Soziales

Ausbau von Hebammenkreißsälen in Baden-Württemberg: Land fördert neun Krankenhäuser

Die Landesregierung von Baden-Württemberg hat angekündigt, die Weiterentwicklung und den Ausbau von Hebammenkreißsälen in den Frauenkliniken des Landes zu fördern. Seit Sommer 2023 wurden Fördergelder in Höhe von insgesamt rund 500.000 Euro zur Verfügung gestellt. Seit November 2023 haben neun Krankenhäuser damit begonnen, die entsprechenden Strukturen auf- und auszubauen.

Hebammenkreißsäle bieten die Möglichkeit einer interventionsarmen Geburt, während zugleich eine medizinische Betreuung im Hintergrund vorhanden ist. Gesundheitsminister Manne Lucha betonte, dass die Selbstbestimmung und Wahlfreiheit der Frauen im Vordergrund stehen. Diese Maßnahme ist eine Umsetzung aus dem Runden Tisch Geburtshilfe der letzten Legislaturperiode und hat zum Ziel, das Angebot der Hebammenkreißsäle in Baden-Württemberg stärker in die Fläche zu bringen.

Ein Hebammenkreißsaal ist ein geburtshilfliches Angebot in einer Klinik, bei dem Hebammen gesunde Frauen nach einer unauffälligen Schwangerschaft während der Geburt betreuen. Die Hebammen arbeiten dort selbstständig und eigenverantwortlich, in enger Kooperation mit dem Ärzteteam.

Die Einführung neuer Hebammenkreißsäle wird mit bis zu 50.000 Euro in verschiedenen Kliniken gefördert, darunter das Universitätsklinikum Freiburg, das Universitätsklinikum Ulm und das Klinikum Hochrhein in Waldshut. Bereits bestehende Hebammenkreißsäle, deren Weiterentwicklung und -qualifizierung mit bis zu 25.000 Euro gefördert werden, befinden sich unter anderem im Klinikum Südwest in Herrenberg und in der GRN Klinik Schwetzingen.

Zusätzlich zu den bereits geförderten Projekten liegen dem Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration weitere Anträge zur Prüfung vor. Neben Personalkosten werden hauptsächlich Maßnahmen zur Qualitätssicherung, Fortbildungen und Schulungen gefördert.

Die Förderung der Hebammenkreißsäle in Baden-Württemberg wird voraussichtlich positive Auswirkungen auf die geburtshilfliche Versorgung der Frauen haben. Durch die Schaffung interventionsarmer Geburtsräume und die Stärkung der Rolle der Hebammen wird die Wahlfreiheit und Selbstbestimmung der Frauen gestärkt. Dies könnte langfristig zu einer verbesserten Geburts- und Betreuungserfahrung führen.

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Alexander Schneider

Alexander Schneider ist ein erfahrener Journalist aus Stuttgart, der sich auf Politik und Wirtschaft spezialisiert hat. Er hat Politikwissenschaften und Betriebswirtschaft an der Universität Hohenheim studiert und ist seitdem als Autor und Analyst für verschiedene regionale und überregionale Medien tätig. Alexander ist Mitglied des Verbands der Wirtschaftsjournalisten und hat bereits mehrere Auszeichnungen für seine tiefgründigen Analysen und investigativen Recherchen erhalten. In seiner Freizeit engagiert er sich in lokalen politischen Initiativen und ist ein begeisterter Anhänger des VfB Stuttgart.

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