Der Haushalt 2022 hat einen klaren Fokus auf die Stärkung der Justiz. Die Landesregierung setzt ein klares Signal für den Rechtsstaat und setzt sich für eine starke dritte Macht im Land ein.
Der Staatshaushalt der Landesregierung für das kommende Jahr hat einen klaren Fokus auf die Stärkung der Justiz im Land. Der Minister für Justiz und Migration sagte dazu Marion Gentges „Wir setzen gemeinsam ein klares Zeichen für unseren Rechtsstaat und setzen uns für eine starke dritte Gewalt im Land ein“, sagte die Ministerin im Landtag.
Minister Gentges sagte: „Mit dem Haushalt bringen wir die Justiz in den Handlungsfeldern von heute und morgen voran. Wir sichern langfristig die Handlungsfähigkeit der Justiz und ergreifen präventive Maßnahmen angesichts der gestiegenen Zahl von Flüchtlingen. Mit diesem Haushalt stärken wir das Vertrauen der Bürger in die Justiz und den Rechtsstaat. „
Justiz wird personell gestärkt
Wichtig ist, dass die Justiz mit rund 450 neuen Stellen nicht nur punktuell, sondern landesweit gestärkt wird. „Wir schaffen schon jetzt die personellen Voraussetzungen, damit auch die Justiz neue Aufgaben wahrnehmen kann, zum Beispiel durch die Gesetz zur Bekämpfung von Rechtsextremismus und Hasskriminalität (PDF) in naher Zukunft “, sagte Gentges. Im Bereich der Zivilgerichtsbarkeit behält das Land die Welle der sogenannten Dieselverfahren im Auge, die für die Land- und Oberlandesgerichte eine besondere Herausforderung darstellen. Mit dem Ausbau von 51 ansonsten entfallenen Stellen (sog. kw-Noten) wirkt die Justiz zudem der angespannten Lage in der Verwaltungsgerichtsbarkeit durch die Asylverfahrenswelle entgegen und ermöglicht den Gerichten, diese Verfahrensakten weiter zu reduzieren. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Verbesserung der Sicherheit von Gerichten und Staatsanwaltschaften.
Mehr als elf Millionen Euro sind im Haushalt für die Digitalisierung der Justiz vorgesehen. Minister Gentges sagte: „Eine effiziente und zeitgemäße Justiz braucht auch moderne Technik. Deshalb sieht der Haushaltsentwurf 2022 strukturell mehr als elf Millionen Euro für die digitale Justiz vor. Wir werden daher die elektronische Fallakte weiter ausbauen und ab Januar mit der Pilotierung der elektronischen Strafakte beginnen. Damit werden wir auch weiterhin der führenden Rolle Baden-Württembergs im Landesverband gerecht, beispielsweise bei der Entwicklung eines gemeinsamen Fachverfahrens. „
Wichtige Investitionen in den Strafvollzug und die Erstaufnahme
Der Haushalt werde laut Minister auch wichtige Investitionen in den Strafvollzug ermöglichen: „Der Strafvollzug ist ein Schwerpunkt des Justizhaushalts. Diese Investitionen hinter den Gefängnismauern sind unbedingt notwendig. Derzeit bauen wir rund 450 neue Haftanstalten in Ravensburg, Schwäbisch Hall und Heimsheim. Für den Betrieb dieser Haftanstalten wird das notwendige Personal in einem Bereich benötigt, der ohnehin nur eine geringe Personaldichte aufweist. Der Haushaltsentwurf sieht daher 97,5 neue Stellen im Strafvollzug vor, um den Personalbedarf durch die Schaffung zusätzlicher Haftplätze zu decken. Darüber hinaus sollen 38 neue Arbeitsplätze geschaffen werden, um mit der Umsetzung des medizinischen Konzepts zu beginnen und insbesondere Verbesserungen im Bereich der Suchtbehandlung zu erreichen. „
Im Bereich Migration stellte die zuletzt stark gestiegene Zahl der Zugänge in Verbindung mit den Auswirkungen der Pandemie auf die Unterbringung erhebliche Anforderungen an das Land. Minister Gentges sagte: „Hier sehe ich das Land, aber auch die Stadt- und Landkreise sowie die Gemeinden vor großen Herausforderungen. Die Situation in der Erstaufnahme, für die das Land beim Vollzug des Bundesrechts zuständig ist, ist nicht einfach. Es gibt zwei Gründe, die zusammenspielen: ein deutlicher Anstieg der Zugriffszahlen und die Corona-Pandemie. Vor diesem Hintergrund sind die Erstaufnahmeeinrichtungen an ihre Grenzen gestoßen und wir brauchen zusätzliche Unterkünfte. Die bestehenden mittel- und langfristigen Pläne zur Kapazitätserweiterung stehen alle im Zusammenhang mit Bau- oder Sanierungsmaßnahmen und helfen uns daher kurzfristig nicht weiter. Wir müssen also schnellstmöglich zusätzliche Plätze in der Erstaufnahme schaffen und Vorkehrungen treffen. Ich freue mich, dass wir mit der Reserve für Haushaltsrisiken ein geeignetes Instrument zur Finanzierung dieses noch nicht im Detail bezifferbaren Bedarfs im Haushalt 2022 haben. Ich bin dankbar für das Engagement, diese Reserve zu nutzen, um die Aufgaben zu bewältigen, die während der Migration zu bewältigen sind. „
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Inspiriert von Landesregierung BW