Der renommierte Johann-Peter-Hebel-Preis 2024 wird in diesem Jahr an den elsässischen Autor Pierre Kretz verliehen. Diese Auszeichnung würdigt Kretz‘ beeindruckende literarische Arbeit, die die Zweisprachigkeit des Elsass, insbesondere die Verbindung zwischen dem Elsässischen, Französischen und Standarddeutschen, auf faszinierende Weise sichtbar macht. Mit einem Preisgeld von 20.000 Euro unterstreicht das Land Baden-Württemberg die Bedeutung des Preises und Hebels Ideale im alemannischen Raum.
Pierre Kretz, geboren 1950 in Séléstat und aufgewachsen in einem elsässischen Weinbauerndorf, lebt heute in Sainte-Marie-aux-Mines. Nach einer Karriere als Anwalt entschied er sich für das Schreiben und Inszenieren von theaterähnlichen Stücken in elsässischer Mundart. Seine Werke, wie die Romane „Quand j’étais petit j’étais catholique“ und „Vies dérobées“, sowie seine Hörspiele wie „Ich ben a beesi Frau“ und „Ich wàrt uf de Theo“, haben sowohl im Elsass als auch in der Schweiz und Deutschland große Anerkennung gefunden.
Die Jury des Johann-Peter-Hebel-Preises hob Kretz‘ authentisches Elsässisch, seinen Witz und seine tiefgründigen gesellschaftlichen Analysen in den Theaterstücken hervor. Sein Werk wurde nicht nur für seine sprachliche Gestaltung, sondern auch für die kritische Darstellung des Lebens im Dorf gelobt, die trotz des Witzes einen bitteren Unterton hat.
Durch die Verleihung des Johann-Peter-Hebel-Preises an Pierre Kretz wird nicht nur sein künstlerisches Schaffen gewürdigt, sondern auch die Bedeutung der alemannischen Mundart und der regionalen Identität des Elsass hervorgehoben. Mit dieser Auszeichnung wird Kretz‘ Beitrag zur Bewahrung und Sichtbarmachung der Zweisprachigkeit und historischen Besonderheiten des Elsass gewürdigt, was auch über die Grenzen des deutschen Sprachraums hinaus von Bedeutung ist.