Energie, Umwelt & Verkehr

Aktionsbündnis schützt vor Hitze

Aktionsbündnis zum Schutz vor gesundheitlichen Auswirkungen von Hitze in Baden-Württemberg gegründet

Das Gesundheitsministerium, die Landesärztekammer und der Deutsche Wetterdienst haben beschlossen, gemeinsam ein Aktionsbündnis zum Schutz vor den gesundheitlichen Auswirkungen von Hitze zu gründen. Der Klimawandel macht sich auch in gemäßigten Breiten durch lang andauernde Hitzewellen bemerkbar und birgt gesundheitliche Gefahren, insbesondere für ältere, pflegebedürftige und vorerkrankte Menschen, Schwangere, Säuglinge und Kinder sowie für Menschen mit Behinderungen. Angesichts der besorgniserregenden Zunahme und Intensität der Hitzewellen wollen die drei Akteure das Thema stärker in den gesellschaftlichen Fokus rücken und die Bevölkerung für angemessene Schutzmaßnahmen sensibilisieren.

Gemeinsam möchten die drei Partner die bestehende Zusammenarbeit ausbauen und verstetigen sowie konkrete Maßnahmen, insbesondere für vulnerable Gruppen, entwickeln. Dabei geht es auch darum, das Bewusstsein in der Bevölkerung zu schärfen und präventive Maßnahmen zu etablieren. Denn Hitze betrifft uns alle und erfordert einen gemeinsamen Einsatz.

„Gefahren, die von Hitzewellen ausgehen, müssen wir sehr ernst nehmen. Unsere Botschaft ist klar: Wir müssen uns auf die zunehmenden Hitzewellen vorbereiten und an besonders heißen Tagen Schutzmaßnahmen ergreifen“, sagte Gesundheitsminister Manne Lucha, der die Gründung des Aktionsbündnisses am Mittwoch, 14. Juni 2023, in Stuttgart ankündigte.

Als Ärzte bringen wir unsere Fachkenntnis beim gesundheitsbezogenen Hitzeschutz ein. Wir intensivieren im Kreis unserer Kolleginnen und Kollegen das Wissen um die Folgen des Klimawandels und um die gesundheitliche Gefährdung durch Hitze. Wir nehmen unsere Verantwortung wahr, die Kenntnisse um die gesundheitlichen Folgen von Hitze auch in die Bevölkerung zu tragen. Hier werden wir in unserer Eigenschaft als Experten für die Gesundheit der Menschen vertrauensvoll und als Multiplikatoren tätig und können das Bewusstsein unserer Patientinnen und Patienten schärfen, betonte der Präsident der Landesärztekammer, Dr. Wolfgang Miller.

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Das Zentrum für Medizin-Meteorologische Forschung des Deutschen Wetterdienstes, das das Hitzewarnsystem für die menschliche Gesundheit seit 2005 betreibt, betonte ebenfalls die zunehmenden Intensität von Hitzewellen und fordert dazu auf, Schutzmaßnahmen zu ergreifen, um nachteilige Auswirkungen auf die Gesundheit zu vermeiden. Der Hitzewarnsystem-Newsletter des Deutschen Wetterdienstes bietet Informationen über die aktuelle Hitzewarnsituation und Warnungen.

„Insbesondere gefährdete Personen und deren Angehörige sollten sich unbedingt über Schutzmaßnahmen vor Hitze informieren und diese an heißen Tagen entsprechend umsetzen. Hitze stellt eine große gesundheitliche Belastung dar und kann im schlimmsten Fall zum Tod führen“, betonte Dr. Gottfried Roller, der Leiter des Landesgesundheitsamts. Laut einer Schätzung des Statistischen Landesamtes werden jährlich etwa 1.500 Todesfälle durch Hitze mitverursacht.

Erste Städte wie Mannheim und Heidelberg haben bereits Hitzeaktionspläne erstellt. Das Landesgesundheitsamt begleitet diesen Weg und berät die Gesundheitsämter durch das im Mai 2022 neu gegründete Kompetenzzentrum Klimawandel und Gesundheit. Der Gesundheitsminister von Baden-Württemberg empfiehlt allen Kommunen, einen eigenen Hitzeaktionsplan aufzustellen, der auf die jeweiligen lokalen Gegebenheiten zugeschnitten ist.

Zum Schutz vor negativen Auswirkungen von Hitze empfehlen die beteiligten Institutionen, sich während der Mittagshitze möglichst in Innenräumen oder im Schatten aufzuhalten und körperliche Anstrengungen zu vermeiden. Auch eine ausreichende Flüssigkeitsversorgung, das Nutzen von kühlen Räumen und leichte, nicht einengende Baumwollkleidung können vor gesundheitlichen Schäden in der Hitze schützen. Besonderes Augenmerk sollte auf die gefährdeten Personen und deren Angehörige gelegt werden.

Das Aktionsbündnis

Sophie Müller

Sophie Müller ist eine gebürtige Stuttgarterin und erfahrene Journalistin mit Schwerpunkt Wirtschaft. Sie absolvierte ihr Studium der Journalistik und Betriebswirtschaft an der Universität Stuttgart und hat seitdem für mehrere renommierte Medienhäuser gearbeitet. Sophie ist Mitglied in der Deutschen Fachjournalisten-Assoziation und wurde für ihre eingehende Recherche und klare Sprache mehrmals ausgezeichnet. Ihre Artikel decken ein breites Spektrum an Themen ab, von der lokalen Wirtschaftsentwicklung bis hin zu globalen Finanztrends. Wenn sie nicht gerade schreibt oder recherchiert, genießt Sophie die vielfältigen kulturellen Angebote Stuttgarts und ist eine begeisterte Wanderin im Schwäbischen Wald.

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