Infolge der Corona-Pandemie gibt es derzeit weniger Ausbildungsbewerber und weniger Ausbildungsplätze. Mit einem „Endspurt in die Ausbildung“ im Sommer will das Land kurzfristig noch mehr junge Menschen und Unternehmen zusammenbringen. Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut tauschte sich mit den Partnern des Ausbildungsverbundes aus.
Minister für Arbeit und Wirtschaft Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut und die Partner der Ausbildungsverbund Baden-Württemberg in der heutigen Spitzendiskussion über die aktuelle Ausbildungssituation ausgetauscht. „Für das neue Ausbildungsjahr im Sommer wollen wir kurzfristig noch mehr junge Menschen und Unternehmen zusammenbringen“, sagte Hoffmeister-Kraut. Damit wehren sich die Allianzpartner gegen einen weiteren Rückgang neuer Ausbildungsverträge.
„Ich ermutige alle jungen Menschen, die sich für eine Ausbildung interessieren, ihre Ausbildung noch im September zu beginnen und nicht noch ein Jahr zu warten. Ihre Chancen stehen gut, denn es gibt deutlich mehr Ausbildungsplätze als Bewerber“, betonte die Ministerin. Auf 100 Bewerber kommen derzeit 144 Ausbildungsplätze. Umgekehrt haben viele Unternehmen jedoch keine oder nicht genügend Bewerber. Darüber hinaus appellierte Hoffmeister-Kraut an alle Unternehmen, in Zeiten von Corona auszubilden: „Weil die Ausbildung selbst dafür sorgt, dass die Betriebe die Fachkräfte haben, die sie in den nächsten Jahren noch mehr brauchen als heute.“
Verbündete haben Kampagnen und Veranstaltungen intensiviert
Hoffmeister-Kraut bezeichnete die Pandemie- und Krisensituation auch für junge Menschen als „große Verunsicherung“. „Wir vermuten, dass viele junge Leute abwarten wollen. Sie bleiben zu Hause bei ihren Eltern, arbeiten, um ihr erstes Geld zu verdienen, oder bleiben in Schulen, um ihre akademischen Qualifikationen zu verbessern“, sagte sie. Möglich ist auch, dass sich viele junge Menschen trotz Ausbildungsinteresse nicht bei den Arbeitsagenturen melden, weil die üblichen Zugangswege durch die Pandemie eingeschränkt sind und eine persönliche Beratung kaum möglich ist.
„Infolge der Corona-Pandemie sind viele Angebote zur Berufsorientierung weggefallen oder konnten nur noch eingeschränkt durchgeführt werden. Die digitalen Alternativen erreichen junge Menschen noch nicht so, wie wir es gerne hätten. Deshalb haben die Allianzpartner ihre Aktionen und Veranstaltungen zur beruflichen Orientierung und Ausbildungsvermittlung kurzfristig noch einmal intensiviert“, betonte Hoffmeister-Kraut. Digitale Azubi Speeddates und Ausbildungsmessen sowie virtuelle Praktika, Ausbildungsbotschafterwochen, Schüler- und Azubicamps sowie Werkstattcamps, Bewerbungswebinare, Lehrernetzwerktreffen, Webinare für Eltern und Elterncafes wurden kurzfristig für den Sommer 2021 gestartet Einen Überblick über die Vielzahl an Angeboten gibt das Wirtschaftsministerium jetzt auf der Website der Bildungsoffensive.
Corona-Jahr 2020 könnte vermieden werden
Um die Jugendlichen auf die Aktionen und die Möglichkeiten der Berufsausbildung aufmerksam zu machen, werden die Veranstaltungen von einer gemeinsamen Social-Media-Kampagne unter dem Hashtag #Ausbildungnow begleitet. Darüber hinaus werden die Schülerinnen und Schüler der Abschluss- und Vorschulklassen aller allgemeinbildenden Schulen in Baden-Württemberg nicht nur mit ihren Zeugnissen in die Sommerferien entlassen: In diesem Jahr erhalten die Schülerinnen und Schüler der Vorschulklassen die Flyer „Next Level: Future“ (PDF) der Ausbildungsverbund, mit dem Sie sich schnell und einfach über die zentralen Angebote zur Berufsorientierung und Ausbildungsvermittlung im Internet und Social Media informieren können. Es enthält Angebote zur Ermittlung eigener Interessen und Stärken, Informationen zu Ausbildungsberufen, Unterstützungsangebote und Links zu Ausbildungsangeboten. Die Landesdirektion Baden-Württemberg der Bundesagentur für Arbeit will die Schülerinnen und Schüler der Abschlussklassen mit a with Postkarte (PDF) Unter dem Motto „#Ausbildung Klar machen statt abtauchen“ laden wir Sie ein, im Sommer und in den Ferien die Berufsberatung der Bundesagentur für Arbeit in Anspruch zu nehmen.
Auch dieses Jahr war der Top-Talk für a Bilanz für das abgelaufene Ausbildungsjahr 2020/2021 (PDF) verwendet: „Wir konnten ein Corona-Jahr 2020 vermeiden. Mit einem Rückgang von 10,3 Prozent bei den neuen Ausbildungsverträgen im September 2020 musste die Berufsausbildung allerdings einen spürbaren Rückschlag hinnehmen“, sagte der Wirtschaftsminister.
Zahlen zur aktuellen Ausbildungsmarktsituation (Stand 14.06.2021):
- Sowohl die aktuelle Zahl der Ausbildungsplätze als auch der Bewerber um Ausbildungsplätze ist im Vergleich zum Ausbildungsjahr 2020/2021 zurückgegangen.
- Die Gründe für diesen Rückgang sind zum einen struktureller Natur, zum anderen die Corona-Pandemie: Viele Schüler verschieben derzeit ihre Berufswahl auf einen späteren Zeitpunkt und entscheiden sich beispielsweise, länger in der Schule zu bleiben oder ein weiteres Jahr zu warten.
- Die Zahl der Bewerber sank im Vergleich zum Vorjahr um 12,5 Prozent (6.642) auf 46.376.
- Die Zahl der gemeldeten Ausbildungsplätze sank im Vergleich zum Vorjahr um 5,5 Prozent (3.931) auf 66.907.
- Auf den ersten Blick bleibt die Bewerberquote mit 1,44 ähnlich gut wie im Vorjahresmonat (1,34). Grund dafür ist, dass die Zahl der Bewerber stärker zurückgegangen ist als die Zahl der Ausbildungsplätze.
.
Inspiriert von Landesregierung BW