Umweltminister Franz Untersteller setzte seine Biodiversitätstour fort und besuchte das stille Wasser im Riedwiesen oberhalb des Aachtal-Naturbades und des Naturschutzgebiets „Wasenmoos“ bei Tettnang.
Stilles Wasser in den Schilfwiesen
Der baden-württembergische Umweltminister Franz Untersteller am Freitag, 9. Oktober 2020, im Rahmen seiner Biodiversitätstour das stille Wasser im Riedwiesen über dem Aachtal Naturschwimmbad besucht in der Gemeinde Rielasingen-Worblingen im Landkreis Konstanz. Das 0,8 Hektar große Stillwasser ist in feuchten Wiesen in einem 2,1 Hektar großen Projektgebiet eingebettet. Es ist Teil des Bodensee-Biotopnetzwerks. Es wurde von der Heinz-Sielmann-Stiftung mit rund 82.000 Euro unter anderem aus dem Naturschutzfonds Baden-Württemberg ins Leben gerufen. „Es ist eine unserer zentralen Aufgaben, die Natur- und Kulturlandschaft künftiger Generationen zu erhalten und damit unseren Lebensunterhalt zu sichern“, sagte Umweltminister Untersteller bei seinem Besuch. „Biotope wie hier in Worblingen bieten die wichtigsten Lebensräume für unsere einheimische Flora und Fauna – in diesem Fall zum Beispiel für Vögel, Libellen, Amphibien, Heuschrecken und Fledermäuse.“
Das Land Baden-Württemberg nimmt seine Verantwortung im Kampf gegen den Verlust der biologischen Vielfalt ernst, betonte der Minister. Das nationale Biotopnetz ist von zentraler Bedeutung. „Auf diese Weise schaffen wir ein landesweites Netzwerk von Lebensräumen, die miteinander verbunden sind. Einheimische Arten können sich austauschen und sich verbreiten “, erklärte Franz Untersteller.
Für die Stiftung Naturschutzfonds Das Biotop-Netzwerk ist ein äußerst wichtiges Thema, erklärte die Geschäftsführerin der Stiftung, Stephanie Rebsch: „Wir fördern und unterstützen die Entwicklung des Biotop-Netzwerks im Rahmen von Modellprojekten, Forschungs- und Bildungsprojekten sowie durch die Schaffung, den Schutz und Aufrüstung von Biotopen auf der Grundlage des landesweiten Biotope-Netzwerkplans “, sagt Rebsch Bodensee-Biotop-Netzwerk Bisher wurden acht Projekte von Städten und Gemeinden gesponsert Bezirksamt Bodenseekreis ebenso wie Heinz Sielmann Stiftung. Die Umsetzung erfolgt unter Beteiligung zahlreicher Akteure. Dafür haben wir insgesamt rund 410.000 Euro zur Verfügung gestellt. Wir wünschen uns diese konstruktive Zusammenarbeit zur Förderung der biologischen Vielfalt auch in anderen Regionen Baden-Württembergs. „“
„Das Sielmann Biotope Network am Bodensee ist heute ein Modell für viele andere Maßnahmen zur Förderung und zum Schutz der biologischen Vielfalt in ganz Deutschland und über Landesgrenzen hinweg“, fügte Michael Beier, Vorsitzender der Heinz Sielmann Stiftung, hinzu. „Nur zusammen mit engagierten Partnern aus der Region wie Städten und Gemeinden, den Landkreisen, der Stiftung Naturschutzfonds Baden-Württemberg und anderen Naturschutzverbänden ist das Biotopnetzwerk mit 131 Einzelmaßnahmen an 44 Standorten zu einer Erfolgsgeschichte geworden. Der Erfolg zeigt uns Recht und so konnten wir in den letzten zwei Jahren unser Engagement für den Nachbarbezirk Ravensburg ausbauen – auch dank der Finanzierung durch das Land Baden-Württemberg. „“
Naturschutzgebiet „Wasenmoos“
Auf der letzten Station seiner Biodiversitätstour durch das Land informierte sich Umweltminister Franz Untersteller beim Besuch des Naturschutzgebiets „Wasenmoos“ bei Tettnang über die Maßnahmen zur Renaturierung von Mooren. Das Naturschutzgebiet beherbergt Moorgebiete und die Überreste des einzigen historisch gewachsenen Hochmoores im Bodenseebecken. Wie die meisten Moore ist das Wasenmoos im Laufe der Jahrzehnte stark von der Wald- und Landwirtschaftsnutzung betroffen. Umfassende Instandhaltungs- und Wiederbenetzungsmaßnahmen sollen sicherstellen, dass der Zustand des Moores insgesamt verbessert wird und wertvolle Moorlebensräume erhalten und saniert werden können. Bei der Inspektion des Moorgebiets betonte Umweltminister Untersteller die große Bedeutung von Moorland für eine intakte Umwelt: „In der Vergangenheit haben Menschen Moorgebiete entwässert, kultiviert und abgebaut. Infolgedessen gingen wichtige und oft einzigartige Lebensräume für Tiere und Pflanzen verloren. Lebensraum, der für die Erhaltung der biologischen Vielfalt unverzichtbar ist. Darüber hinaus sind Moore wahre Meister im Klimaschutz: „Weil feuchte und gesunde Moore große Mengen an Kohlendioxid (CO) speichern2), die dann nicht in die Atmosphäre gelangt. „“
Untersteller betonte, dass ihm die Renaturierung der Moore besonders wichtig sei. Mit dem Sonderprogramm zur Stärkung der biologischen Vielfalt unterstützt die Landesregierung die Renaturierung und den Schutz von Mooren. In den Jahren 2018 und 2019 finanzierte das Umweltministerium insgesamt 83 Moorschutzprojekte mit rund 550.000 Euro. Auch 2020/2021 werden umfangreiche Mittel für Moorschutzprojekte zur Verfügung stehen. Im Projekt „Hydrologische Sanierung von Mooren“ im Landkreis Tübingen belaufen sich diese auf 460.000 Euro. „Wir müssen uns jedoch bewusst sein, dass die Implementierung sehr komplex und langwierig ist. Dafür brauchen wir – Politik, Verwaltung und alle anderen Projektteilnehmer – Ausdauer und ausreichende finanzielle Mittel “, betonte Minister Untersteller.
Das 1939 ausgewiesene Naturschutzgebiet „Wasenmoos“ liegt nördlich von Tettnang und erstreckt sich über eine Fläche von 26,7 Hektar. Seit 2018 werden Mittel aus dem Sonderprogramm zur Stärkung der biologischen Vielfalt verwendet, um umfangreiche Instandhaltungs- und Entwicklungsmaßnahmen im Moor durchzuführen. Derzeit wird eine Bewertung für einen konkreten Umsetzungsplan zur Wiederbenetzung des Moores erstellt, der in den folgenden Jahren angegangen werden soll.
Umweltministerium: Biodiversität im Land
Stiftung Naturschutzfonds Baden-Württemberg: Bodensee-Biotopenverband
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