Energie, Umwelt & Verkehr

Sonderkonferenz der Landwirtschaftsminister Wald und Holz

Am 16. Mai 2022 fand in Stuttgart die Sonderkonferenz der Agrarminister (AMK) für Wald und Holz statt. Minister Peter Hauk betonte, dass die Abhängigkeit von Energie und Rohstoffen neu bewertet werden müsse. Das bedeutet, dass das Potenzial von Wald und Holz genutzt werden soll. Denn das stärkt die Versorgungssicherheit und das Erreichen der Klimaziele.

„Die bevorzugte Waldstilllegung als Hauptbeitrag zum Klimaschutz verspricht eine einfache Lösung für ein komplexes Problem. Der Ansatz ignoriert jedoch viele Zielkonflikte und berücksichtigt das Potenzial bestehender Alternativen, wie etwa einer nachhaltigen Waldbewirtschaftung, nur unzureichend. Wir müssen unser Klima schützen. Wald und Holz leisten dazu einen wesentlichen Beitrag, der zugänglich ist und auf den wir auch zugreifen müssen! Dies erfordert keine Veränderung des Waldes hin zu naturschutzfachlichen Ansätzen. Baden-Württemberg geht seit mehr als 30 Jahren neue Wege. Mit einer aktiven, naturnahen Waldbewirtschaftung, die auf widerstandsfähige Mischwälder setzt und integrativ verschiedene Ziele verfolgt. Dazu gehört die Biodiversität ebenso wie die Nutzung von Holz“, sagte die Ministerin für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hukam Montag, 16. Mai 2022, in Stuttgart im Rahmen der Sonderkonferenz der Agrarminister (AMK) des Bundes und der Länder.

Die Biodiversität soll vor allem durch aktive Waldbewirtschaftung gesteigert werden. „Heute müssen wir zusätzliche dauerhafte Nutzungsbeschränkungen unter dem Eindruck der wirtschaftlichen Folgen globaler Konflikte, aber auch in Bezug auf die angestrebten regionalen, nationalen und internationalen Klimaschutzziele neu bewerten.

Die notwendige Anpassung der Waldökosysteme, die sichere Versorgung mit dem nachhaltig und regional produzierten Rohstoff Holz und die Einhaltung regionaler Wertschöpfungsketten müssen sehr sorgfältig und verantwortungsvoll berücksichtigt werden“, betonte Minister Peter Hauk.

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Klimaneutralität ist nur mit nachhaltig bewirtschafteten Wäldern möglich

Des Der Klimaschutzplan der Regierung und der Grüner Deal der Europäischen Union (EU) mit dem ehrgeizigen Ziel der Klimaneutralität nur mit dem Beitrag nachhaltig bewirtschafteter Wälder erreicht werden kann. Holzbauten speichern Kohlendioxid und schaffen so eine zusätzliche Senkenfunktion außerhalb des Waldes. Das Holz wird benötigt, um andere energieintensive, auf fossilen Rohstoffen basierende Materialien auf Kohlenstoffbasis zu substituieren. Zudem ist der nachwachsende Rohstoff Holz aus der Region die Basis für die notwendige Umstellung des gesamten Bausektors hin zu einer klimafreundlichen Wirtschaft. Peter Hauk unterstrich, dass Baden-Württemberg Klimaschutzland Nummer eins werden wolle. Mit dem Holzbau-Offensive und der Bioökonomie-Strategie weitere wichtige Impulse für den Umstieg auf eine biobasierte Kreislaufwirtschaft im Land.

Aber diese Programme zum Beispiel haben eine Wirkung EU-Biodiversitätsstrategie Gegenteil. In diesem Zusammenhang kann sich die Ankündigung, die streng geschützte Waldfläche EU-weit auf 4,5 Millionen Hektar zu vergrößern und nahezu um den Faktor 12 zu erweitern, zu einem großen Zielkonflikt entwickeln, der die nationalen Bemühungen ins Leere laufen lässt. Peter Hauk wies darauf hin, dass das fehlende Holz importiert werden musste, was Lieferketten angreifbar machte, zusätzliche CO2-Emissionen verursachte und den Druck auf die Forstwirtschaft in Drittländern erhöhte. „Der Mehrwert für den Klimaschutz ist mir nicht klar. Zudem würde ein Nutzungsverzicht den dringend notwendigen Umbau der Wälder in resiliente Mischwälder verlangsamen und zudem das Ausfallrisiko in Bezug auf die für uns alle lebensnotwendigen Waldfunktionen erhöhen“, so Peter Hauk. Klimaschutz kann nur gemeinsam erreicht werden. Dazu braucht es pragmatische Ansätze wie eine integrative, multifunktionale, nachhaltige Waldbewirtschaftung.

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Wälder an den Klimawandel anpassen

Im ländlichen Raum schaffen die Forstwirtschaft und die nachgelagerte Wertschöpfungskette zunehmend Chancen für die regionale Entwicklung. Peter Hauk betonte, dass das richtige Heizen mit Holz mit modernster Verbrennungstechnik ein fester Bestandteil einer kohlendioxidneutralen, regionalen Energieversorgung sei. Frischholz aus der Waldpflege, das nicht höherwertig verwertbar ist, könnte als regenerativer Energieträger fossile Brennstoffe ersetzen. Der Waldumbau erhöht den Laubbaumanteil und bietet in Kombination mit der Zuwachssteigerung zukünftig ein größeres Energieholzpotential, das die Energieversorgung unabhängiger macht und den Waldbesitzern eine Einkommensperspektive eröffnet. Darüber hinaus arbeitet das Laubholztechnikum Baden-Württemberg daran, die stoffliche Nutzung von Laubholz zu steigern.

„Die Anpassung der Wälder an den Klimawandel muss den Nutzen für Klima, Umwelt und Gesellschaft berücksichtigen“, fasst Minister Peter Hauk die AMK zusammen. Die anhaltenden Folgen des Klimawandels für den Wald und die zunehmende Handlungsdringlichkeit erfordern eine ausreichende und verlässliche Unterstützung der Waldbesitzer bei der Bewältigung von Extremwetterereignissen sowie gezielte Maßnahmen zur Aufforstung und zum Waldumbau. Dazu müssen die Bundesmittel (GAK) für die naturnahe Waldbewirtschaftung und den Umgang mit Extremwetterereignissen gebündelt und ausgebaut sowie bürokratische Hürden abgebaut werden.

2018 startete die Holzbauoffensive des Landes

2020 wurden in Deutschland 80 Millionen Kubikmeter Holz verbraucht, nur 14 Prozent davon energetisch. Der überwiegende Teil geht in die stoffliche Nutzung. Baden-Württemberg liefert rund elf Prozent der bundesweiten Holzernte.

Die baden-württembergische Landesregierung hat Ende 2018 die Holzbau-Offensive des Landes gestartet, um die Transformation der Baubranche voranzutreiben. Ziel des ressortübergreifenden Projekts ist es, eine klimafreundliche Baukultur mit Holz im Land zu unterstützen. Zu den angestrebten Maßnahmen gehören Fördermaßnahmen, Bildungsprogramme und der Ausbau der Digitalisierung im Holzbau. Eigene Neubau- und Modernisierungsmaßnahmen baut das Land weitestgehend in Holz- oder Holz-Hybridbauweise.

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Holzbau-Offensive BW: Nachhaltiges Bauen für die Zukunft

Holzbauoffensive BW: kommunaler Ideenaufruf

Ministerium für Ernährung, ländliche Angelegenheiten und Verbraucherschutz: Das Blatt wenden – Gemeinsam für die Zukunft unserer Wälder

Inspiriert von Landesregierung BW

Sophie Müller

Sophie Müller ist eine gebürtige Stuttgarterin und erfahrene Journalistin mit Schwerpunkt Wirtschaft. Sie absolvierte ihr Studium der Journalistik und Betriebswirtschaft an der Universität Stuttgart und hat seitdem für mehrere renommierte Medienhäuser gearbeitet. Sophie ist Mitglied in der Deutschen Fachjournalisten-Assoziation und wurde für ihre eingehende Recherche und klare Sprache mehrmals ausgezeichnet. Ihre Artikel decken ein breites Spektrum an Themen ab, von der lokalen Wirtschaftsentwicklung bis hin zu globalen Finanztrends. Wenn sie nicht gerade schreibt oder recherchiert, genießt Sophie die vielfältigen kulturellen Angebote Stuttgarts und ist eine begeisterte Wanderin im Schwäbischen Wald.

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