Energie, Umwelt & Verkehr

Weitere Flächen im Land für Photovoltaikanlagen

Um die Klimaschutzziele zu erreichen und den Umstieg auf regenerative Quellen voranzutreiben, muss der Ausbau erneuerbarer Energien deutlich beschleunigt werden. Neben der Windenergie ist die Solarenergie eine der Schlüsseltechnologien. Daher sollen nun mehr Flächen im Land für Photovoltaikanlagen genutzt werden können.

das Solarenergie gehört neben die Windenergie eine der Schlüsseltechnologien, um die Strom- und Wärmeversorgung in Baden-Württemberg zukünftig auf regenerative Quellen umzustellen. Um noch mehr Flächen im Land für Photovoltaik (PV)-Anlagen nutzen zu können, hat der Ministerrat am Dienstag, 31 Freiraumöffnungsverordnung (FFÖ-VO) erweitern. Die Landesregierung möchte möglichst vielen Projekten des Landes eine erfolgreiche Teilnahme an den Ausschreibungen der Bundesnetzagentur für Freiflächen-Photovoltaikanlagen in sogenannten „benachteiligten Gebieten“ ermöglichen. Konkret bedeutet dies, dass die bisherige Grenze von 100 auf 500 Megawatt angehoben wird.

Der Ausbau erneuerbarer Energien benötigt mehr Fläche

Premierminister Winfried Kretschmann betonte: „Die richtige Antwort für mehr Klimaschutz und Versorgungssicherheit ist der Ausbau von Erneuerbare Energien. Weitere Flächen für Erneuerbare Energien sind die Basis für den Ausbau. Die deutliche Anhebung der Umlagegrenze für PV-Freiflächen ist der nächste große Baustein, den die Taskforce zur Beschleunigung des Ausbaus erneuerbarer Energien in Gang gesetzt hat. Mit allen bisherigen Maßnahmen der Task Force haben wir bereits eine Beschleunigung von rund 1,5 Jahren und damit bereits die Hälfte der angestrebten Halbierung der Zeiten erreicht. Das zeigt, dass wir wirklich schnell unterwegs sind und mit Hochdruck am Ausbau arbeiten.“ Mit der Öffnung der Freiflächenöffnungsverordnung werde auch der Ausbau der Solarparks gebremst, so der Ministerpräsident.

Staatssekretär für Energie André Baumann fügte hinzu: „Nur wenn mehr Freiflächen-Photovoltaikanlagen gebaut werden, können wir unsere Klimaschutzziele erreichen und uns von der Abhängigkeit von Russland bei der fossilen Energieversorgung befreien.“

Siehe auch  Instagram wird die erste Meta-Plattform sein, die NFTs erhält

Klimafreundliche Energieversorgung entscheidet bei der Standortwahl

Auch die Energieversorgung aus regenerativen Quellen werde bei der Standortwahl von Unternehmen immer wichtiger, ergänzte Andre Baumann: „Das Land muss viel Fläche bereitstellen, auch um gegenüber beispielsweise Norddeutschland wettbewerbsfähig zu bleiben. Erneuerbare Energien sind günstig, überall verfügbar und helfen uns, klimaschädliche Treibhausgasemissionen massiv zu reduzieren.“

Solarparks bringen Mehrwert in die Regionen des Landes. „Landwirte oder Kommunen können von Solarparks profitieren – direkt über die Erlöse aus der Stromproduktion oder indirekt über Mieteinnahmen“, so Andre Baumann. „Solarparks sind im Vergleich zu Biogas-Maisfeldern viel effizienter und tragen mit bunt blühenden Wiesen unter den PV-Panels zum Schutz von Natur und Heimat bei.“ Der Stromertrag pro Hektar ist bei einem Solarpark rund 40-mal höher als bei Hochleistungs-Biogas-Maisfeldern.

Im vergangenen Jahr wurde erstmals die zuvor in der FFÖ-VO festgelegte Obergrenze von 100 Megawatt überschritten, sodass die Bundesnetzagentur nicht alle Gebote aus Baden-Württemberg berücksichtigen konnte.
Von der Länderöffnungsklausel machen neben Baden-Württemberg auch Bayern, Hessen, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, das Saarland und Sachsen Gebrauch.

Taskforce zur Beschleunigung des Ausbaus erneuerbarer Energien

Seit ihrer Gründung im Oktober 2021 arbeitet die Task Force intensiv daran, die Zeiten für das Genehmigungsverfahren zu halbieren, damit Projektentwickler Photovoltaik- und Windkraftanlagen deutlich schneller als bisher bauen können. Folgende wichtige Meilensteine ​​wurden bereits auf den Weg gebracht:

  • Gründung von „Verwaltungseinheiten Energiewende, Windenergie, Klimaschutz“ (StEWK): In jedem der vier Regierungspräsidien ist eine Gruppe von vier bis sechs Personen auf Ebene der Hausleitung zusammengestellt, was der Beschleunigung der Verfahren höchste Priorität einräumt. Diese überwachen und vergleichen die laufenden Verfahren; sie unterstützen die Landratsämter und die beteiligten Fachbehörden bei der Optimierung der Genehmigungsverfahren – zum Beispiel für Freiflächen-PV.
  • Gesetz zu Abschaffung des Widerspruchsverfahrens: Innerhalb eines Monats kann jeder Betroffene schriftlich oder mündlich Widerspruch gegen einen Verwaltungsakt einlegen. Gegen die Genehmigung einer Windenergieanlage ist dies nicht mehr möglich. Dennoch können rechtliche Schritte eingeleitet werden.
  • Neu Planungsgrundlage für Windkraft und Auerhuhn: Mit der neuen Planungsgrundlage gehören 15.000 Hektar nicht mehr zu den Schutzgebieten. Dadurch entstehen zusätzliche Flächen für die Windkraft.
  • Beschaffungsverfahren staatliche Waldgebiete wurde vereinfacht: Für einfachere Vergaben wurden Fallkonstellationen definiert, damit Verfahren nach einem bestimmten Muster durchgeführt werden können.
  • Planungsoffensive der Landesverbände wurde am 17. März 2022 gestartet: Mit seinem Klimaschutzgesetz Baden-Württemberg hat sich verpflichtet, zwei Prozent der Landesfläche für Windenergie und Freiflächenphotovoltaik auszuweisen. Damit dies umgesetzt werden kann, müssen alle Regionalpläne geändert werden. Dafür ist bisher zu wenig Platz vorgesehen. Die Landesverbände gehen hier gemeinsam vor und wollen 2025 über die geänderten Pläne entscheiden.
Siehe auch  Gebäudesanierungen zum Klimaschutz

Staatsministerium: Task Force zur Beschleunigung des Ausbaus erneuerbarer Energien

Inspiriert von Landesregierung BW

Sophie Müller

Sophie Müller ist eine gebürtige Stuttgarterin und erfahrene Journalistin mit Schwerpunkt Wirtschaft. Sie absolvierte ihr Studium der Journalistik und Betriebswirtschaft an der Universität Stuttgart und hat seitdem für mehrere renommierte Medienhäuser gearbeitet. Sophie ist Mitglied in der Deutschen Fachjournalisten-Assoziation und wurde für ihre eingehende Recherche und klare Sprache mehrmals ausgezeichnet. Ihre Artikel decken ein breites Spektrum an Themen ab, von der lokalen Wirtschaftsentwicklung bis hin zu globalen Finanztrends. Wenn sie nicht gerade schreibt oder recherchiert, genießt Sophie die vielfältigen kulturellen Angebote Stuttgarts und ist eine begeisterte Wanderin im Schwäbischen Wald.

Ähnliche Artikel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"