Wölfe im Südschwarzwald: Ein Fotofallenbild zeigt den Nachweis für Wolfsnachwuchs
Im Südschwarzwald, genauer gesagt im Territorium Schluchsee, wurde ein Fotofallenbild aufgenommen, das den Nachweis für Wolfsnachwuchs bringt. Auf dem Bild ist eine Wölfin mit deutlich erkennbarem Gesäuge zu sehen. Dies ist ein sicheres Indiz dafür, dass sich ein Wolfsrudel in dieser Region niedergelassen hat. Die Aufnahme wurde von der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt (FVA) aus der Gemeinde Schluchsee im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald vom 6. Juni 2023 gemacht.
Zuvor gab es bereits Hinweise darauf, dass sich eine Wölfin, auch Fähe genannt, im Territorium Schluchsee niedergelassen hat und sich dem territorialen Wolfsrüden GW1129m angeschlossen hat. Dank dieser neuen Aufnahme ist belegt, dass sich aus den beiden ausgewachsenen Tieren ein Wolfsrudel gebildet hat. Der Wolf GW2407f wird als die Wölfin auf dem Bild identifiziert.
Normalerweise werden in einem Wurf vier bis sechs Wolfswelpen geboren. Der Termin für die Geburt ist meist Ende April oder Anfang Mai. Die Welpen bleiben mehrere Wochen in der Wurfhöhle, bevor sie ihre Umgebung näher erkunden. Mit sechs bis sieben Monaten sind sie bereits beinahe ausgewachsen und können sich mit den anderen Mitgliedern des Rudels messen.
Die FVA wird in den kommenden Monaten ein Wolfsmonitoring durchführen, um weitere Informationen über das Wolfsrudel Schluchsee zu gewinnen. Dabei wird auch mit lokalen Personen aus Jagd und Forst zusammengearbeitet werden.
Die Gemeinde Schluchsee liegt im Fördergebiet Wolfsprävention Schwarzwald, weshalb die Nutztierverbände sowie die Wildtierbeauftragten der Region über die Neuigkeit informiert wurden. Wenn jemand eine Beobachtung von Wölfen in der Gegend macht, sollte er die Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt in Freiburg kontaktieren: info@wildtiermonitoring.de oder per Telefon unter 0761 4018-274.
Wölfe haben in Baden-Württemberg seit einigen Jahren wieder eine Heimat gefunden. Der Umgang mit den Raubtieren ist allerdings nicht unumstritten, da es in manchen Fällen zu Übergriffen auf Nutztiere kam. Das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft bietet auf seiner Website ausführliche Informationen zum Thema Wolf an.