24 Kommunen im Nordschwarzwald gehen das Starkregenrisikomanagement gemeinsam an. Baden-Württemberg unterstützt das Großprojekt mit über 1,1 Millionen Euro. Ziel ist die Erstellung von kommunalen Starkregenrisikomanagementkonzepten nach dem Leitfaden des Landes.
In einem beispielhaften Großprojekt haben sich 24 Städte und Gemeinden im Regierungspräsidium Karlsruhe zusammengetan, um sich für kommende Starkregenereignisse zu wappnen. Das Land Baden-Württemberg fördert das Großprojekt mit über 1,1 Millionen Euro. Anders als Hochwasser an großen Flüssen sind Starkregen und damit einhergehende Sturzfluten kaum vorhersagbar. Auch deshalb bedeuten sie eine Gefahr für die Bevölkerung und können zu hohen Schäden führen. Das hat sich in den vergangenen Jahren immer wieder gezeigt. „Durch den Klimawandel werden solche Wetterereignisse weiter zunehmen. Umso wichtiger ist es, ein effektives Konzept zu erarbeiten, um auf den Ernstfall bestmöglich vorbereitet zu sein“, so Umweltministerin Thekla Walker. Unterstützung bietet hierbei der Leitfaden zum kommunalen Starkregenrisikomanagement in Baden-Württemberg, der zeigt, wie Fließwege und Risikobereiche ermittelt werden. „Es freut mich sehr, dass sich im Nordschwarzwald gleich 24 Kommunen zusammengetan haben, um beim Schutz ihrer Bürgerinnen und Bürger besonders effizient voranzukommen“, so Walker weiter.
Die Stadt Wildberg koordiniert den kommunalen Verbund. Unterstützung erhält sie durch den Regionalverband Nordschwarzwald, der sich bei seinen Mitgliedern für das Projekt eingesetzt hat. Als Ergebnis einer europaweiten Ausschreibung soll das Projekt an einen Zusammenschluss dreier zertifizierter Ingenieur- und Planungsbüros vergeben werden. Das Land Baden-Württemberg fördert das Großprojekt mit über 1,1 Millionen Euro. „Gerade vor dem Hintergrund der schrecklichen Ereignisse an Ahr und Erft 2021 ist dieses Geld sicherlich gut angelegt, um die Risiken von Starkregenereignissen und Sturzfluten in den betroffenen Gemeinden zu mindern“, so Regierungspräsidentin Sylvia M. Felder aus Karlsruhe.
Ziel ist die Erstellung von kommunalen Starkregenrisikomanagementkonzepten nach dem Leitfaden des Landes Baden-Württemberg. Hierbei werden alle drei erforderlichen Bausteine – Gefährdungsanalyse, Risikoanalyse und Handlungskonzept – bearbeitet. Die Datenaufbereitung und Modellierung erfolgt gemeindeübergreifend. Die daraus abgeleiteten Vorschläge zum Schutz vor den Wassermassen werden an die jeweilige Situation in den einzelnen Städten und Gemeinden angepasst. Durch die interkommunale Zusammenarbeit verringern sich die Kosten und der personelle Aufwand der beteiligten Kommunen.
Die Laufzeit des Projekts beträgt drei Jahre, die Umsetzung ist bis 2026 geplant. Ein Projektbegleitkreis stellt den transparenten Informationsfluss sicher. Das Bearbeitungsgebiet umfasst 1.043 Quadratkilometer. Der Kooperationsverbund besteht aus 24 Städten und Gemeinden in den Landkreisen Calw, Enzkreis und Freudenstadt.
Dieses Großprojekt zur Bewältigung von Starkregenrisiken in Baden-Württemberg hat potenziell weitreichende Auswirkungen auf die beteiligten Kommunen. Durch die gemeinsame Koordination und Umsetzung können die Kosten und der personelle Aufwand für jede einzelne Gemeinde reduziert werden. Darüber hinaus ermöglicht es den Kommunen, auf die zunehmenden Risiken von Starkregenereignissen und Sturzfluten infolge des Klimawandels besser vorbereitet zu sein. Die Erstellung von Starkregenrisikomanagementkonzepten gemäß dem Leitfaden des Landes bietet den Gemeinden eine klare Anleitung, wie sie ihre Gefährdungs- und Risikoanalyse durchführen und geeignete Schutzmaßnahmen entwickeln können. Dies wird dazu beitragen, die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger in den betroffenen Gemeinden zu verbessern und die Schäden durch Starkregenereignisse zu minimieren. Durch die interkommunale Zusammenarbeit wird auch der Erfahrungsaustausch und das gemeinsame Lernen gefördert, um die Wirksamkeit der Maßnahmen weiter zu verbessern. Insgesamt stellt dieses Großprojekt einen wichtigen Schritt dar, um die Resilienz der beteiligten Gemeinden gegenüber Starkregenereignissen zu stärken und ihre langfristige Anpassung an den Klimawandel voranzutreiben.