Die Wohngeldreform hat in Baden-Württemberg im Jahr 2023 zu einer deutlichen Ausweitung und Erhöhung der Unterstützung für einkommensschwache Haushalte geführt. Laut der vorläufigen Zahlen hat sich der Empfängerkreis im Land von 62.000 auf 85.000 erweitert, was einem Plus von 37 Prozent entspricht. Die durchschnittliche Höhe des ausgezahlten Wohngelds stieg von 288 auf 480 Euro, ein Anstieg von 67 Prozent. Die Ausgaben für das Land und den Bund stiegen insgesamt auf 400 Millionen Euro, mehr als doppelt so viel wie im Jahr davor.
Die Wohngeldreform, die zum 1. Januar 2023 in Kraft getreten ist, führte zur Einführung von Wohngeld Plus, welches Leistungsverbesserungen und eine Ausweitung des Empfängerkreises mit sich brachte. Die Reform beinhaltet unter anderem die Einführung einer Heizkosten- und Klimakomponente, die Anpassung der Wohngeldformel und die Anhebung der Einkommensgrenzen.
Aufgrund des hohen Antragsaufkommens konnten noch nicht alle Anträge bearbeitet werden, daher wird die Zahl der Empfänger voraussichtlich noch weiter steigen. Die abschließenden Zahlen für das Jahr 2023 werden erst Ende 2024 vorliegen.
Die kurzfristige Umsetzung der Wohngeldreform stellte die Wohngeldbehörden vor eine enorme Herausforderung, weshalb Maßnahmen wie Personalaufstockung und Anpassung der Sprechzeiten getroffen wurden. Das Land hat außerdem 17 Millionen Euro für die Wohngeldbehörden zugesagt, um die entstandenen Mehrbelastungen auszugleichen.
Eine weitere Maßnahme zur Verbesserung der Wohngeldbeantragung ist die Einführung eines digitalen Wohngeldantrags, der von den Wohngeldbehörden eigenverantwortlich aktiviert werden kann.
Die Auswirkungen der Wohngeldreform sind daher deutlich spürbar, da eine größere Anzahl von einkommensschwachen Haushalten nun von der Unterstützung profitiert. Die Reform scheint erfolgreich zu sein, da die Durchschnittshöhe des ausgezahlten Wohngelds erheblich gestiegen ist. Allerdings bleibt abzuwarten, wie sich die endgültigen Zahlen entwickeln werden und wie nachhaltig die Auswirkungen der Reform auf einkommensschwache Haushalte sein werden.