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Land unterstützt Machbarkeitsstudien zur Reaktivierung stillgelegter Eisenbahnstrecken

Das Verkehrsministerium hat ein neues Förderprogramm zur Erstellung von Machbarkeitsstudien für die Reaktivierung stillgelegter Eisenbahnstrecken in Baden-Württemberg eingerichtet. Die ersten Anträge der Bezirke Waldshut und Lörrach für die Wehratalbahn, Wutachtalbahn und Kandertalbahn wurden nun genehmigt.

Das Verkehrsministerium hat eine Neues Förderprogramm zur Erstellung von Machbarkeitsstudien zur Reaktivierung stillgelegter Eisenbahnstrecken in Baden-Württemberg anziehen. Der Landkreis Waldshut erhielt als erster einen Zuschuss von jeweils rund 96.000 Euro für die Untersuchung der 19,7 Kilometer langen Wehratalbahn und eines 17,4 Kilometer langen Abschnitts der Wutachtalbahn. Der Landkreis Lörrach erhält außerdem Mittel in Höhe von rund 91.000 Euro für die Erstellung einer Zusatzstudie zur Reaktivierung der 12,9 km langen Kandertalbahn. Das Land Baden-Württemberg trägt somit 75 Prozent der Kosten für die Erstellung der drei geplanten Machbarkeitsstudien.

Ein wichtiger Schritt in Richtung Verkehrswende

Verkehrsminister Winfried Hermann bewertete das große Interesse der Kommunen am Förderangebot des Landes als wichtigen Schritt in Richtung Verkehrswende: „Nach Bekanntgabe der neuen Fördermöglichkeiten für Machbarkeitsstudien haben die Bezirke Waldshut und Lörrach rasch die Initiative ergriffen. Dies treibt die Reaktivierung der Wehratalbahn zwischen Schopfheim und Bad Säckingen, der Kandertalbahn zwischen Haltingen und Kandern und des Abschnitts zwischen Lauchringen und Stühlingen auf der Wutachtalbahn voran. Dies wird einen weiteren Beitrag zur Verdoppelung der von der Landesregierung angestrebten Nachfrage im öffentlichen Nahverkehr bis 2030 leisten, und der Klimaschutz im Verkehrssektor wird Fortschritte erzielen. Darüber hinaus kann die Reaktivierung von Eisenbahnstrecken die Verbindung und die Wirtschaftsleistung der Region nachhaltig stärken. „“

Im Rahmen einer vom Verkehrsministerium in Auftrag gegebenen landesweiten Potenzialstudie wurden die beiden Eisenbahnstrecken bereits als mittel- bis hochpassagierend eingestuft. Im Zusammenhang mit der Machbarkeitsstudie soll nun das Passagierpotential genauer untersucht und die erwarteten Investitions- und Betriebskosten ermittelt werden. Auf diese Weise wird eine fundierte Entscheidungsgrundlage für die Einbeziehung einer weiteren eingehenden Planung geschaffen.

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Förderanträge können bis Ende 2021 gestellt werden

„Gerade für einen Landkreis wie den Waldshut sind intakte Bahnverbindungen mit einem guten Leistungsspektrum wichtig. Die Menschen nutzen die öffentlichen Verkehrsmittel, wenn die Bus- und Bahnverbindungen gut aufeinander abgestimmt sind. Ohne die finanzielle Unterstützung des Landes Baden-Württemberg könnte der Landkreis mit den Gemeinden und Partnern diesen ersten wesentlichen Schritt nicht unternehmen. Ich freue mich sehr, dass wir die Ersten sind und dem Projekt weitere Impulse geben werden “, sagte Dr. Martin Kistler, Bezirksverwalter von Waldshut.

Marion Dammann, Bezirksverwalterin von Lörrach, fügte hinzu: „Ich freue mich, dass der Staat 75 Prozent der Machbarkeitsstudie für die Reaktivierung der Wehratalbahn sowie für die Untersuchung der Kandertalbahn finanziert. Es ist ein zentrales Ziel des Landkreises Lörrach, ein zukunftsorientiertes, bedarfsorientiertes und umweltfreundliches Mobilitätsangebot zu gewährleisten. Zu diesem Zweck beteiligen wir uns nicht nur finanziell an den Projekten „Ausbau und Elektrifizierung der Hochrheinbahn“ und „Ausbau der Garten- und Wiesentalbahn“. Wir sind auch an möglichen Reaktivierungen der Kandertalbahn und der Wehratalbahn beteiligt. Die vom Staat geförderten Machbarkeitsstudien werden uns sicherlich einen großen Schritt weiter in unserem Entscheidungsprozess bringen. „“

Förderanträge für die Erstellung von Machbarkeitsstudien zur Reaktivierung stillgelegter Eisenbahnstrecken in Baden-Württemberg können bis Ende 2021 beim örtlichen Verkehrsunternehmen Baden-Württemberg (NVBW) eingereicht werden. Alle wichtigen Informationen sind auf der Website des Ministeriums verfügbar des Verkehrs.

Länderreaktivierungskonzept

Das Land Baden-Württemberg hat sich zum Ziel gesetzt, den öffentlichen Nahverkehr bis 2030 zu verdoppeln. Ein wichtiger Beitrag dazu ist die Reaktivierung stillgelegter Eisenbahnstrecken. Erfolgreiche Reaktivierungen in den letzten Jahren zeigen, dass einige Bahnstrecken viel attraktiver sind als bisher angenommen.

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Um die Mittel optimal nutzen zu können, hat der Staat eine vergleichende Potenzialstudie durchgeführt. Insgesamt 42 Bahnstrecken in Baden-Württemberg wurden auf ihr Fahrgastpotential untersucht. Ein relevantes Passagierpotential wurde auf mehr als 30 Strecken zertifiziert. Die Ergebnisse der Studie wurden auf einer Online-Informationsveranstaltung vorgestellt, an der Minister Winfried Hermann teilnahm im November 2020 der Fachöffentlichkeit vorgestellt. Darüber hinaus wurden Finanzierungsmöglichkeiten von Bund und Ländern für die Planung, den Bau und den Betrieb von Reaktivierungsrouten vorgestellt.

Land subventioniert bis zu 75 Prozent der Kosten der Studien

Um bei der Planung potenziell nützlicher Routen so schnell wie möglich Fortschritte zu erzielen, finanziert der Staat qualifizierte Machbarkeitsstudien. Zu diesem Zweck das Verkehrsministerium Finanzierungsgrundsätze (PDF) veröffentlicht. Die Finanzierung erleichtert es den Kommunen, diesen wichtigen Schritt auf dem Weg zur Reaktivierung einer Eisenbahnlinie zu unternehmen. Antragsberechtigt sind Stadt- und Landbezirke, Städte und Gemeinden, Regionalverbände, Zweckverbände und andere Gemeindeverbände in Baden-Württemberg. Die staatlichen Zuschüsse belaufen sich auf bis zu 75 Prozent der Studienkosten. Förderanträge müssen bis Ende 2021 eingereicht werden, und die Studien müssen zwei Jahre nach Genehmigung des Zuschusses abgeschlossen sein.

Nachdem das Reaktivierungskonzept des Landes Anfang November 2020 vorgestellt worden war, zeigten viele Regionen des Landes großes Interesse. Daher lud das Ministerium am 1. Februar 2021 zu einer weiteren virtuellen Diskussion auf technischer Ebene ein, um zahlreiche Fragen zu beantworten, darunter zu Finanzierung, Betriebskosten, Besitz der Strecken und insgesamt weiteren Schritten auf dem Weg zu einer erfolgreichen Reaktivierung.

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Sophie Müller

Sophie Müller ist eine gebürtige Stuttgarterin und erfahrene Journalistin mit Schwerpunkt Wirtschaft. Sie absolvierte ihr Studium der Journalistik und Betriebswirtschaft an der Universität Stuttgart und hat seitdem für mehrere renommierte Medienhäuser gearbeitet. Sophie ist Mitglied in der Deutschen Fachjournalisten-Assoziation und wurde für ihre eingehende Recherche und klare Sprache mehrmals ausgezeichnet. Ihre Artikel decken ein breites Spektrum an Themen ab, von der lokalen Wirtschaftsentwicklung bis hin zu globalen Finanztrends. Wenn sie nicht gerade schreibt oder recherchiert, genießt Sophie die vielfältigen kulturellen Angebote Stuttgarts und ist eine begeisterte Wanderin im Schwäbischen Wald.

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