Seit 2005 findet jedes Jahr in der letzten Aprilwoche die Europäische Impfwoche statt. Ziel der Kampagne ist es, in der Bevölkerung das Bewusstsein für die Bedeutung von Impfungen zum Schutz vor Infektionskrankheiten und deren schwerwiegenden Folgen zu schaffen. Der Schwerpunkt liegt in diesem Jahr auf dem Nachholen verpasster Impfungen. Auch in Baden-Württemberg bestehen bei einer Reihe von Routineimpfungen Lücken in der Bevölkerung.
Verpasste Impfungen nachholen
„Es ist wichtig, beim Thema Impfen am Ball zu bleiben. In Baden-Württemberg gibt es sowohl bei Kindern und Jugendlichen als auch bei Erwachsenen einige Routineimpfungen, bei denen Nachholbedarf besteht“, sagte Gesundheitsminister Manne Lucha. „Impfungen zählen zu den wirkungsvollsten Maßnahmen zum Schutz vor Infektionskrankheiten. Das hat uns die COVID-19-Pandemie eindrucksvoll gezeigt“, betonte der Minister.
So haben laut dem Robert Koch-Institut zum Beispiel nur etwa 43 Prozent der über 18-Jährigen in den vergangenen zehn Jahren in Baden-Württemberg eine Impfung gegen Diphtherie in Anspruch genommen, obwohl die Ständige Impfkommission (STIKO) eine Auffrischimpfung alle zehn Jahre empfiehlt. Auch wenn die Krankheit in Baden-Württemberg scheinbar nicht mehr vorkommt, ist es wichtig, einen Impfschutz aufzubauen beziehungsweise diesen aufrecht zu erhalten. So wurde beispielsweise im Jahr 2022 in Baden-Württemberg eine Häufung von Diphtherie-Fällen beobachtet. Ein Grund dafür ist unter anderem die heutzutage weltweit hohe Mobilität. Dadurch kommt es immer wieder zur Einreise von Personen, die mit hier selten gewordenen Erregern infiziert sind.
Impfstatus überprüfen
Um einen optimalen Immunschutz aufbauen zu können, zählt jede Dosis. Die STIKO hat mit dem Impfkalender eine übersichtliche Darstellung der von ihr empfohlenen Impfungen veröffentlicht. Wichtig ist dabei auch, den empfohlenen Zeitpunkt für die Impfungen einzuhalten. Die Routineimpfungen sind von der STIKO zu dem Lebensalter empfohlen, zu dem der Impfschutz seine größtmögliche Schutzwirkung entfalten kann. Verpasste Impfungen sollten zeitnah nachgeholt werden.
„Sprechen Sie Ihre Ärztin oder Ihren Arzt auf Ihren Impfstatus oder den Ihres Kindes an, lassen Sie sich beraten und holen Sie verpasste Impfungen nach!“, appellierte Minister Lucha in diesem Zusammenhang.
Impfungen können neben dem individuellen Schutz für den Geimpften selbst auch einen Schutz für Mitmenschen bieten. Dieser indirekte Schutz kommt jedoch erst bei hohen Impfquoten zum Tragen. Darauf angewiesen sind vor allem Neugeborene und Menschen, die selbst keine Immunität aufbauen können, zum Beispiel, weil ihr Immunsystem zu sehr geschwächt ist.
Impfstatus online testen mit „Mach den Impfcheck“
RKI: Impfquoten bei Erwachsenen in Deutschland – Aktuelles aus der KV-Impfsurveillance
Inspiriert von Landesregierung BW