Tegut, eine Lebensmittelkette mit Sitz in Fulda, sieht sich aufgrund anhaltender wirtschaftlicher Schwierigkeiten gezwungen, zahlreiche Filialen zu schließen und Arbeitsplätze abzubauen. Seit mehreren Jahren schreiben die Geschäfte rote Zahlen, was die Schweizer Muttergesellschaft Migros zu einem umfassenden Sanierungsprogramm veranlasst hat. In diesem Rahmen wird die Schließung von etwa einem Zehntel der insgesamt 340 Filialen angekündigt, darunter auch der Standort in Waiblingen an der Ecke Fronackerstraße/Albert-Roller-Straße. Bereits die Schließung der Frischetheke vor Ort deutet auf diese Entwicklung hin, wie die ZVW berichtete.
Die Sanierungsmaßnahmen beinhalten den Abbau von 120 von insgesamt 7.700 Arbeitsplätzen. Diese umfassen zentrale Dienste in der Tegut-Zentrale in Fulda sowie Logistikarbeitsplätze in Hünfeld-Michelsrombach. Zudem plant Migros, mehr als 30 Filialen zu verkaufen. Der Grund für diese drastischen Maßnahmen liegt in einer unzureichenden Umsatz- und Profitabilitätsentwicklung, die Migros dazu zwingt, einen „Negativtrend“ zu stoppen und die Zukunft von Tegut zu sichern, wie Hessenschau ausführte.
Änderungen in der Unternehmensführung
Die Veränderungen in der Unternehmensstruktur gehen auch mit einem Wechsel in der Geschäftsführung einher. Geschäftsführer Thomas Gutberlet, der seit 2009 an der Spitze des Unternehmens stand und zudem der Enkel des Gründers ist, verlässt Tegut mit sofortiger Wirkung. Migros hat bereits eine neue Geschäftsführung berufen, um den Sanierungsprozess voranzutreiben. Die Gewerkschaft Verdi hat ihr Bedauern über die Entscheidungen geäußert und hofft auf den Erhalt möglichst vieler Arbeitsplätze in der Region.