Ländlicher Raum

Altdeponieflächen bieten großes Potenzial für Photovoltaikanlagen

Im Auftrag des Umweltministeriums hat eine Erhebung der Landesanstalt für Umwelt auf 81 näher untersuchten Altdeponien ein Potenzial für Photovoltaikanlagen auf rund 125 Hektar Fläche festgestellt.

Photovoltaikanlagen auf früheren Deponien können einen erheblichen Beitrag zum Ausbau der Photovoltaik-Kapazitäten im Land leisten und so zum Gelingen der Energiewende beitragen. Wie eine Erhebung der Landesanstalt für Um­welt Baden-Württemberg (LUBW) im Auftrag des Umweltministeriums zeigt, lassen sich auf früheren Deponieflächen zahlreiche Anlagen installieren und dadurch große Strommengen produzieren.

Für die 81 näher untersuchten Altdeponien ergab sich ein Potenzial für Photovoltaikanlagen auf rund 125 Hektar Fläche mit einer möglichen Gesamtnennleistung von 123 Megawatt-Peak.

Flächenpotenzial im Land noch nicht ausgeschöpft

„Um den Ausbau der erneuerbaren Energien voranzubringen, müssen wir alle denkbaren Möglichkeiten nutzen. Frühere Abfalldeponien bieten wertvolle Flä­chen, die wir für Photovoltaikanlagen einsetzen können. Dieses Potenzial dürfen wir uns nicht entgehen lassen“, betont Umweltministerin Thekla Walker heute in Stuttgart. „Gleichzeitig vermeiden wir einen Flächenkonflikt mit der Landwirtschaft, denn diese Altdeponieflächen können bislang nicht anderweitig genutzt werden.“ Um das Energiepotenzial zügig nutzen zu können, müssen die Deponiebetreiber laut Walker von ihrem Wiederaufforstungsgebot zumindest vorrübergehend entbunden werden. Dazu werde sie mit dem für die Forstwirt­schaft zuständigen Minister Peter Hauk ins Gespräch gehen. Bislang müssen Deponien, die im Wald errichtet wurden, am Ende der Nutzungszeit wieder mit Wald aufgeforstet werden.

Ulrich Maurer, Präsident der Landesanstalt für Um­welt Baden-Württemberg (LUBW), ist überzeugt: „Das gesamte Potenzial in Baden-Württemberg ist sicher noch höher als unsere erste Erhebung zeigt. Denn nicht alle Betreiber und Flächenverantwortlichen haben an der Befragung teilgenommen.“

Energieatlas gibt Übersicht über Potenzial zur Nutzung

Aus knapp 400 ehemaligen Deponien wurde 175 in eine Vorauswahl genommen, von denen 81 vertieft untersucht worden. Die Deponieflächen, auf denen keine Photovoltaik-Anlagen installiert werden können, sind bereits ausgefiltert. Für eine präzise Planung gibt es für jede untersuchte Deponie einen Steckbrief, in welchem der potenzielle Einsatz für Photovoltaik bewertet wird. Die bewerteten Deponien und dazugehörigen Steckbriefe sind seit heute imEnergieatlas Baden-Württemberg öffentlich einsehbar.

Energieatlas Baden-Württemberg

Der Energieatlas Baden-Württemberg ist ein Internet-Portal, auf dem Interessierte Daten und Karten zum Bestand der Anlagen und dem Potenzial von erneuerbaren Energien einsehen können. Neben der Solarenergie werden Informationen zu Wasser, Wind und Biomasse sowie zu Wärme- und Verteil­netzen bereitgestellt. Ergänzend wird mit Praxisbeispielen gezeigt, wie in unter­schiedlichen Einsatzgebieten erneuerbare Energien effizient und integriert ge­nutzt werden können.

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Zusätzlich bereitet die Landesanstalt für Um­welt Baden-Württemberg (LUBW) im Auftrag des Umweltministeriums eine digitale Broschüre mit ergänzenden Hintergrundinformationen vor. Sie unterstützt Deponiebetreiber, Kommunen, Projektierer und Investoren bei Überlegungen für die Realisierung einer Photovoltaikanlage auf ihrer Deponie. Die Broschüre wird im Rahmen einer Informationsveranstaltung des Umweltministeriums im Oktober vorgestellt.

Inspiriert von Landesregierung BW

Sophie Müller

Sophie Müller ist eine gebürtige Stuttgarterin und erfahrene Journalistin mit Schwerpunkt Wirtschaft. Sie absolvierte ihr Studium der Journalistik und Betriebswirtschaft an der Universität Stuttgart und hat seitdem für mehrere renommierte Medienhäuser gearbeitet. Sophie ist Mitglied in der Deutschen Fachjournalisten-Assoziation und wurde für ihre eingehende Recherche und klare Sprache mehrmals ausgezeichnet. Ihre Artikel decken ein breites Spektrum an Themen ab, von der lokalen Wirtschaftsentwicklung bis hin zu globalen Finanztrends. Wenn sie nicht gerade schreibt oder recherchiert, genießt Sophie die vielfältigen kulturellen Angebote Stuttgarts und ist eine begeisterte Wanderin im Schwäbischen Wald.

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