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Chinas Außenminister Qin Gang offiziell abgesetzt

China wechselt seinen Außenminister: Der seit Wochen „verschwundene“ Amtsinhaber Qin Gang wurde offiziell abgesetzt. Die Spekulationen über die möglichen Hintergründe dauern weiter an.

Nach Wochen des Verschwindens wurde der chinesische Außenminister Qin Gang offiziell von seinem Amt enthoben, wie chinesische Staatsmedien berichten. Qin Gang war bereits seit einiger Zeit nicht mehr öffentlich aufgetreten. Der Ständige Ausschuss des Volkskongresses stimmte dafür, den Außenminister abzusetzen und Wang Yi erneut als seinen Nachfolger einzusetzen. Eine Begründung für den Wechsel wurde nicht bekanntgegeben.

Qin Gang hatte die Position des Außenministers im Dezember 2022 übernommen und war zuvor Botschafter in den USA sowie stellvertretender Außenminister Chinas gewesen.

Seit seinem letzten öffentlichen Auftritt am 25. Juni, bei dem er den russischen Vizeaußenminister Andrej Rudenko traf, ist Qin Gang nicht mehr öffentlich in Erscheinung getreten. Geplante Termine, wie ein Treffen mit dem EU-Außenbeauftragten Josep Borrell oder die Teilnahme am ASEAN-Außenministertreffen, wurden abgesagt. Das Außenministerium erklärte, dass Qin Gang aus gesundheitlichen Gründen nicht teilnehmen könne. Im Internet kursieren jedoch Spekulationen über mögliche andere Gründe für sein „Verschwinden“, darunter Gerüchte über eine Affäre des verheirateten Politikers mit einer Fernsehmoderatorin.

Das Verschwinden von hochrangigen Beamten, Prominenten und Geschäftsleuten ist in China kein Einzelfall. Oft stellt sich später heraus, dass sie in Ermittlungen oder andere Kontroversen verwickelt waren. Ein bekannter Fall ist der des ehemaligen chinesischen Interpol-Chefs Meng Hongwei, der 2018 während einer Reise in China verschwand und später wegen Bestechung zu einer langen Haftstrafe verurteilt wurde.

Im Jahr 2021 sorgte der Fall der chinesischen Ex-Tennisspielerin Peng Shuai weltweit für Aufsehen. Sie veröffentlichte im November einen Beitrag im Internet, in dem sie einen sexuellen Übergriff durch einen ranghohen kommunistischen Parteifunktionär behauptete. Der Beitrag wurde gelöscht und Peng Shuai war vorerst nicht mehr in der Öffentlichkeit zu sehen, bis sie sich im Dezember von ihrer Aussage distanzierte.

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Die Hintergründe für den Wechsel des chinesischen Außenministers Qin Gang bleiben weiterhin unklar, doch die Spekulationen über mögliche Gründe werden weiterhin diskutiert.

Sophie Müller

Sophie Müller ist eine gebürtige Stuttgarterin und erfahrene Journalistin mit Schwerpunkt Wirtschaft. Sie absolvierte ihr Studium der Journalistik und Betriebswirtschaft an der Universität Stuttgart und hat seitdem für mehrere renommierte Medienhäuser gearbeitet. Sophie ist Mitglied in der Deutschen Fachjournalisten-Assoziation und wurde für ihre eingehende Recherche und klare Sprache mehrmals ausgezeichnet. Ihre Artikel decken ein breites Spektrum an Themen ab, von der lokalen Wirtschaftsentwicklung bis hin zu globalen Finanztrends. Wenn sie nicht gerade schreibt oder recherchiert, genießt Sophie die vielfältigen kulturellen Angebote Stuttgarts und ist eine begeisterte Wanderin im Schwäbischen Wald.

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