„Der Schutz und Erhalt der wertvollen landwirtschaftlichen Ackerflächen ist das Rückgrat und die Produktionsgrundlage für eine nachhaltige Landwirtschaft in Baden-Württemberg. Unsere landwirtschaftlichen Nutzflächen tragen im Wesentlichen zur regionalen Versorgung mit Lebensmitteln bei, die in Baden-Württemberg nach hohen Standards erzeugt und hergestellt werden. Gerade auch im Hinblick auf die aktuelle Situation mit den Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine oder die große Trockenheit in vielen Ländern Europas in diesem Jahr, führen uns vor Augen, wie wichtig der Schutz fruchtbarer Böden ist“, sagte der Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk, am 5. Dezember 2022 anlässlich des Weltbodentages. In Deutschland steht als „Boden des Jahres 2023“ der Ackerboden im Fokus.
Im Rahmen des Biodiversitätsstärkungsgesetzes wurde in Baden-Württemberg unter anderem das Landwirtschafts- und Landeskulturgesetz (LLG) mit der Zielrichtung ergänzt, dass landwirtschaftliche Flächen geschützt beziehungsweise für die landwirtschaftliche Produktion besonders geeignete Böden möglichst geschont werden. „Das kann aber nur ein erster Schritt gewesen sein. Es müssen vor allem auch die guten Ackerböden wirksam durch eine Ergänzung im Landwirtschafts- und Landeskulturgesetz geschützt werden,“ forderte der Minister.
Freiflächenverbrauch reduzieren
Natürlich müssen weitere Belange wie unter anderem Wohnen, Infrastruktur, Arbeiten und die Energieversorgung beachtet werden. „Die Nutzung von landwirtschaftlichen Flächen für Infrastruktur, Siedlung, Windenergie und Photovoltaik soll flächensparend und wo gar nicht vermeidbar zielgerichtet auf landwirtschaftlich weniger wertvolle Flächen gelenkt werden. Im Sinne der Landwirtschaft und des Naturschutzes muss der Freiflächenverbrauch reduziert werden. So stellt beispielswiese die produktionsintegrierte Energiegewinnung durch die sogenannte Agri-Photovoltaik über Obst- und Beerenkulturen eine sinnvolle Alternative dar, die nicht nur wertvolle Produktionsflächen erhält, sondern auch gleichzeitig Nahrungsmittel und erneuerbare Energie produziert“, so Minister Hauk.
„Die Situation der Bäuerinnen und Bauern ist zum Teil dramatisch. Sie sind mit ihren wertvollen Ackerböden nicht nur wie keine andere Berufsgruppe direkt von den Folgen des Klimawandels betroffen, sondern werden auch beim Bodenschutz mit immer mehr Bürokratie aus Brüssel überfrachtet. Wir brauchen mehr Schutz für unsere guten Ackerböden. Dabei gilt es Ideologien auszublenden und pragmatische, nachhaltige und intelligente Lösungen gemeinsam umzusetzen. Nie war es so wichtig, dass Landwirtschaft, Naturschutz und Artenschutz Hand in Hand gehen, insbesondere, wenn es um den Querschnitt Bodenschutz, Klimaschutz und Ernährungssicherheit geht. Wir in Baden-Württemberg haben mit dem Biodiversitätsstärkungsgesetz im Sommer 2020 gemeinsam mit der Landwirtschaft und den Verbänden die Voraussetzungen für eine nachhaltige Landwirtschaft mit guten Ackerböden gelegt und nehmen damit eine Vorreiterrolle ein“, betonte Minister Hauk.
Weltbodentag
Der Weltbodentag wurde 2002 beim 17. Weltkongress der Internationalen Bodenkundlichen Union (IUSS) ins Leben gerufen. Zahlreiche Aktionen machen an diesem Datum auf die lebenswichtige Bedeutung der Böden aufmerksam. Sie leisten einen unverzichtbaren Beitrag für Klimaschutz, Artenvielfalt und Nahrungsmittelversorgung.
Inspiriert von Landesregierung BW