Deutschland

Deutschland weist den Botschafter des Tschad aus, nachdem der eigene Gesandte rausgeschmissen wurde

BERLIN (AP) – Deutschland hat am Dienstag dem Botschafter des Tschad befohlen, das Land zu verlassen, als Reaktion auf die Ausweisung des deutschen Botschafters durch die zentralafrikanische Nation in der vergangenen Woche.

Die tschadische Regierung gab dem deutschen Botschafter Gordon Kricke am Freitag 48 Stunden Zeit, um zu gehen, unter Berufung auf seine „unhöfliche Haltung“ und beschuldigte ihn, diplomatische Gepflogenheiten nicht zu respektieren. Eine kurze Erklärung der tschadischen Regierung enthielt keine weiteren Einzelheiten zu den Gründen für seine Abschiebung.

Kricke kam am Sonntag in Deutschland an, nachdem er am Flughafen in N’Djamena, der Hauptstadt des Tschad, von mehreren Kollegen aus verbündeten Ländern verabschiedet worden war, berichtete die deutsche Nachrichtenagentur dpa.

Deutschland hat am Dienstag Vergeltung gegen die „unbegründete Ausweisung unseres Botschafters“ ausgesprochen. Tschads Botschafterin in Berlin, Mariam Ali Moussa, wurde ins Außenministerium gerufen und erhielt 48 Stunden Zeit, Deutschland zu verlassen.

„Wir bedauern, dass es so weit kommen musste“, teilte das Ministerium in einem Tweet mit. „Botschafter Kricke hat seinen Job in N’Djamena vorbildlich gemacht und sich für die Menschenrechte und den raschen Übergang zu einer Zivilregierung im Tschad eingesetzt.“

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Die deutsche Botschaft im Tschad werde diese Arbeit „gemeinsam mit unseren Partnern vor Ort“ fortsetzen, hieß es weiter. Deutschland hat immer noch rangniedrigere Diplomaten in N’Djamena.

Medienberichte haben Kritik an der tschadischen Übergangsregierung als mögliche Motivation für die Ausweisung des deutschen Botschafters angeführt.

Stunden nach dem Tod des langjährigen Präsidenten des Tschad, Idriss Deby Itno, im Jahr 2021 ernannte das Militär seinen Sohn Mahamat Idriss Deby zum Interimsführer des Landes für einen Zeitraum von 18 Monaten.

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Letztes Jahr kündigte die Regierung jedoch an, den Übergang um zwei weitere Jahre zu verlängern, was zu landesweiten Protesten führte.

Quelle: APNews

Sophie Müller

Sophie Müller ist eine gebürtige Stuttgarterin und erfahrene Journalistin mit Schwerpunkt Wirtschaft. Sie absolvierte ihr Studium der Journalistik und Betriebswirtschaft an der Universität Stuttgart und hat seitdem für mehrere renommierte Medienhäuser gearbeitet. Sophie ist Mitglied in der Deutschen Fachjournalisten-Assoziation und wurde für ihre eingehende Recherche und klare Sprache mehrmals ausgezeichnet. Ihre Artikel decken ein breites Spektrum an Themen ab, von der lokalen Wirtschaftsentwicklung bis hin zu globalen Finanztrends. Wenn sie nicht gerade schreibt oder recherchiert, genießt Sophie die vielfältigen kulturellen Angebote Stuttgarts und ist eine begeisterte Wanderin im Schwäbischen Wald.

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