Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut bricht am 1. Februar 2023 zu einer Delegationsreise nach Lateinamerika auf. Die Reise startet am 2. Februar in Chile. Im Fokus der Reise, die im Anschluss vom 4. bis 9. Februar auch nach Brasilien führen wird, stehen die Themen „grüner Wasserstoff“, „Wasser und Abwassertechnologien“ und „Rohstoffe“. Neben politischen Gesprächen, Fachsymposien und Unternehmensbesuchen steht der Besuch einer Pilotanlage zur Produktion von grünem Wasserstoff in Fortaleza in Brasilien auf dem Programm.
„Den Besuch Chiles und Brasiliens möchte ich nutzen, um die Vorreiterrolle Baden-Württembergs in den Bereichen Green-Tech und Klimaschutz weiter zu festigen“, kündigte Hoffmeister-Kraut vor ihrer Abreise an. Chile und Brasilien sind wichtige potenzielle Produzenten von grünem Wasserstoff und verfügen über wertvolle Rohstoffe. „Mit neuen Impulsen und Ansätzen für eine vertiefte Zusammenarbeit zum Beispiel im Rahmen von Technologiepartnerschaften wollen wir die Ökosysteme unserer Länder gemeinsam voranbringen, nachhaltiges und ressourceneffizientes Wirtschaften fördern sowie die Zusammenarbeit mit Wertepartnern intensivieren. Insbesondere auf dem Zukunftsfeld grüner Wasserstoff und bei der Sicherung unserer Rohstoffbedarfe sind Chile und Brasilien interessante Kooperationspartner“, betonte die Wirtschaftsministerin. „Gleichzeitig können unsere Partner in Brasilien und Chile im Bereich grüner Technologien zur verbesserten und ressourceneffizienteren Nutzung von Wasser und Energie von unseren international erfolgreichen Mittelständlern profitieren“, so die Ministerin.
Auch die internationale Diversifizierung von Liefer- und Wertschöpfungsketten als zentrale Voraussetzung für den Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit und die Verringerung von Risikoabhängigkeiten der baden-württembergischen Wirtschaft stellt einen politischen Schwerpunkt der Reise dar. „Insbesondere die Auswirkungen der Corona-Pandemie und des völkerrechtswidrigen Angriffskrieges Russlands auf die Ukraine haben uns gezeigt, wie wichtig es ist, dass internationale Lieferketten nachhaltig und stabil aufgestellt sind. Ziel ist es, unsere Unternehmen dabei zu unterstützen, ihre Lieferketten künftig weiter zu diversifizieren und sich dabei auf systemische Wertepartner zu fokussieren. Lateinamerika hat viel zu lange nur eine untergeordnete Rolle in der Wahrnehmung Europas gespielt“, so Hoffmeister-Kraut.
Begleitet wird die Ministerin von zwei Abgeordneten des baden-württembergischen Landtags sowie einer Delegation aus Branchenspezialisten.
Wirtschaftsbeziehungen zwischen Chile und Baden-Württemberg
Die Warenausfuhren im Wert von circa 300 Millionen Euro im Jahr 2021 (plus 33,2 Prozent gegenüber 2020) entsprechen 0,1 Prozent aller baden-württembergischen Gesamtausfuhren. Mit dieser Exportquote steht Chile an 64. Stelle der bedeutendsten Absatzländer für Baden-Württemberg. Den größten Anteil an den Ausfuhren nach Chile machen Maschinen mit 81,8 Millionen Euro sowie Kraftwagen und Kraftwagenteile mit 51,6 Millionen Euro aus.
Die Wareneinfuhren im Wert von 157,3 Millionen Euro im Jahr 2021 (plus 5,2 Prozent gegenüber 2020) entsprechen 0,1 Prozent aller baden-württembergischen Gesamteinfuhren. Den größten Anteil an den Einfuhren machen mit 54,4 Millionen Euro Papier, Pappe und Waren sowie mit 53,5 Millionen Euro Erzeugnisse der Landwirtschaft und Jagd aus. Damit steht Chile an 62. Stelle der Importlandländer.
Wirtschaftsbeziehungen zwischen Brasilien und Baden-Württemberg
Die Warenausfuhren im Wert von circa 1,547 Milliarden Euro im Jahr 2021 (plus 27,7 Prozent gegenüber 2020) entsprechen 0,7 Prozent aller baden-württembergischen Gesamtausfuhren. Mit dieser Exportquote steht Brasilien an 27. Stelle der bedeutendsten Absatzländer für Baden-Württemberg. Den größten Anteil an den Ausfuhren nach Brasilien machen Maschinen mit 453,5 Millionen Euro sowie Kraftwagen und Kraftwagenteile mit 446,7 Millionen Euro aus.
Die Wareneinfuhren im Wert von 745 Millionen Euro im Jahr 2021 entsprechen 0,4 Prozent aller baden-württembergischen Gesamteinfuhren. Den größten Anteil an den Einfuhren machen mit 176,9 Millionen Euro Maschinen aus. Damit steht Brasilien an 35. Stelle der Importlandländer.
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