Innenministerium

Jahresbilanz des Verkehrswarndienstes 2021

Die Jahresbilanz der Landesregistrierungsstelle für den Verkehrswarndienst wurde veröffentlicht. Der Verkehrswarndienst warnte vor Paddeln, einem Weihnachtsbaum, Bäckereikörben und Backwaren, Entenfamilien, entlaufenen Lamas und Berberaffen auf der Straße.

„Die professionelle und vor allem schnelle Arbeit der Landesmeldestelle für den Verkehrswarndienst in Baden-Württemberg ist dringender denn je gefragt. Der neue Höhepunkt der Verkehrsmeldungen im Jahr 2021 zeigt uns, dass die Corona-Pandemie nur geringe Auswirkungen hatte über die Arbeit des Warndienstes“, sagte der stellvertretende Ministerpräsident und Innenminister Thomas Strobel bei der Vorlage der Jahresbilanz 2021 des Verkehrswarndienstes.

51.295 Verkehrs- und Gefahrenmeldungen

Die Landesmeldestelle für den Verkehrswarndienst hat im Jahr 2021 rund 4.500 Verkehrs- und Gefahrenmeldungen mehr herausgegeben als im Jahr 2020. Der Schwerpunkt der insgesamt 51.295 (2020: 46.805) Meldungen lag mit 32.519 (2020: 30.285) auf den Bundesautobahnen. 12.937 (2020: 11.469) Meldungen bezogen sich auf Bundesstraßen und 5.306 (2020: 4.564) auf Land-, Kreis- und Gemeindestraßen.

Die meisten Verkehrsbehinderungen wurden in beide Richtungen auf der A5 zwischen Karlsruhe und Basel sowie auf der A6 zwischen Mannheim und Heilbronn verzeichnet. Grund dafür waren mehrere dort eingerichtete Baustellen.

Im November vergangenen Jahres wurde auf der A6 Richtung Nürnberg zwischen der Anschlussstelle Sinsheim-Süd und der Anschlussstelle Weinsberg der längste Stau mit einer Spitze von 30 Kilometern verzeichnet. Ursache war ein Verkehrsunfall im Baustellenbereich. Innenminister Thomas Strobl appellierte an die Verkehrsteilnehmer: „Bilden Sie bei stockendem Verkehr oder Stau sofort einen Standstreifen. Sie erleichtern die Arbeit von Einsatz- und Rettungskräften und helfen, Leben zu retten. Hier können Sekunden entscheidend sein. Das werden wir.“ Verstöße weiterhin konsequent mit Foto- und Videotechnik ahnden.“

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Mehr gemeldete Geisterfahrten

2021 stiegen die Meldungen von Geisterfahrern von 326 (2020) auf 357. Auch wenn die Zahl der Verkehrsunfälle in diesem Zusammenhang deutlich auf 25 (2020: 42) zurückging, starben sechs Menschen, vier mehr als im Vorjahr. 13 (2020: 16) Menschen wurden leicht und neun (2020: sechs) schwer verletzt. An den Wochenenden kam es wie im Vorjahr zu einer Häufung: Rund 35 (2020: 38) Prozent der Geisterfahrten ereigneten sich an einem Samstag oder Sonntag.

Fast täglich gab es Warnungen vor Radfahrern auf Bundesautobahnen und Autostraßen. „Radfahrer auf Autobahnen und Autostraßen gefährden nicht nur sich selbst, sondern auch das Leben anderer“, sagte Minister Thomas Strobl. Die Zahl der Meldungen stieg leicht auf 344 (2020: 327).

Gegenstände und Tiere auf der Straße

Erneut verursachten Gegenstände auf der Fahrbahn einen Großteil der Gefahrenmeldungen. 2021 stieg die Zahl auf 24.974 (2020: 22.261) Fälle. So warnte der Verkehrswarndienst beispielsweise vor einem Paddel, einem Weihnachtsbaum sowie Bäckerkörben und Backwaren. Grund dafür ist oft eine unzureichende Ladungssicherung. „Unzureichend gesicherte Ladung kann sehr schnell zu einer ernsthaften Gefahr für andere Verkehrsteilnehmer werden – das sollte gar nicht sein. Halten Sie sich strikt an die geltenden Regeln zur Ladungssicherung, das ist ein enormer Gewinn für die Verkehrssicherheit“, sagte Bundesinnenminister Thomas Strobl.

Auch 2021 sorgten diverse Tiere auf der Straße für Polizeieinsätze. In 3.775 Fällen (2020: 3.502) wurde vor Entenfamilien, kurioserweise aber auch vor entlaufenen Lamas oder gar Berberaffen gewarnt. Anfang Dezember ereignete sich auf der A8 bei Gruibingen/Kreis Göppingen ein ungewöhnliches Ereignis: Nachdem ein Tiertransporter in Brand geraten war, wurden durch aktives Eingreifen rund 300 Schafe vor den Flammen gerettet. Mehrere Personen in den wartenden Fahrzeugen bildeten zusammen mit den Einsatzkräften spontan eine Menschenkette und verhinderten so, dass die Tiere auf die Gegenfahrbahn kamen.

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Hintergrundinformation:

Die Landesregistrierungsstelle für den Verkehrswarndienst Baden-Württemberg des Ministeriums des Innern, für Digitalisierung und Kommunen ist zudem rund um die Uhr für die Qualität und Zulassung der von den Landespolizeidirektionen erstellten Verkehrs- und Gefahrenmeldungen zuständig die Erstellung eigener Berichte.

Die Zentrale Meldestelle im Lagezentrum der Landesregierung leistet damit einen wesentlichen Beitrag zur Verkehrssicherheit in Baden-Württemberg. Durch einen engen Informationsaustausch innerhalb Deutschlands mit Nachbar- und Nachbarländern ist zudem gewährleistet, dass Verkehrsteilnehmer im Grenzbereich stets umgehend über grenzüberschreitende Sachverhalte informiert sind.

Alle Informationen und Warnmeldungen werden von den Radiosendern und anderen Plattformen wie der Straßenverkehrszentrale Baden-Württemberg (verkehrsinfo-bw.de) veröffentlicht.

***

Meldungen und Ursachen auf einen Blick

2018

2019

2020

2021

Unterschied

absolut

in %

Nachrichten insgesamt

49.652

51.173

46.805

51.295

+4.490

+9,59 %

Nachrichten nach

Einstufung

Bundesstraßen

34.231

34.627

30.285

32.519

+2.234

+7,38 %

Bundesstraßen

10.828

11.791

11.469

12.937

+1.468

+12,80 %

Land-, Kreis- und Gemeindestraßen

3.975

4.322

4.564

5.306

+742

+16,26 %

Ursachen für Straßen mit

Einstufung

Verkehrsstörungen

Zum Beispiel Staus oder stockender Verkehr, Unfälle, Baustellen

22.495

22.861

17.841

18.832

+991

+5,55 %

Gefahrenwarnungen

Zum Beispiel Gefahr von

Menschen, Tiere oder Gegenstände

auf der Fahrbahn

26.294

28.679

27.863

31.460

+3.597

+12,91 %

Andere Benachrichtigungen

Zum Beispiel Überschwemmungen, Ereignisse oder
Unwetterwarnungen

571

473

175

254

+79

+45,14 %

Autobahnen vergleichen

Anzahl Berichte

Unterschied

Straße

2020

2021

absolut

in %

Autobahn 5

8.276

8.479

+203

+2,45 %

Autobahn 6

5.560

5.915

+355

+6,38 %

Autobahn 61

282

324

+42

+14,89 %

Autobahn 656

393

482

+89

+22,65 %

Autobahn 659

200

182

-18

-9,0 %

Autobahn 7

1.430

1.136

-294

-20,56 %

Autobahn 8

6.476

7.216

+740

+11,43 %

Autobahn 81

6.197

7.115

+918

+14,81 %

Autobahn 831

110

153

+43

+39,09 %

Autobahn 861

298

287

-11

-3,69 %

Autobahn 864

51

47

-4

-7,84 %

Autobahn 96

530

682

+152

+28,68 %

Autobahn 98

482

501

+19

+3,94 %

in Summe

30.285

32.519

+2.234

+7,38 %

Längster Stau/Verkehr in Kilometern

2020

2021

26

22

30

30

12

10

4

6

6

8

16

20

22

20

20

19

5

8

5

4

0

0

10

13

3

9


Polizeistreife bei Verkehrsunfall

Inspiriert von Landesregierung BW

Sophie Müller

Sophie Müller ist eine gebürtige Stuttgarterin und erfahrene Journalistin mit Schwerpunkt Wirtschaft. Sie absolvierte ihr Studium der Journalistik und Betriebswirtschaft an der Universität Stuttgart und hat seitdem für mehrere renommierte Medienhäuser gearbeitet. Sophie ist Mitglied in der Deutschen Fachjournalisten-Assoziation und wurde für ihre eingehende Recherche und klare Sprache mehrmals ausgezeichnet. Ihre Artikel decken ein breites Spektrum an Themen ab, von der lokalen Wirtschaftsentwicklung bis hin zu globalen Finanztrends. Wenn sie nicht gerade schreibt oder recherchiert, genießt Sophie die vielfältigen kulturellen Angebote Stuttgarts und ist eine begeisterte Wanderin im Schwäbischen Wald.

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