Im Angesicht zunehmend häufiger Starkregenereignisse, die stark mit dem Klimawandel in Verbindung stehen, fordert die Grüne-Fraktion im baden-württembergischen Landtag massive Investitionen in den Hochwasserschutz. Jüngste Analysen veranschaulichen, wie wichtig diese Maßnahmen sind, um massive Schäden durch Naturgewalten abzufedern.
In den vergangenen Jahren hat das Land Baden-Württemberg rund 1,8 Milliarden Euro in den Hochwasserschutz investiert. Diese Mittel sollen dazu genutzt werden, die gefahrdrohenden Folgen extremer Wetterlagen zu minimieren. Laut einer Antwort des Umweltministeriums könnte ein Jahrhunderthochwasser Schäden in Höhe von etwa 5,8 Milliarden Euro verursachen. Bei extremen Hochwasserereignissen, die statistisch gesehen sehr selten sind, könnte dieser Betrag sogar auf etwa 33,9 Milliarden Euro ansteigen.
Der Nutzen von Hochwasserschutzmaßnahmen
„Investitionen in den Hochwasserschutz zahlen sich vielfach aus. Einen Euro reingesteckt, mindestens fünf Euro gespart – das ist eine der sinnvollsten Geldanlagen, die es gibt“, erklärte der Grünen-Abgeordnete Bernd Mettenleiter. Er unterstützt die Fraktion in Fragen zum Hochwasserschutz und ist sich sicher, dass die Vorteile dieser Maßnahmen sowohl heute als auch zukünftigen Generationen zugutekommen werden. Er betont: „Wir müssen damit rechnen, dass es künftig mehr Extremwetterereignisse gibt.“
Mettenleiter weist darauf hin, dass zwar nicht alle Hochwasserschäden vermieden werden können, eine gründliche Vorbereitung und Investition jedoch erheblich zur Schadensminimierung beitragen können. Diese Auffassung unterstreicht die Dringlichkeit der gesetzgeberischen Maßnahmen, um die Bürger vor den devastierenden Folgen extremen Wetters zu schützen.
Die Diskussion um den Hochwasserschutz wurde in den letzten Monaten besonders laut, nach einer verheerenden Hochwasserwelle Anfang Juni, die mehrere Regionen in Baden-Württemberg betroffen hat. Insbesondere Rudersberg und Schorndorf im Rems-Murr-Kreis erlitten enorme Schäden. Tragischerweise kamen dabei zwei Menschen ums Leben, während sie versuchten, ihr Heim vor den Fluten zu schützen.
Die Hochwasserkatastrophe zu Beginn des Sommers stellte erneut die Vulnerabilität von Regionen, die von starkem Regen betroffen sind, in den Vordergrund. Allein im Regierungsbezirk Stuttgart gehen die ersten Schätzungen von Schäden von etwa 444 Millionen Euro aus, während im Regierungsbezirk Tübingen die Schäden rund 110 Millionen Euro betragen. Diese Zahlen verdeutlichen die gravierenden finanziellen und menschlichen Kosten, die extreme Wetterereignisse nach sich ziehen können.
Das Umweltministerium hebt hervor, dass die kontinuierliche Investition in Hochwasserschutzanlagen nicht nur eine aktuelle Notwendigkeit darstellt, sondern auch präventiv auf die oben genannten gefährlichen Wettererscheinungen reagiert. Es wird daher empfohlen, sich intensiv mit der Schaffung und Instandhaltung dieser Infrastruktur zu befassen, um die Bürger bestmöglich abzusichern vor zukünftigen Naturkatastrophen.
Die Grünen plädieren dafür, Verantwortung zu übernehmen und den Hochwasserschutz als eine grundlegende Notwendigkeit für die Zukunft zu betrachten. Auch wenn nicht alle Schäden vermieden werden können, ist es klar, dass durch gezielte Maßnahmen große Risiken abgemildert werden können. Dies hat nicht nur ökonomische Vorteile, sondern auch eine tiefere soziale Verantwortung, die es zu wahren gilt.