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Bergung eines 4.000 Jahre alten Einbaumkanus im Bodensee

Die Rettung eines mehr als 4.000 Jahre alten Einbaum-Kanus im Bodensee durch die staatliche Denkmalschutzabteilung beginnt. Es ist das älteste bekannte Wasserfahrzeug vom Bodensee. Der Fund unterstreicht die außerordentliche Bedeutung des Bodensees als archäologische Schatzkammer des Staates.

Ab dieser Woche wird im Seerhein bei Konstanz ein acht Meter langes Einbaumkanu aus dem 24. bis 23. Jahrhundert v. Chr. Geborgen. Staatssekretärin Katrin Schütz und Bezirkspräsident Wolfgang Reimer hat sich persönlich ein Bild von dem spektakulären Fund und seiner anspruchsvollen Rettungsaktion gemacht, die mehrere Wochen dauern wird. „Dieses Einbaum-Kanu ist das älteste Wasserfahrzeug vom Bodensee, das wir bisher kennen. Im Jahr des zehnten Jahrestages der Registrierung der „Prähistorische Pfahlbauten rund um die Alpen“ in dem UNESCO-Welterbeliste Dieser Fund unterstreicht die außerordentliche Bedeutung des Bodensees als archäologische Fundgrube unseres Landes “, betonte der Staatssekretär. Bisher ist es ein Rätsel, warum das Einbaumkanu an dieser Stelle in den See gesunken ist und so für die Nachwelt erhalten geblieben ist. „Wir freuen uns umso mehr über die Ergebnisse der weiteren Untersuchungen. Das Staatliche Denkmalpflege ist seit Jahrzehnten eine der führenden Institutionen auf dem Gebiet der Unterwasser- und Nassbodenarchäologie “, sagte Schütz.

Find zeigt die Nutzung des Sees als Wasserstraße zu dieser Zeit

Im Gegensatz zum Einbaum aus Eichenholz, das in der Nähe von Wasserburg im bayerischen Bodensee gefunden wurde, kann der Kalkbaum vom Seerhein nicht in einem Stück aus dem Bodensee geborgen werden. „Das Holz ist dafür zu zerbrechlich und zu weich“, sagte der Distriktpräsident. „Die Unterwasserarchäologen arbeiten daher Hand in Hand mit der Restaurierung, um das jahrtausendealte Wasserfahrzeug zu retten.“ Im Herbst 2018 wurde das Landesamt für Denkmalpflege im Stuttgarter Regionalrat über ein im Seerhein bei Konstanz gefundenes Schiff informiert. Eine erste Überprüfung vor Ort ergab, dass es sich um ein Einbaum-Kanu handelt. „Mit dem Fund kann die Nutzung des Sees als Wasserstraße oder Fischwasser jetzt erstmals dokumentiert werden“, fährt Reimer fort. Aus der Zeit im Übergangsgebiet zwischen dem Ende der Steinzeit und dem Beginn der Bronzezeit sind keine Pfahlbauten am Bodensee und in der Regel nur wenige Standorte in der Region bekannt. Wie die Voruntersuchungen in den Jahren 2019 und 2020 gezeigt haben, gibt es in dem Gebiet keine weiteren archäologischen Überreste, die mit dem Einbaum in Verbindung stehen.

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Bei den Voruntersuchungen wurde auch festgestellt, dass der Bug des Wasserfahrzeugs nicht mehr vorhanden ist. Der Rumpf des Einbaumkanus bestand aus Linden. Im Heck befindet sich ein eingesetztes Heckbrett aus Eichenholz. Die verbleibende Länge des Einbaumkanus beträgt 8,56 Meter, die größte Breite 0,81 Meter, die Höhe gut 40 Zentimeter. Das Einbaum-Kanu ist eines der am besten erhaltenen prähistorischen Wasserfahrzeuge aller Zeiten. Die Wiederherstellung wird in den nächsten Wochen dauern und von einer sehr detaillierten dreidimensionalen Foto- und Filmdokumentation begleitet. Das prähistorische Boot wird dann in die Restaurierungswerkstatt des Staatsamtes für Denkmalpflege gebracht. Dort findet ein Konservierungsprozess statt, der erst in wenigen Jahren abgeschlossen sein wird.

Prähistorische Pfahlbauten zum Weltkulturerbe

Die Pfahlsiedlungen der Jungsteinzeit und der Bronzezeit gehören aufgrund ihrer hervorragenden Schutzbedingungen unter Wasser und im Moor zu den wichtigsten archäologischen Stätten der Welt. Am Bodensee und in Oberschwaben sind im archäologischen Kontext außergewöhnlich seltene Funde aus organischem Material erhalten geblieben: Neben Bestandteilen von Häusern und Wegen sowie Lebensmitteln, Textilien und Ausrüstungsgegenständen sind auch Reste der ersten bekannten Funde erhalten Fahrzeuge wie Einbaumkanus und Wagenräder.

Um diese Überreste optimal erforschen zu können, wurde seit den 1980er Jahren im Landesamt für Denkmalpflege ein Team von Spezialisten aufgebaut, das im Hemmenhofener Büro am Bodensee unter einem Dach unter einem Dach zusammenarbeitet. Dazu gehören die Abteilung für Nassbodenarchäologie, das dendrochronologische Labor, die Geoarchäologie und das Labor für Archäobotanik. Seit 2011 gehören 15 archäologische Stätten in Baden-Württemberg zum Weltkulturerbe „Prähistorische Pfahlbauten rund um die Alpen“. Sie wurden als einzigartiger Beweis für die Entwicklung von Siedlungen und Gesellschaft von 5.000 bis 500 v. Chr. In die Welterbeliste aufgenommen.

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Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnen: Mediathek – Denkmalpflege am Bodensee: Über 4.000 Jahre altes Einbaum-Kanu geborgen

Unesco Welterbe Pfahlbauten

Denkmalpflege in Baden-Württemberg

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Sophie Müller

Sophie Müller ist eine gebürtige Stuttgarterin und erfahrene Journalistin mit Schwerpunkt Wirtschaft. Sie absolvierte ihr Studium der Journalistik und Betriebswirtschaft an der Universität Stuttgart und hat seitdem für mehrere renommierte Medienhäuser gearbeitet. Sophie ist Mitglied in der Deutschen Fachjournalisten-Assoziation und wurde für ihre eingehende Recherche und klare Sprache mehrmals ausgezeichnet. Ihre Artikel decken ein breites Spektrum an Themen ab, von der lokalen Wirtschaftsentwicklung bis hin zu globalen Finanztrends. Wenn sie nicht gerade schreibt oder recherchiert, genießt Sophie die vielfältigen kulturellen Angebote Stuttgarts und ist eine begeisterte Wanderin im Schwäbischen Wald.

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