Im Landkreis Rastatt und in Baden-Baden sprach Staatssekretär für Umwelt Dr. Andre Baumann einen Tag lang mit verschiedenen Personen über die Belastung des Grundwassers durch per- und polyfluorierte Chemikalien.
Staatssekretär für Umwelt Dr. Andre Baumann und Bezirkspräsidentin Sylvia M. Felder kamen für einen Tag nach Mittelbaden. Ziel des Besuchs ist es, sich über die aktuelle Situation der Grundwasserbelastung durch per- und polyfluorierte Chemikalien (PFC) zu informieren, mit Betroffenen ins Gespräch zu kommen und sich mit den zuständigen kommunalen Vertretern auszutauschen.
Heute Morgen gab es ein einstündiges Treffen mit Studierenden der Tulla Gymnasium in Rastatt auf dem Programm. Hier sprachen Baumann und Felder mit Studierenden einer Geographieklasse auf Kursstufe zwei über die Belastung von Böden und Grundwasser mit PFCs in der Region und wie sie das Thema persönlich wahrnehmen. Die Studenten führten eine lebhafte Diskussion und wollten, dass das Land mehr in den sozialen Medien kommuniziert.
Diskussion mit Gemeindevertretern
Es folgte eine Gesprächsrunde unter anderem mit Kommunalvertretern, die sich mit einem Beschluss Anfang Juni 2021 an den Ministerpräsidenten des Landes wandten, Winfried Kretschmann, mit dringenden Fragen zur PFC-Kontamination. Eingeladen waren auch die aus den dortigen Wahlkreisen vertretenen Bundestags- und Landtagsabgeordneten.
In dem moderierten, rund zweistündigen Gespräch machte der Umweltstaatssekretär zunächst deutlich, dass es ihm wichtig sei, heute in die Region zu kommen, um sich vor Ort ein Bild machen zu können und auch direkt ins Gespräch zu kommen die betroffenen Gemeinden. Als nächster Schritt, kündigte Baumann an, sollen künftig auch Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit haben, Fragen zum Land zu stellen. Er reagierte auch erneut auf die in der Resolution geäußerten Wünsche der lokalen Vertreter, darunter des Umweltministers Thekla Walker hatte bereits Mitte August in ihrer Antwort Stellung genommen.
Langer Atem erforderlich
Staatssekretär Dr. Baumann zeigte im Gespräch Verständnis für den Wunsch der Kommunen und der gesamten Region nach einer schnellen Rückkehr zur Normalität. Es gebe aber auch keine schnelle und einfache Lösung für die großflächige PFC-Belastung in Mittelbaden: „Wir brauchen hier einen langen Atem“, sagte Baumann. Das Land werde die Region weiterhin so gut es geht unterstützen, sagte er zum Beispiel heute Nachmittag Übergabe von zwei Förderbescheiden an die Stadtwerke Baden-Baden für zwei neue Aktivkohleanlagen.
„Das Land ist sich der großen Herausforderungen bewusst, die PFC im Grundwasser insbesondere für kommunale Wasserversorger darstellen“, betonte Baumann. Aus diesem Grund unterstützte das Land die Aufbereitung von Anfang an mit einer breit angelegten Grundlagenforschung zu PFCs, beispielsweise zur Entwicklung geeigneter Analysemethoden und zum besseren Verständnis der im Boden und Grundwasser ablaufenden Abbau- und Transportprozesse. Wichtig seien aber auch einheitliche und harmonisierte Grenzwerte für die PFC-Stoffgruppe. Dafür setzt sich das Land seit Jahren auf nationaler und europäischer Ebene ein.
Die Diskussion wird auf technischer Ebene fortgesetzt
Bezirkspräsidentin Sylvia M. Felder ergänzt: „2017 haben wir die Stabstelle PFC im Regierungspräsidium Karlsruhe eingerichtet, die Anlaufstelle für alle PFC-Verantwortlichen im Landkreis. Seit Bekanntwerden der großflächigen Verschmutzung findet ein regelmäßiger Austausch mit allen Verantwortlichen zu den verschiedenen Themen und Entwicklungen statt, der für uns als Land äußerst wichtig und konstruktiv ist. So habe ich im letzten Top-Level-Meeting, zu dem ich die betroffenen Kommunalvertreter im Juni eingeladen habe, die fachlichen Zusammenhänge im Hinblick auf die Managementplanung dargelegt. „
Es wurde vereinbart, die Diskussion auf technischer Ebene fortzusetzen. Es herrschte Einigkeit darüber, dass der Schutz der Bürgerinnen und Bürger weiterhin oberste Priorität haben muss. Die Teilnehmer begrüßten, dass das Land ihrer Einladung gefolgt ist und sich die Zeit genommen hat, ihre Sicht der aktuellen Situation zu verstehen. Da die Auswirkungen der PFC-Belastung die Region sicherlich noch länger begleiten werden, wird die Zusammenarbeit auch in Zukunft ein wichtiger Bestandteil aller Bemühungen für die Bevölkerung sein.
Am Nachmittag Umweltstaatssekretär Dr. Andre Baumann der Stadtwerke Baden-Baden Im Beisein von Bezirkspräsidentin Sylvia M. Felder überreichte Förderbescheide in Höhe von rund 1,4 Mio. bei einem Investitionsvolumen von rund 4,2 Mio. und besuchte das Wasserwerk Sandweier. Die letzte Station ihrer gemeinsamen Tour ist dann Technologiezentrum Wasser (TZW) in Karlsruhe sein. Im TZW informieren sich Baumann und Felder über den aktuellen Stand einer Reihe von Forschungsprojekten, bei denen das Land mit dem TZW kooperiert. Die Forschung konzentriert sich auf neue Möglichkeiten zur Analyse von PFCs in Wasser, Boden und Pflanzen.
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Inspiriert von Landesregierung BW