Bildung & Wissenschaft

Kooperationsvereinbarung für kooperatives Lernen beschlossen

Das Land hat mit den zivilgesellschaftlichen Organisationen Stiftung Lernen durch Engagement, der Karl Schlecht Stiftung und der Agentur „mehrwert“ eine Kooperationsvereinbarung zur Lernform Dienstleistung Lernen – Lernen durch Engagement geschlossen. Die Lernkultur vermittelt Werte, die in einer Gesellschaft elementar sind.

Schülerinnen und Schüler lernen naturwissenschaftliche Phänomene in Physik und Chemie kennen und geben ihr Wissen an Kita-Kinder weiter, indem sie praktische Experimente in einer benachbarten Kita anbieten. Dies ist ein Beispiel dafür Lernform Service-Learning – Lernen durch Engagement (LdE), das fachliches Lernen mit sozialem Engagement verbindet. Es wurde erstmals vor 20 Jahren in einem Pilotprojekt in Baden-Württemberg umgesetzt und ist seitdem als pädagogisches Konzept in über 20 Schulen des Landes verankert. Um LdE an den Schulen in Baden-Württemberg weiter zu fördern, haben das Kultusministerium und die Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung (ZSL) Zusammenarbeit mit Organisationen der Zivilgesellschaft Grundlagen Lernen durch Engagement, das Karl-Bad-Stiftung sowie die Agentur Mehrwert entschieden.

„Lernen durch Engagement vermittelt Werte und Fähigkeiten, die in einer Gesellschaft nicht wichtiger sein könnten: zum Beispiel das Verständnis für demokratische Prinzipien, Selbstwirksamkeit und sozialen Zusammenhalt. Lehrer nutzen die Form des Lernens Leitfaden zur Demokratieerziehung, von Qualitätsrahmen für Ganztagsschulen (PDF) oder das Wahlfach Alltagskultur, Ernährung, Soziales“, so die Bildungsministerin Theresa Schopper und ergänzt: „Mit dem Kooperationsvertrag gehen wir jetzt noch einen Schritt weiter. Denn gerade in der Pandemie, bei der das Gemeinwesen oft auf der Strecke bleibt, ist es elementar, Werte wie den sozialen Zusammenhalt zu stärken. Umso glücklicher bin ich, dass wir jetzt Kooperationspartner an unserer Seite haben, die uns dabei unterstützen.“

Siehe auch  Im Bild: Beagle bringt den weltweit ersten geklonten Polarwolf zur Welt

Schüler zu verantwortungsbewussten demokratischen Bürgern erziehen

Dr. Thomas Riecke-Baulecke, Präsident des ZSL, betont die Bedeutung der Schule als Sozialisationsinstanz, um Kinder und Jugendliche zu mündigen demokratischen Bürgern zu erziehen: „Lernen durch Engagement bietet eine große Chance, dies unmittelbar in die Tat umzusetzen. Das Konzept lässt sich sehr gut in den Leitperspektiven umsetzen und kann somit Bestandteil der Aus- und Weiterbildung von Lehrkräften werden.

Von 2007 bis 2011 und von 2011 bis 2012 hat das Bildungsministerium bereits die Erprobung und Qualitätsentwicklung von LdE an ausgewählten Fachschulen unterstützt. Seit Ende 2019 arbeiten die Stiftung Lernen durch Engagement, die Karl Schlecht Stiftung und ihre Partner auch gemeinsam daran, LdE in Baden-Württemberg auszubauen. Diese Erfahrungen zusammenzuführen, ist das Ziel der neuen Kooperation. „Durch das Lernen durch Engagement wird die Schule zu einem Ort, an dem Schüler ihre Ideen und Fähigkeiten einbringen können, an dem sie in ihrer Persönlichkeitsentwicklung gestärkt werden und spüren, wozu sie in der Lage sind. Deshalb unterstützen wir die Verbreitung von Wissen durch Engagement in Baden-Württemberg“, sagt Dr. Katrin Schlecht, Vorstandsmitglied der Karl Schlecht Stiftung (KSG).

Lernform weist Praxisbezug auf

Carla Gellert, Vorstandsmitglied der Stiftung Lernen durch Engagement, betont die Bedeutung von LdE für eine zeitgemäße Bildung: „Lernen durch Engagement steht für eine Lernkultur, die darauf aufbaut, dass Kinder und Jugendliche die Fähigkeiten erwerben, die sie benötigen, um sich auf aktuelle und aktuelle Aufgaben vorzubereiten zukünftige gesellschaftliche Herausforderungen Um auf Herausforderungen reagieren zu können.“ So verbindet LdE schulische Lernziele mit realen Problemstellungen und der Gestaltung von Lösungsansätzen: „Durch Lernen durch Engagement erleben Kinder und Jugendliche die Praxisrelevanz schulischen Lernens, aber auch welche Stärken sie haben und dass sie selbst vor komplexen Fragestellungen stehen, nicht scheuen müssen“, ergänzt Kathrin Vogelbacher, Geschäftsführerin von mehrwert.

Siehe auch  Deutschland verdrängt Giannis, Spanien steigt ins EuroBasket-Halbfinale ein

Rund 500 Lehrkräfte an 240 Schulen in 15 Bundesländern mit LdE sind im bundesweiten Netzwerk Lernen durch Engagement aktiv. Unterstützt werden sie regional von zertifizierten LdE-Schulbegleitern, die Schulen bei der Umsetzung und nachhaltigen Verankerung von LdE unterstützen. Als LdE-Kernkompetenzzentrum ist mehrwert für die landesweite Vernetzung und den Austausch rund um LdE in Baden-Württemberg zuständig. Zusammen damit Katholischer Verein für Mädchen- und Frauensozialarbeit im Erzbistum Freiburg (IN VIA Freiburg) sie unterstützt Schulen bei der Umsetzung von LdE.

Landesbildungsserver Baden-Württemberg: Lernen durch Engagement

Stiftung Lernen durch Engagement: Netzwerk Lernen durch Engagement in Baden-Württemberg

.
Inspiriert von Landesregierung BW

Sophie Müller

Sophie Müller ist eine gebürtige Stuttgarterin und erfahrene Journalistin mit Schwerpunkt Wirtschaft. Sie absolvierte ihr Studium der Journalistik und Betriebswirtschaft an der Universität Stuttgart und hat seitdem für mehrere renommierte Medienhäuser gearbeitet. Sophie ist Mitglied in der Deutschen Fachjournalisten-Assoziation und wurde für ihre eingehende Recherche und klare Sprache mehrmals ausgezeichnet. Ihre Artikel decken ein breites Spektrum an Themen ab, von der lokalen Wirtschaftsentwicklung bis hin zu globalen Finanztrends. Wenn sie nicht gerade schreibt oder recherchiert, genießt Sophie die vielfältigen kulturellen Angebote Stuttgarts und ist eine begeisterte Wanderin im Schwäbischen Wald.

Ähnliche Artikel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"