Wirtschaft

Länderabkommen als starkes Signal für Bildungsföderalismus

Mit einer Einigung über die Grundstruktur des Schulsystems und über zentrale bildungspolitische Fragen setzen die Bundesländer neue Maßstäbe im Bildungsföderalismus. Bildungsministerin Susanne Eisenmann präsentierte die Vereinbarung auf der Konferenz der Bildungsminister im Landtag.

1964 verabschiedeten die Bundesländer erstmals transnationale, einheitliche Regelungen für das Schulsystem. Das „Hamburger Abkommen“ regelte beispielsweise die Benotung, den Beginn und das Ende des Schuljahres, den Korridor für die Sommerferien, die Reihenfolge der Fremdsprachen und die Bezeichnung der verschiedenen Schultypen und ihrer Abschlüsse. In mehrjähriger intensiver Arbeit haben die Bundesländer diese Spezifikationen nun überarbeitet, aktualisiert und an die heutigen Bedingungen angepasst.

Meilenstein in der Zusammenarbeit zwischen den Ländern

Das Ergebnis sind gemeinsame Regelungen für eine Vielzahl von Aktionsbereichen der Zentralschule, die das Hamburger Abkommen ersetzen. Das Ständige Konferenz (KMK) erhielt dies im Oktober 2020 als „Staatliche Einigung über die gemeinsame Grundstruktur des Schulsystems und die allgemeine staatliche Verantwortung der Staaten in zentralen bildungspolitischen Fragen“ beschlossen.

„Mit dem Länderabkommen haben wir ein konkretes Beispiel für einen funktionierenden Föderalismus entwickelt, der Qualität, Transparenz und Vergleichbarkeit gewährleistet. Das Länderabkommen ist daher ein Meilenstein in der Zusammenarbeit zwischen den Ländern und ein starkes Signal für den Bildungsföderalismus “, sagte der Bildungsminister Dr. Susanne Eisenmann während der Regierungsinformation im Landtag Baden-Württemberg. Nach dem Bericht im Parlament kann Ministerpräsident Winfried Kretschmann nun das Länderabkommen unterzeichnen.

Mehr Engagement und Vergleichbarkeit für das Bildungssystem

„Nach mehr als 50 Jahren stellen wir die Zusammenarbeit zwischen den Bildungsländern auf eine neue Basis. Mir ist besonders wichtig, dass wir mit der Vereinbarung mehr Engagement, mehr Zuverlässigkeit und auch mehr Mobilität in unserem Bildungssystem ermöglichen, indem wir beispielsweise die Vergleichbarkeit der Schulabschlüsse verbessern.

Das Abkommen ist ein wichtiger Schritt, um die Stärken unseres föderalen Bildungssystems für die Zukunft effizient zu gestalten “, sagt Bildungsministerin Dr. Susanne Eisenmann und fügt hinzu:„ Die Menschen fordern mehr Einheitlichkeit in der Bildung. Diese Forderung ist berechtigt. Das Abkommen ist daher auch ein Signal dafür, dass die Ständige Konferenz die Kritik am föderalen Bildungssystem sehr ernst nimmt und sich eindeutig der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit verpflichtet fühlt. „“

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Qualitätssicherung und Vergleichbarkeit der Bildungssysteme im Vordergrund

Im Vordergrund des Länderabkommens stehen die Aspekte der Qualitätssicherung und Qualitätsverbesserung, eine bessere Vergleichbarkeit der Bildungssysteme und der schulischen Qualifikationen über nationale Grenzen hinweg. Die Voraussetzungen werden geschaffen, um die zunehmende Mobilität von Eltern, Schülern und Lehrern auf zeitgemäße Weise zu berücksichtigen. „Grenzüberschreitende einheitliche Standards und verbindliche Vorschriften im Bildungsbereich sind ein wichtiger Schritt, um die Effizienz des föderalen Bildungssystems zu stärken und es an zukünftige Herausforderungen anzupassen“, sagt Eisenmann. In der Ländervereinbarung regeln insgesamt 44 Artikel zentrale Aspekte der Qualitätssicherung, übergreifende Grundsätze der allgemeinen und beruflichen Bildung in den Ländern, die Aufgaben der Schulbeteiligten, allgemeine Vorschriften wie Urlaubsvorschriften, die Struktur und Organisation des Schulsystems und Fragen zur Lehrerausbildung.

Ständige wissenschaftliche Kommission

Mit der Vereinbarung haben die Bundesländer auch eine „Ständige wissenschaftliche Kommission der Konferenz der Bildungsminister“ eingerichtet. Aufgabe dieses Gremiums ist es, die Bundesländer beispielsweise in Fragen der Weiterentwicklung des Bildungssystems und des Umgangs mit seinen Herausforderungen zu beraten, insbesondere im Hinblick auf die Sicherung und Entwicklung der Qualität, die Verbesserung der Vergleichbarkeit des Bildungssystems und Entwicklung mittel- und langfristiger Strategien für relevante Bildungsthemen. Die Ständige Wissenschaftliche Kommission nimmt eine interdisziplinäre, langfristige, systemische Perspektive entlang der Bildungsbiographie ein. Es sollte zunächst für einen begrenzten Zeitraum eingerichtet werden. Die Fortsetzung der Anlage wird auf der Grundlage einer Bewertung entschieden.

Konkrete Umsetzung des Projekts

Im Zusammenhang mit dem Staatsabkommen haben die Staaten auf der Ständigen Konferenz der Minister für Bildung und Kultur eine Reihe von „politischen Projekten“ vereinbart, um die abstrakten Bestimmungen im Vertragstext festzulegen, die in den nächsten Jahren umgesetzt werden sollen Jahre. In Bezug auf die Qualitätssicherung verpflichten sich die Bundesländer, die in der Gesamtstrategie der Ständigen Konferenz beschriebenen Instrumente (Bildungsstandards, nationale und internationale Vergleichsstudien, Abitur-Aufgabenpool, Vergleichsarbeit, Bildungsberichterstattung) anzuwenden und in die Länder zu integrieren. spezifische, kohärente Systeme zur Qualitätssicherung und -entwicklung.

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Ausrichtung des Abitur auf hohem Niveau

Einer der zentralen Punkte des Länderabkommens ist die weitere Harmonisierung der Rahmenanforderungen für die Oberstufe. Hier legen die Bundesländer eine genaue Anzahl der Pflichtfächer fest, die in die Gesamtqualifikation aufgenommen werden sollen, einschließlich ihrer Gewichtung bis 2023. Sie vereinbaren auch eine einheitliche Anzahl der Fächer, die auf einem höheren Schwierigkeitsgrad ausgewählt werden sollen. Darüber hinaus vereinbaren die Bundesländer einheitliche Regelungen zur Leistungsbeurteilung in den vier Schulsemestern der Qualifikationsphase. Im Falle des Abitur-Aufgabenpools vereinbaren die Bundesländer, die Poolaufgaben und Rücknahmemodalitäten so zu strukturieren, dass die Verwendbarkeit der Aufgaben für jedes Land und spätestens bis zur Abitur-Prüfung 2023 (Deutsch, Mathematik, Englisch) gewährleistet ist , Französisch) oder der Abiturprüfung 2025 (Biologie, Chemie, Physik) gelten fachspezifische Bindungsregeln für die quantitative Extraktion aus dem gemeinsamen Aufgabenpool. Eine Auszahlung von mindestens 50 Prozent muss erreicht werden.

Darüber hinaus soll der Aufgabenpool weiterentwickelt werden, damit auch 100 Prozent der Aufgaben entfernt werden können. „Um es klar auszudrücken, bedeutet Ausrichtung nicht, den Pegel zu senken. Im Gegenteil, wir wollen unser Abitur behalten. Baden-Württemberg ist bei der Erstellung und Auswahl von Aufgaben in allen Kommissionen vertreten. Wir werden daher einen entscheidenden Einfluss auf ein hohes Niveau des Abitur haben “, betonte Minister Eisenmann. Zur Stärkung der Berufsschulen schlagen die Bundesländer einen gemeinsamen „Pakt für Berufsschulen“ zwischen Bund und Ländern vor, um den notwendigen Modernisierungsrahmen für die Berufsausbildung zu schaffen.

Verfolgen Sie systematisch die Strategie „Bildung in der digitalen Welt“

Darüber hinaus haben die Länder in der Strategie „Bildung in der digitalen Welt“ und die DigitalPakt Schule konsequent vereinbarte Ziele verfolgen. Hier geht es um die Verankerung didaktischer Fähigkeiten für den Einsatz digitaler Medien in der Lehrerausbildung, in digitalen Lehr- und Lernhilfen für alle Fächer und Klassenstufen bis 2025, um technische Schnittstellen zwischen den Medienportalen der Bundesländer und Schulbehörden sowie den Plattformen von Anbieter von Bildungsmedien.

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Übergreifende Standards für Grundschulen

Darüber hinaus wird die Ständige Konferenz die „Empfehlungen für die Arbeit in Grundschulen“ bis 2022 im Lichte der Ergebnisse der entsprechenden Vergleiche der Schulleistungen überarbeiten. Dabei stimmt sie auch einer Gesamtstundenzahl und einer Mindeststundenzahl in den Fächern Deutsch, Mathematik und Naturwissenschaften zu und unterrichtet eine kombinierte Handschrift auf der Grundlage eines standardisierten, motorisierten Konzepts und eines einheitlichen Rechtschreibrahmens.

Einheitliche Bezeichnungen für Abschlüsse

Das „Abkommen über die Arten von Schulen und Kursen im Sekundarbereich I“ wird ebenfalls bis 2022 grundlegend überarbeitet. Dies macht insbesondere verbindliche Bestimmungen für die klare Strukturierung des Sekundarbereichs I nach Bildungsprogrammen. Zum Beispiel sollte es eine einheitliche Benennung der Qualifikationen geben (Erstschulabschluss, Zwischenschulabschluss).

Weitere vereinbarte Maßnahmen gelten für eine weitere Qualitätsverbesserung in der Lehrerausbildung, ein Qualifikationsprofil für das Schulmanagement als Grundlage für entsprechende Weiterbildungsprogramme bis zum Jahr 2022 und die Verpflichtung, die Mobilität der Lehrkräfte beim Eintritt in den Vorbereitungsdienst und in die Schule weiter zu erhöhen Bedienung. Darüber hinaus stellen die Bundesländer sicher, dass Personen, die aufgrund fehlender oder unterschiedlicher Schulqualifikationen im Bewerbungsverfahren abgelehnt wurden oder Fragen zum Schulwechsel in ein anderes Land haben, sich an eine zentrale Anlaufstelle im Sekretariat der Ministerkonferenz wenden können der Bildung.

Staatliche Einigung über die gemeinsame Grundstruktur des Schulsystems und die allgemeine staatliche Verantwortung der Staaten in zentralen bildungspolitischen Fragen (PDF)

Politische Projekte für das Länderabkommen (PDF)

Konferenz der Minister für Bildung und Kultur: Pressemitteilung zur Annahme des Länderabkommens vom 15. Oktober 2020

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Inspiriert von Landesregierung BW

Sophie Müller

Sophie Müller ist eine gebürtige Stuttgarterin und erfahrene Journalistin mit Schwerpunkt Wirtschaft. Sie absolvierte ihr Studium der Journalistik und Betriebswirtschaft an der Universität Stuttgart und hat seitdem für mehrere renommierte Medienhäuser gearbeitet. Sophie ist Mitglied in der Deutschen Fachjournalisten-Assoziation und wurde für ihre eingehende Recherche und klare Sprache mehrmals ausgezeichnet. Ihre Artikel decken ein breites Spektrum an Themen ab, von der lokalen Wirtschaftsentwicklung bis hin zu globalen Finanztrends. Wenn sie nicht gerade schreibt oder recherchiert, genießt Sophie die vielfältigen kulturellen Angebote Stuttgarts und ist eine begeisterte Wanderin im Schwäbischen Wald.

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