Am 1. Juni 2024 findet in Freiburg der Tag der Organspende statt. Das Land Baden-Württemberg möchte das Thema Organspende verstärkt in den Fokus der Öffentlichkeit rücken, da derzeit knapp 1.000 Menschen in der Region auf ein Spenderorgan warten. Die Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO) hat gemeinsam mit Gesundheitsminister Manne Lucha auf einer Pressekonferenz aktuelle Zahlen vorgestellt.
Im vergangenen Jahr haben 965 Menschen in Deutschland ein Organ gespendet, wodurch durchschnittlich drei schwerkranken Patienten die Chance auf ein längeres und besseres Leben ermöglicht wurde. Trotzdem warten derzeit fast 8.400 Menschen bundesweit auf eine Transplantation, davon 1.000 allein in Baden-Württemberg. Der Medizinische DSO-Vorstand Dr. Axel Rahmel betonte die Bedeutung einer Kultur der Organspende, um das zu niedrige Niveau der Organspenden zu steigern.
Gesundheitsminister Lucha setzt sich dafür ein, die Widerspruchslösung gesetzlich zu verankern, um mehr Leben zu retten. In Deutschland scheitern Organspenden oft an fehlender Zustimmung. Daher ist es wichtig, dass Bürger sich mit dem Thema auseinandersetzen und eine selbstbestimmte Entscheidung treffen, die im Online-Register für Organspenden dokumentiert werden kann.
Jutta Riemer von Lebertransplantierte Deutschland e. V. betonte die Dankbarkeit der Empfänger für die Chance auf ein zweites Leben durch Organspenden. Die Aktion „Geschenkte Lebensjahre“ wurde ins Leben gerufen, um den Organspendern und deren Angehörigen für die Lebenszeit zu danken.
Aktuelle Zahlen zeigen, dass die Organspenden in den ersten vier Monaten dieses Jahres etwas unter dem Niveau des Vorjahres liegen. Der Tag der Organspende am 1. Juni in Freiburg soll Menschen zum Gespräch und zur Interaktion anregen, um feste und stabile Entscheidungen bezüglich der Organspende zu treffen. Der ökumenische Dankgottesdienst markiert den Beginn des Tages, gefolgt von weiteren Aktionen und Programmpunkten unter dem Motto „Zeit, Zeichen zu setzen“.