Vorkommnis bei der Werkstoffprüfung in Freiburg – Stufe 2 auf der INES-Skala
Bei einer Werkstoffprüfung in einer Firma aus dem Regierungsbezirk Freiburg kam es Ende September zu einem Vorfall, bei dem ein Mitarbeiter einer erhöhten Strahlendosis ausgesetzt war. Die Auswertung des amtlichen Dosimeters ergab eine Strahlenexposition von 71,5 Millisievert (mSv), was etwa dem 3,5-fachen des Jahresgrenzwertes von 20 Millisievert (mSv) für beruflich strahlenexponierte Personen entspricht. Nach derzeitigem Kenntnisstand gab es eine Fehlbedienung bei der Schweißnahtprüfung mit einer Röntgeneinrichtung. Weitere Personen waren glücklicherweise nicht betroffen, und der betroffene Mitarbeiter hat keine Schäden davongetragen.
Aufgrund der deutlichen Überschreitung des Jahresgrenzwertes wurde der Vorfall nach der Internationalen Nuklearen und Radiologischen Ereignisskala (INES) vorläufig in die Stufe 2 (Störfall) eingeordnet. Die INES ist eine internationale Bewertungsskala, die verschiedene Vorkommnisse in Bezug auf ihre Auswirkungen auf Mensch und Umwelt, Beeinträchtigung von Sicherheitsvorkehrungen und andere Kriterien bewertet.
Die INES-Skala umfasst insgesamt sieben Stufen, wobei Stufe 2 bereits eine erhöhte Überwachung und Meldung an die Internationale Atomenergie-Organisation (IAEA) nach sich zieht. Vorkommnisse mit radioaktiven Quellen, die in der Medizin oder Technik eingesetzt werden, können höchstens zu der INES-Stufe 5 führen. Die Einordnung eines Ereignisses in die INES-Skala zielt darauf ab, eine rasche und für die Öffentlichkeit verständliche Bewertung eines Ereignisses zu ermöglichen.
Dieses Vorkommnis in Freiburg verdeutlicht die Bedeutung einer sorgfältigen und sicheren Handhabung von Röntgeneinrichtungen und anderen Strahlenquellen. Es ist wichtig, dass Unternehmen und Mitarbeiter, die mit derartigen Geräten arbeiten, die entsprechenden Sicherheitsmaßnahmen und -richtlinien befolgen, um Unfälle und Gesundheitsrisiken zu vermeiden. Die Meldung und Bewertung nach der INES-Skala dient auch dazu, die Sicherheit und den Schutz der Bevölkerung und der Umwelt zu gewährleisten.