Rund 360 Akteure trafen sich virtuell zur zweiten Zwischenbewertung des Gesundheitsstandortforums Baden-Württemberg und diskutierten die Auswirkungen der Koronapandemie sowie die Herausforderungen und Entwicklungsmöglichkeiten im Gesundheitssektor.
„Baden-Württemberg hat schon lange Fragen zur Zukunft des Gesundheitssektors Corona-Pandemie auf die politische Tagesordnung setzen. Heute profitieren wir von diesen stabilen Strukturen und Netzwerken “, sagte Premierminister Winfried Kretschmann anlässlich der virtuellen Zwischenbilanz der Forum Gesundheitsstandort Baden-Württemberg. „Mit unseren Projekten demonstrieren wir die Effizienz unseres Gesundheitsstandorts und überdenken die Medizin. Dabei konzentrieren wir uns auf drei zentrale Punkte: die Digitalisierung in der Medizin, die personalisierte Medizin, die in diesem Bereich ein ähnlicher Treiber wie die Dekarbonisierung von Autos ist, und die bestmögliche Qualifikation des Personals “, fährt Kretschmann fort. Mit insgesamt 50 Millionen Euro werden 42 Projekte in den Bereichen Gesundheitsforschung, Wirtschaft und Gesundheitswesen unterstützt.
50 Millionen Euro für 42 Projekte – Das Forum setzt auf Digitalisierung, Personalisierung und Qualifizierung
Rund 360 Spieler trafen sich virtuell zur Zwischenbilanz des Forums und diskutierten die Auswirkungen der aktuellen Koronapandemie sowie die Herausforderungen und Entwicklungsmöglichkeiten im Gesundheitssektor. Darüber hinaus wurden Experten aus Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen, Forschungsinstituten und Universitäten sowie Pharma- und Medizintechnikunternehmen über die staatlich finanzierten Projekte auf dem Laufenden gehalten.
In Zukunft sollen beispielsweise neuartige Algorithmen auf Intensivstationen die von Überwachungsgeräten gesammelten Daten auswerten und frühzeitig erkennen, ob schwerwiegende Komplikationen auftreten. Mit Hilfe des Forums werden auch die Fortschritte bei der Personalisierung der Medizin – beispielsweise in Bezug auf die molekulare Diagnostik und die Arzneimittelentwicklung für die Krebstherapie – veröffentlicht. Im Rahmen eines weiteren Projekts lernen mittelständische Medizintechnikunternehmen, wie sie mithilfe künstlicher Intelligenz ihre Produkte weiterentwickeln und weiterentwickeln können.
Starkes Netzwerk von Experten
Der CEO von CureVac aus Tübingen Dr. Franz-Werner Haas überbrückte die Lücke zwischen den im Forum beworbenen Innovationen und der heute weltweit bekannten Arbeit seines Unternehmens. CureVac ist eines von mehreren Unternehmen in Deutschland, das einen Corona-Impfstoff erforscht. Für Dr. Haas erfordern Innovationen Zeit, Investitionen und eine gute wissenschaftliche und wirtschaftliche Infrastruktur. „Das Baden-Württemberg Health Location Forum bringt verschiedene Akteure aus Wissenschaft, Wirtschaft und Gesundheitswesen zusammen. Damit haben wir ein starkes Netzwerk von Experten aus der regionalen Gesundheitsbranche aufgebaut “, sagte Dr. Franz-Werner Haas.
Die Akteure arbeiten in diesem Netzwerk erfolgreich zusammen. Mit Hilfe der Vorarbeiten im Forum setzt sich das Land seit Monaten intensiv bei der EU für eine Anpassung der europäischen Medizinprodukteverordnung ein. Die Initiative hat sich ausgezahlt: Das Europäische Parlament hat die Übergangsfrist für die Zulassung bestimmter Produkte verlängert. Diese Änderungen tragen wesentlich dazu bei, die Existenz vieler kleiner und mittlerer Medizintechnikunternehmen in diesem Land zu sichern und sicherzustellen, dass die Patienten mit wichtigen Medizinprodukten versorgt werden.
Das Forum war auch in einem anderen wichtigen Punkt erfolgreich: Die EU-Datenschutzgrundverordnung, die eigentlich standardisiert werden sollte, war aufgrund der zahlreichen Eröffnungsklauseln in Deutschland zu einem Patchwork-Quilt geworden. Die Bundesregierung hat nun die Regelungen harmonisiert. Dies war ein wichtiges Anliegen des Forums. Auf seine Initiative hin könnte eine weitere Standardisierung eingeleitet werden. Dies hilft Forschungsinstituten und Unternehmen, die sich auf anonymisierte Daten stützen, innovative medizinische Produkte und Medikamente zu entwickeln.
Der Kopf der NMI – Naturwissenschaftliches und Medizinisches Institut der Universität Tübingen Prof. Dr. Katja Schenke-Layland ist eine von neun Referenten für das Baden-Württemberg Health Location Forum. Ihr Institut konzentriert sich auf interdisziplinäre Arbeit und betreibt anwendungsorientierte Forschung an der Schnittstelle zwischen Biologie und Materialwissenschaften. Über die gemeinsame Arbeit im Forum sagt sie: „Das Forum bietet stabile Strukturen und ein multidisziplinäres Netzwerk, um unser Wissen zu bündeln und unsere Kompetenzen zu vernetzen. Ziel ist es, die hervorragende Ausgangsposition in Wissenschaft, Wirtschaft und Versorgung im Land weiter auszubauen. Die Koronapandemie in den letzten Monaten hat uns gezeigt, wie wichtig diese Arbeit ist. „“
Das Baden-Württemberg Health Location Forum
Bei der Auftakt zum Baden-Württemberg Health Location Forum am 12. Juli 2018 Die beteiligten Parteien haben vereinbart, mit Unterstützung der Landesregierung Maßnahmen in einem strategischen Prozess zu entwickeln und umzusetzen, um Baden-Württemberg als Gesundheitsstandort auf höchstem Niveau zu entwickeln.
Die Themen des Forums sind in drei Blöcken dem Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst, dem Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnen sowie dem Ministerium für soziale Angelegenheiten und Integration zugeordnet. Das Staatsministerium ist für die Gesamtkoordination verantwortlich. Innerhalb dieser thematischen Blöcke bringen die Teilnehmer des Forums ihre Ideen zur Weiterentwicklung des Gesundheitsstandorts ein. Die dafür vorgesehenen Ausschüsse stehen grundsätzlich allen Akteuren des Forums offen, damit Bedenken aus allen Bereichen eingebracht werden können.
Das BIOPRO Baden-Württemberg GmbH Ist als nationales Unternehmen mit einer umfassenden Bündelungs-, Koordinierungs- und Bürofunktion für das Forum betraut. Nach wie vor besteht die Möglichkeit, beim Health Location Forum Schauspieler zu werden. BIOPRO bietet hierzu detailliertere Informationen unter E-Mail forum.gsbw@bio-pro.de, Telefon: 0711 218185-31.
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Inspiriert von Landesregierung BW