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Johann-Peter-Hebel-Preis für Monika Helfer

Der Staat verlieh den Johann-Peter-Hebel-Preis an die österreichische Schriftstellerin Monika Helfer. Die Jury würdigte ihren nüchternen, unemotionalen Erzählstil und die präzise und einfühlsame Zeichnung der Figuren. Der Staatliche Literaturpreis ist mit 10.000 Euro dotiert.

Die österreichische Schriftstellerin Monika Helfer wird mit dem Johann-Peter-Hebel-Preis des Landes Baden-Württemberg ausgezeichnet. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert und wird alle zwei Jahre anlässlich des Geburtstags des Dichters am 10. Mai vergeben Johann-Peter-Hebel-Festspiele verliehen in Hausen im Wiesental. Die Preisträger stehen in der Tradition von Johann Peter Hebe, dem alemannischen Dichter der Aufklärung mit Traditionsbewusstsein, Landessprache und Heimatverbundenheit.

„Monika Helfer begibt sich auf eine erzählerische Reise zu ihren Wurzeln in der Sprache und Kultur Vorarlbergs“, sagt sie Petra Olschowski, Staatssekretär im Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst, anlässlich der Bekanntgabe des Preisträgers in Stuttgart. „Ihre Werke zeichnen sich durch eine sehr enge Verbindung zur Geschichte und Herkunft ihrer Familie aus. Monika Helfer richtet ihren Blick auf die Alltagswelt der einfachen Menschen, die die tiefgreifenden Erfahrungen und Entbehrungen aus der Zeit zweier Weltkriege nicht loslassen können.“

Jury mit Experten aus dem alemannischen Sprachraum

Die Jury hob in ihrer Begründung die nüchterne, emotionslose Erzählweise des Autors hervor. Am meisten beeindruckt die präzise und einfühlsame Zeichnung der Figuren, insbesondere der gesellschaftlichen Außenseiter. Wechselnd zwischen Gegenwarts- und Vergangenheitsperspektive zeigen Helfer in ihren autosoziografischen Romanen, dass die Vergangenheit nie abgeschlossen ist, dass das Unaussprechliche, das Unausgesprochene, auf drei Generationen wirkt.

Freiburgs Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer leitete die Fachjury, die sich aus Literaturexperten aus dem alemannischen Sprachraum Österreichs, der Schweiz, Frankreichs und Baden-Württembergs zusammensetzt.

Siehe auch  1.700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland

Zur Person

Monika Helfer, geboren 1947 in Au/Bregenzerwald, lebt als Schriftstellerin mit ihrer Familie in Vorarlberg. Sie hat zahlreiche Romane, Kurzgeschichten und Kinderbücher veröffentlicht. Für ihre Arbeit wurde sie unter anderem mit dem Robert-Musil-Stipendium, dem Österreichischen Literaturpreis und dem Solothurner Literaturpreis ausgezeichnet. Für ihren Roman „Schau mich an, wenn ich mit dir rede“ (2017) wurde sie für den Deutschen Buchpreis nominiert. Für „Die Bagage“ (Roman, 2020) erhielt sie den Schubart-Literaturpreis 2021 der Stadt Aalen. Zuletzt erschien bei Hanser der Roman „Vati“ (2021), mit dem sie erneut für den Deutschen Buchpreis nominiert wurde. 2021 erhielt sie den Bodensee-Literaturpreis. „Löwenherz“ ist ihr neustes Werk, das seit Anfang des Jahres auf dem Buchmarkt erhältlich ist.

Zu den bisherigen Preisträgern des Johann-Peter-Hebel-Preises gehören Sibylle Berg, Christoph Meckel, Michael Köhlmeier, Albert Schweitzer, Max Picard, Otto Flake, Claude Vigée, Carl Jacob Burckhardt, Martin Heidegger, Marie Luise Kaschnitz, Elias Canetti, Emma Guntz, Arno Geiger, Arnold Stadler, Karl-Heinz Ott und Lukas Bärfuss.

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Sophie Müller

Sophie Müller ist eine gebürtige Stuttgarterin und erfahrene Journalistin mit Schwerpunkt Wirtschaft. Sie absolvierte ihr Studium der Journalistik und Betriebswirtschaft an der Universität Stuttgart und hat seitdem für mehrere renommierte Medienhäuser gearbeitet. Sophie ist Mitglied in der Deutschen Fachjournalisten-Assoziation und wurde für ihre eingehende Recherche und klare Sprache mehrmals ausgezeichnet. Ihre Artikel decken ein breites Spektrum an Themen ab, von der lokalen Wirtschaftsentwicklung bis hin zu globalen Finanztrends. Wenn sie nicht gerade schreibt oder recherchiert, genießt Sophie die vielfältigen kulturellen Angebote Stuttgarts und ist eine begeisterte Wanderin im Schwäbischen Wald.

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