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Überarbeitete kolorierte Neuausgaben von ‚Jim Knopf‘ erscheinen am 24. Februar 2024

Der Thienemann Verlag hat in Zusammenarbeit mit den Erben von Michael Ende Änderungen an den beiden Bänden der kolorierten Ausgabe von „Jim Knopf“ vorgenommen. Diese Änderungen beinhalten unter anderem das Streichen des N-Wortes und die Anpassung der Zeichnung von Jim Knopf. Die überarbeiteten kolorierten Neuausgaben der Bücher werden am 24. Februar 2024 im Thienemann Verlag erscheinen. Die Entscheidung, das N-Wort zu streichen und stereotype Beschreibungen zu reduzieren, wurde getroffen, um zu verhindern, dass Kinder diese sprachlichen Elemente in ihren Alltagswortschatz aufnehmen. Dies soll im Sinne von Michael Ende geschehen, der als weltoffen, respektvoll und immer für die Kinder bekannt war.

Beide „Jim Knopf“-Bände erzählen von der Freundschaft zwischen unterschiedlichen Personen, der Akzeptanz des Fremden und der Überwindung vermeintlicher Feindschaften. Michael Ende hat in diesen Abenteuergeschichten ein Gegenbild zur nationalsozialistischen Ideologie geschaffen, mit der er in seiner Jugend selbst konfrontiert war. Die Bücher sind in einer Sprache und mit Bildern geschrieben und illustriert, die auch Kinder verstehen können.

Das N-Wort wurde von Michael Ende bewusst nur einem bestimmten Charakter in den Mund gelegt, um auf dessen mangelnde Weltoffenheit hinzuweisen. Heutzutage kann ein solcher Gebrauch als diskriminierend angesehen werden. Das Gleiche gilt für die Gleichsetzung von schwarzer und schmutziger Haut, die Ende als Stilmittel verwendet hat, um die enge Verbindung zwischen Jim Knopf und dem Lokomotivführer Lukas zu betonen.

Der Illustrator F. J. Tripp hat in seinen ikonischen Zeichnungen zu den „Jim Knopf“-Büchern alle Figuren überzeichnet, einschließlich Jim Knopf selbst. Die Zeichnung von Jim Knopf in den überarbeiteten kolorierten Neuausgaben wurde in Absprache mit den Erben von F. J. Tripp angepasst. Die Änderungen beziehen sich auf die bereits 2015 erschienenen farbigen Ausgaben der Bücher.

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Es wird betont, dass die Ausgaben mit den ursprünglichen schwarz-weißen Original-Illustrationen unverändert lieferbar sind. Zukünftig werden sie ein einordnendes Nachwort enthalten.

In einer Umfrage unter Leserinnen und Lesern von „Jim Knopf“ hat sich eine Mehrheit dafür ausgesprochen, dass die Änderungen vorgenommen werden sollten. Der Verlag hat daher beschlossen, den Büchern eine einordnende Einleitung hinzuzufügen, um den historischen Kontext zu erklären und auch den Diskurs über rassistische Stereotypen in Kinderliteratur anzuregen.

Der Thienemann Verlag gehört zu den ältesten Verlagen in Stuttgart und hat eine lange Tradition in der Veröffentlichung von Kinder- und Jugendliteratur. Die Bücher von Michael Ende, insbesondere „Jim Knopf“, sind weltweit bekannt und finden auch heute noch viele Leserinnen und Leser.

Tabelle:
In der nachfolgenden Tabelle finden Sie eine Zusammenfassung der Änderungen in den überarbeiteten kolorierten Neuausgaben von „Jim Knopf“:

Änderungen Bände
Streichung des N-Wortes Beide Bände
Überarbeitung der Zeichnung von Jim Knopf Beide Bände
Einordnendes Nachwort Originalausgaben


Quelle: Thienemann-Esslinger Verlag GmbH / ots

Sophie Müller

Sophie Müller ist eine gebürtige Stuttgarterin und erfahrene Journalistin mit Schwerpunkt Wirtschaft. Sie absolvierte ihr Studium der Journalistik und Betriebswirtschaft an der Universität Stuttgart und hat seitdem für mehrere renommierte Medienhäuser gearbeitet. Sophie ist Mitglied in der Deutschen Fachjournalisten-Assoziation und wurde für ihre eingehende Recherche und klare Sprache mehrmals ausgezeichnet. Ihre Artikel decken ein breites Spektrum an Themen ab, von der lokalen Wirtschaftsentwicklung bis hin zu globalen Finanztrends. Wenn sie nicht gerade schreibt oder recherchiert, genießt Sophie die vielfältigen kulturellen Angebote Stuttgarts und ist eine begeisterte Wanderin im Schwäbischen Wald.

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