
Mit einem Förderkonzept will die Landesregierung die UNESCO-Welterbestätten in Baden-Württemberg vernetzen und stärker fördern. Es ist wichtig, das kulturelle und architektonische Erbe zu bewahren. Mittlerweile gibt es sieben Welterbestätten in Baden-Württemberg, für zwei weitere läuft das Aufnahmeverfahren.
der UNESCO-Welterbestätten in Baden-Württemberg sollten vernetzt und besser unterstützt werden. Das hat das Landeskabinett in seiner Sitzung am Dienstag, 29. März 2022, beschlossen. „Von insgesamt 51 UNESCO-Welterbestätten bundesweit in Baden-Württemberg sind es mittlerweile sieben. Für zwei weitere läuft das Aufnahmeverfahren. Das ist eine bemerkenswerte Zahl, die sich in den letzten zehn Jahren verdoppelt hat“, sagte Premierminister Winfried Kretschmann. Dies markiert einen wichtigen Punkt in der Koalitionsvertrag um herum. „Diese ganz besonderen Orte und Bauwerke als Zeichen ihrer jeweiligen Zeit sind es absolut wert, offensiv beworben zu werden und so zu beliebten Reisezielen in Baden-Württemberg zu werden“, so Kretschmann weiter. „Wir sind es uns selbst und zukünftigen Generationen schuldig, unser kulturelles und bauliches Erbe zu bewahren.“
Entwicklung eines Förderkonzepts beschlossen
Der Minister für Regionalentwicklung und Wohnungsbau, Nicole Razavi, wurde beauftragt, ein entsprechendes Förderkonzept für die Haushaltsjahre 2023 und folgende zu entwickeln. „Die Welterbestätten Baden-Württembergs sind die Leuchttürme unserer reichen Denkmallandschaft. Sie repräsentieren unser Land national und international und verdienen daher unsere Aufmerksamkeit und Unterstützung“, erklärte Ministerin Nicole Razavi, deren Haus auch oberste Denkmalschutzbehörde des Landes ist.“ Das Welterbekonzept soll ein dynamisches Planungsinstrument für den zielgerichteten und nachhaltigen Umgang mit dem Welterbe in Baden-Württemberg werden und konzentriert sich auf vier Handlungsfelder: Welterbe vernetzen, Welterbe schützen, Welterbe erleben und Welterbe fördern.“
Ziel des Konzepts sei es, die Vernetzung, den Schutz, die Pflege und die Kommunikation der sieben Welterbestätten standortübergreifend zu harmonisieren und zu intensivieren, so Razavi weiter. Darüber hinaus soll das Welterbe in Baden-Württemberg durch umfassende Bildungsangebote für die Öffentlichkeit sichtbarer gemacht werden. Dazu würden Maßnahmen und Produkte entwickelt und umgesetzt, die standortübergreifend genutzt und umgesetzt werden können. Sie sollen die lokale Vermittlungsarbeit unterstützen und Einheimische und Gäste motivieren, alle Welterbestätten des Landes zu besuchen. Dazu gehören unter anderem Informationsmaterial für verschiedene Zielgruppen zur Welterbefamilie in gedruckter und digitaler Form sowie virtuelle und analoge Präsentationen.
Darüber hinaus soll ein Förderprogramm für die Träger von Welterbestätten aufgelegt werden, um Maßnahmen an Welterbestätten zu unterstützen. Wie hoch der Finanzierungsbedarf sein wird, lässt sich noch nicht abschätzen. Für erste Fördermaßnahmen stehen im laufenden Geschäftsjahr bereits rund 250.000 Euro zur Verfügung.
UNESCO-Welterbestätten in Baden-Württemberg
Zu den Mitgliedern der Welterbefamilie Baden-Württemberg gehören:
- das Zisterzienserkloster Maulbronn (seit 1993)
- der Klosterinsel Reichenau (seit 2000)
- der Obergermanisch-raetischer Limes als Teil der Grenzen des Römischen Reiches (seit 2005)
- 15 archäologische Stätten im Rahmen der Prähistorische Pfahlbauten rund um die Alpen (seit 2011)
- die Zwei Le Corbusier-Häuser in der Stuttgarter Weißenhofsiedlung im Rahmen seiner architektonischen Tätigkeit (seit 2016)
- der Höhlen und Eiszeitkunst der Schwäbischen Alb im Ach- und Lonetal (seit 2017)
- Baden-Baden als Teil der großen Kurorte Europas (seit 2021)
Damit hat sich die Zahl der Welterbestätten des Landes innerhalb eines Jahrzehnts mehr als verdoppelt.
Im laufenden Vorauswahlverfahren für die neue deutsche Vorschlagsliste bei der UNESCO, Baden-Württemberg der Stuttgarter Fernsehturm und die Heuneburg an der oberen Donau bei Herbertingen-Hundersingen als Teil eines Netzwerkes frühkeltischer Machtzentren eingebracht.
Inspiriert von Landesregierung BW