Bürgerbeteiligung

Das Land trifft sich mit der ukrainischen Gemeinschaft

Beim Treffen der Staatssekretäre Florian Hassler und Siegfried Lorek mit Vertretern ukrainischer Vereine aus Baden-Württemberg betonte das Land die Wertschätzung der ukrainischen Community. Es wurden lokale Erfahrungen ausgetauscht und die Bedürfnisse der Menschen besprochen.

Außenminister Florian Hässler und Staatssekretär Siegfried Lorek empfingen Vertreter ukrainischer Vereine aus Baden-Württemberg am Dienstag, 29. März 2022, in der Villa Reitzenstein zum Austausch. Auch er beteiligte sich an dem Gespräch Ukrainischer Honorarkonsul mit Sitz in Stuttgart, Willi Franz Prettl, Teil. „Wir wissen das große Engagement der ukrainischen Community im Land sehr zu schätzen. Die Landesregierung möchte damit ein Zeichen der Sensibilisierung und Wertschätzung gegenüber der ukrainischen Community aussprechen. Wichtig ist uns auch, die Erfahrungen vor Ort zu hören und welche Bedürfnisse die Menschen sehen“, sagte Staatssekretärin Hassler.

Vier Vereine luden zum Erfahrungsaustausch ein

Mit dem Angriff auf die Ukraine Putin hat gegen alle Regeln der internationalen Ordnung und des Völkerrechts verstoßen und die Ukraine, Europa und die Welt in eine tiefe Krise gestürzt. Den Ukrainern wird unmenschliches Leid zugefügt. Das bewegt die Menschen in Baden-Württemberg, das viele, auch private Verbindungen in die Ukraine hat. Im Land leben rund 16.000 ukrainische Mitbürger. Um sich ein landesweites Bild von der Arbeit und den Herausforderungen der ukrainischen Organisationen zu machen, die ihre geflüchteten Landsleute hier in Baden-Württemberg aufnehmen oder betreuen, wurden vier Vereine zum Erfahrungsaustausch eingeladen (Deutsch-Ukrainische Rhein-Neckar-Gesellschaft e.V, Ukrainisches Atelier für Kultur und Sport eVStuttgart, Ukrainer in Karlsruhe. Deutsch-Ukrainische Gesellschaft eV, Deutsch-Ukrainische Gesellschaft eV, Freiburg). Staatssekretär Hassler steht in engem Kontakt mit dem ukrainischen Generalkonsul Yarmilko, um die Lage möglichst aktuell verfolgen zu können und auch um auf die aktuellen Anliegen der ukrainischen Community eingehen zu können.

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Die Verbände berichteten über die vielfältigen Herausforderungen, die sich für die Flüchtlinge ergeben und formulierten konkrete Anliegen. Gelobt wurde die Schnelligkeit und das Engagement, mit dem Städte und Gemeinden auf die Situation reagierten. Sie schicken humanitäre Hilfe, darunter Betten, Zelte, Lebensmittel und Medikamente, um sich um die Vertriebenen zu kümmern und Flüchtlinge aufzunehmen, darunter viele Frauen und Kinder. Die Teilnehmer betonten die enorme Hilfsbereitschaft und Verbundenheit mit der ukrainischen Community. Konkret formulierten die Vertreter der ukrainischen Verbände die Frage der zügigen Arbeitserlaubnis für Menschen, die aus der Ukraine nach Deutschland kommen, als zentrale Herausforderung. Staatssekretär Lorek erklärte, dass bereits fast alle bürokratischen Hürden bei der Arbeitserlaubnis aus dem Weg geräumt seien und der Weg in den Arbeitsmarkt schnell frei sei. Darüber hinaus beschäftigen sich die Vertreter der ukrainischen Gemeinde in Deutschland mit dem Thema Schulbildung der Kinder. Dabei stehen vor allem konkrete Fragestellungen wie die Bereitstellung von Räumlichkeiten und Schulmaterialien im Vordergrund. Diese Fragen sollten bei einem Folgetermin geklärt werden.

Der Krieg gegen die Ukraine

Die Vereinten Nationen (UN) bereiten sich wegen des Krieges gegen die Ukraine auf bis zu vier Millionen Flüchtlinge aus der Ukraine vor. Die Kommission der Europäischen Union (EU) rechnet sogar mit insgesamt acht Millionen. Die Hoher Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen (UNHCR) geht davon aus, dass bereits mehr als 3,6 Millionen Menschen geflüchtet sind (Stand 28.03.2022). Die meisten Kriegsflüchtlinge befinden sich derzeit in den Nachbarländern (Polen, Slowakei, Ungarn, Rumänien, Moldawien). UNHCR hat die Ukraine zur Notfallzone der Stufe 3 (höchste Stufe) erklärt. Mit Stand vom 24. März 2022 wurden rund 246.000 Vertriebene aus der Ukraine bei der Einreise nach Deutschland von der Bundespolizei registriert; 220.163 der Vertriebenen aus der Ukraine mit ukrainischer Staatsbürgerschaft; Davon 195.439 mit einem biometrischen Reisepass (wobei die tatsächliche Zahl deutlich höher liegen dürfte, da die meisten Personen bei Verwandten/Bekannten in Deutschland geblieben sind).

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Bis zum 31. März 2022 sind seit Kriegsbeginn 10.500 Flüchtlinge aus der Ukraine in den Erstaufnahmeeinrichtungen des Landes angekommen. Derzeit befinden sich rund 7.300 Menschen in Erstaufnahmeeinrichtungen, davon etwa 3.700 mit ukrainischer Staatsangehörigkeit. Nach aktuellen Hochrechnungen haben rund 35.000 Menschen aus der Ukraine eine Unterkunft in Baden-Württemberg gefunden, hinzu kommen Flüchtlinge, die bei Freunden und Verwandten untergebracht sind und sich noch nicht gemeldet haben.

Informationen zur Ukraine-Krise

Inspiriert von Landesregierung BW

Sophie Müller

Sophie Müller ist eine gebürtige Stuttgarterin und erfahrene Journalistin mit Schwerpunkt Wirtschaft. Sie absolvierte ihr Studium der Journalistik und Betriebswirtschaft an der Universität Stuttgart und hat seitdem für mehrere renommierte Medienhäuser gearbeitet. Sophie ist Mitglied in der Deutschen Fachjournalisten-Assoziation und wurde für ihre eingehende Recherche und klare Sprache mehrmals ausgezeichnet. Ihre Artikel decken ein breites Spektrum an Themen ab, von der lokalen Wirtschaftsentwicklung bis hin zu globalen Finanztrends. Wenn sie nicht gerade schreibt oder recherchiert, genießt Sophie die vielfältigen kulturellen Angebote Stuttgarts und ist eine begeisterte Wanderin im Schwäbischen Wald.

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