Bürgerbeteiligung

Bürgerbefragung zur Sicherheit und Kriminalitätserfahrungen

Erste landesweite Bürgerbefragung zum Sicherheitsempfinden und zu Kriminalitätserfahrungen gestartet

Baden-Württemberg hat eine landesweite Bürgerbefragung zum Sicherheitsempfinden und zu Kriminalitätserfahrungen gestartet, um Aufschluss über die Trends der Kriminalitätsentwicklung im Land zu erhalten. Noch nie zuvor wurden so viele Menschen in der Region zu ihren Erfahrungen mit Kriminalität befragt. Die Bürgerbefragung gilt als wichtiges Mittel, um die Ausmaße und Folgen von Kriminalität abzuschätzen und Maßnahmen zur Bekämpfung von Kriminalität zu entwickeln.

Am 22. September 2023 gab der stellvertretende Ministerpräsident und Innenminister, Thomas Strobl, den Start der Bürgerbefragung bekannt. Er betonte, dass die Menschen in Baden-Württemberg in einem sicheren Land leben. Um dies auch in Zukunft zu gewährleisten, sei es wichtig, Kriminalität bestmöglich zu bekämpfen. Dafür müsse man ein genaues Bild der Sicherheitslage haben, unter anderem in Bezug auf das Sicherheitsempfinden der Menschen und deren Erfahrungen mit Straftaten.

Die Bürgerbefragung wird unter der Leitung des neu gegründeten Instituts für Kriminologische Forschung Baden-Württemberg (KriFoBW) an der Hochschule für Polizei Baden-Württemberg durchgeführt. Dabei sollen mehr als 180.000 zufällig ausgewählte Personen, die das 16. Lebensjahr vollendet haben, aus 110 Gemeinden im Land zur Teilnahme an der Online-Befragung aufgefordert werden. Der Versand der Anschreiben an die Befragungsteilnehmer startete am 21. September 2023. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, einen Papierfragebogen kostenlos anzufordern.

Die landesweite Bürgerbefragung konzentriert sich auf das Sicherheitsempfinden der Menschen, deren Kriminalitätserfahrungen und ihre Zufriedenheit mit der Polizeiarbeit. Bisher haben sich die Sicherheitsbehörden vor allem auf die Fälle konzentriert, die gemeldet oder von ihnen direkt entdeckt wurden, also das sogenannte „Hellfeld“. Das „Dunkelfeld“, das diejenigen Fälle umfasst, die weder angezeigt noch polizeilich bekannt werden, spiegelt sich nicht in den offiziellen Kriminalstatistiken wider. Die Bürgerbefragung soll einen Einblick in dieses Dunkelfeld geben und somit ein genaueres Bild der tatsächlichen Sicherheitslage in Baden-Württemberg liefern.

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Die Ergebnisse der Bürgerbefragung werden voraussichtlich im Frühjahr 2024 im Sicherheitsbericht 2023 des Innenministeriums Baden-Württemberg veröffentlicht. Sie dienen dazu, Präventionsprogramme anzupassen und weiterzuentwickeln sowie die Anzeigebereitschaft der Bürgerinnen und Bürger zu steigern. Zukünftige Befragungen sollen in einem zwei- bis dreijährigen Turnus stattfinden.

Innenminister Thomas Strobl ruft alle Angeschriebenen dazu auf, an der Umfrage teilzunehmen und betont, dass sie einen wichtigen Beitrag zur Sicherheit im Land leisten. Zusätzlich spendet die Polizei pro 100 ausgefüllte Fragebögen fünf Euro an die Stiftung Kinderland Baden-Württemberg. Als Dankeschön können die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an einer Verlosung von zwei Mitflügen in einem Hubschrauber der Polizei Baden-Württemberg und insgesamt 50 Wunschgutscheinen mit unterschiedlichem Wert teilnehmen.

Sophie Müller

Sophie Müller ist eine gebürtige Stuttgarterin und erfahrene Journalistin mit Schwerpunkt Wirtschaft. Sie absolvierte ihr Studium der Journalistik und Betriebswirtschaft an der Universität Stuttgart und hat seitdem für mehrere renommierte Medienhäuser gearbeitet. Sophie ist Mitglied in der Deutschen Fachjournalisten-Assoziation und wurde für ihre eingehende Recherche und klare Sprache mehrmals ausgezeichnet. Ihre Artikel decken ein breites Spektrum an Themen ab, von der lokalen Wirtschaftsentwicklung bis hin zu globalen Finanztrends. Wenn sie nicht gerade schreibt oder recherchiert, genießt Sophie die vielfältigen kulturellen Angebote Stuttgarts und ist eine begeisterte Wanderin im Schwäbischen Wald.

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