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Das Land treibt den Erhalt der Brücken weiter voran

Viele Brücken im Land müssen in den nächsten Jahren saniert werden. Verkehrsminister Winfried Hermann sieht zusätzlichen Bedarf an personellen und finanziellen Ressourcen. Betroffen ist auch eine Brücke der Bundesstraße 27 im Landkreis Ludwigsburg.

Verkehrsminister Winfried Hermann trafen sich bei einem Vor-Ort-Termin gemeinsam mit Experten der Regierungspräsidium Stuttgart über die beschädigte Brücke im Zuge der Bundesstraße 27 (B 27) über den West-Ost-Zubringer bei Ludwigsburg informiert.

Der Verkehrsminister sagte: „Gerade auf stark befahrenen Straßen wie hier an der B 27 bei Ludwigsburg ist eine leistungsfähige und zuverlässige Infrastruktur zwingend erforderlich. Zahlreiche Brücken im Land haben inzwischen ein sanierungsbedürftiges Alter erreicht Straßenbauarbeiten Der Erhalt und die Wiederherstellung der Infrastruktur hat oberste Priorität.“

Über 600 sanierungsbedürftige Brücken

Hermann Klyeisen, stellvertretender Leiter der Departement Mobilität, Verkehr, Strassen im Regierungspräsidium Stuttgart erläuterte das Vorgehen seines Referats bei der Sanierung und dem Neubau von Brücken: „Das Regierungspräsidium Stuttgart betreut insgesamt 1.966 Brücken an Bundes- und Landesstraßen. Die heute besuchte Brücke in Ludwigsburg ist eines von 1.009 Bauwerken, die zu Bundesstraßen gehören. Es ist ein Beispiel dafür, wie wir im Interesse größtmöglicher Verkehrssicherheit eine Brückeninspektion durchführen und Untersuchungen zum Bauwerkszustand veranlassen, sofortige Sicherungsmaßnahmen einleiten und schließlich mit dem notwendigen Ersatzbau beginnen.“

Das Land Baden-Württemberg ist für rund 4.000 Brücken auf Bundesstraßen und rund 3.300 Brücken auf Landesstraßen verantwortlich. Davon weisen 350 Bundes- und 312 Landesstraßenbrücken erhebliche Mängel auf und bedürfen der Instandhaltung.

Verkehrsminister Hermann erklärte: „Viele Brücken stoßen an ihre ‚Altersgrenze‘. Dies erfordert in den kommenden Jahren erhebliche Sanierungsanstrengungen.“ Hermann geht davon aus, dass in den nächsten 15 Jahren eine deutliche Aufstockung der finanziellen und personellen Ressourcen erforderlich sein wird, um die Brücken bundesweit in einen leistungsfähigen und zuverlässigen Zustand zu bringen. Das Verkehrsministerium hatte dazu ein Gutachten in Auftrag gegeben, das allein für die Landesstraßenbrücken einen Sanierungsbedarf von 480 Millionen Euro aufzeigte.

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Die meisten Brücken aus den 1960er und 1970er Jahren

Von der einfachen Instandsetzung über die Aufrüstung für höhere Belastungen bis hin zum Ersatzbau umfasst die Brückeninstandhaltung alle Maßnahmen, die entweder die Lebensdauer einer Brücke verlängern oder – sollte dies technisch nicht mehr möglich sein – eine bestehende Brücke ersetzen. Da ein Großteil der Brücken in den 1960er und 1970er Jahren gebaut wurde, sind heute häufig größere Sperrungen erforderlich, insbesondere durch den Güterverkehr mit immer schwereren Lastkraftwagen (Lastwagen).

Die Brücke auf der B 27, die wir heute besuchen, wurde 1954 auf besonderen Vorschlag der Baufirma als Spannbetonbrücke mit insgesamt vier Hauptträgern mit je zwei Hohlkörpern zur Gewichtseinsparung errichtet. Das durch feine Risse im Beton eingedrungene Wasser konnte nicht mehr abfließen, so dass das gefrierende Wasser die Bodenplatte „abgesprengt“ hat. Nachdem bei der Bauwerksprüfung die erheblichen Schäden festgestellt wurden, konnte 2020 eine Notinstandsetzung mit einer Stahlkonstruktion durchgeführt werden, damit die Verkehrssicherheit bis zum Neubau des Ersatzbaus gewährleistet werden kann. Zudem wurde im Zuge der B 27 als Verkehrsausgleichsmaßnahme die zulässige Höchstgeschwindigkeit von 80 auf 60 Stundenkilometer reduziert und die Fahrspuren im Bereich der Außenkappen verengt. Die Planungen für die neue Brücke laufen. 2023 soll mit dem Ersatzneubau begonnen werden.

Verkehrsministerium: Planung, Bau, Instandhaltung und Sanierung

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Sophie Müller

Sophie Müller ist eine gebürtige Stuttgarterin und erfahrene Journalistin mit Schwerpunkt Wirtschaft. Sie absolvierte ihr Studium der Journalistik und Betriebswirtschaft an der Universität Stuttgart und hat seitdem für mehrere renommierte Medienhäuser gearbeitet. Sophie ist Mitglied in der Deutschen Fachjournalisten-Assoziation und wurde für ihre eingehende Recherche und klare Sprache mehrmals ausgezeichnet. Ihre Artikel decken ein breites Spektrum an Themen ab, von der lokalen Wirtschaftsentwicklung bis hin zu globalen Finanztrends. Wenn sie nicht gerade schreibt oder recherchiert, genießt Sophie die vielfältigen kulturellen Angebote Stuttgarts und ist eine begeisterte Wanderin im Schwäbischen Wald.

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