Wolfsriss in Baiersbronn bestätigt: Vier Schafe getötet
In der Gemeindeebene von Baiersbronn im Landkreis Freudenstadt wurden am 29. Mai 2023 vier tote Schafe gefunden. Die Untersuchungen der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt (FVA) in Freiburg bestätigten nun den Verdacht auf einen Wolfsriss.
Die Meldung über mögliche Nutztierrisse erreichte die FVA am 29. Mai 2023. Vor Ort stellten die Fachleute fest, dass es sich bei den getöteten Tieren tatsächlich um vier Schafe handelte. Die Fundstelle befand sich in der Gemeindeebene von Baiersbronn im Landkreis Freudenstadt. Um den genauen Todesgrund der Tiere festzustellen, wurden die Tierkörper zur weiteren Untersuchung an die Chemischen und Veterinäruntersuchungsämter (CVUA) in Freiburg gebracht. Die genetischen Proben wurden wiederum im Senckenberg Zentrum für Wildtiergenetik analysiert.
Die Ergebnisse der Untersuchungen liegen nun vor: Verantwortlich für den Wolfsriss war der territoriale Wolfsrüde GW852m. Dieser ist in dem Fördergebiet Wolfsprävention Schwarzwald ansässig, in dem sich derzeit drei Wölfe dauerhaft niedergelassen haben. Die Nutztierverbände sowie die Wildtierbeauftragten der Region sind über den Vorfall informiert. Sie appellieren an die Bevölkerung, eventuelle Beobachtungen mit Verdacht auf Wolf umgehend der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt in Freiburg zu melden. Hierfür stehen die E-Mail-Adresse info@wildtiermonitoring.de sowie die Telefonnummer 0761 4018-274 zur Verfügung.
Der Vorfall verdeutlicht erneut die Präsenz von Wölfen in Baden-Württemberg. Das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft informiert auf seiner Website ausführlich über diese Thematik und den Umgang mit Wölfen in der Region. Der Wolf ist seit einigen Jahren wieder in Deutschland heimisch und wird von Naturschützern als wichtiger Bestandteil der biologischen Vielfalt betrachtet. Zugleich gibt es auch Bedenken und Konflikte mit Nutztierhaltern, da Wölfe gelegentlich Nutztiere reißen. Aus diesem Grund wurden Fördergebiete zur Wolfsprävention eingerichtet, in denen Maßnahmen ergriffen werden, um mögliche Konflikte zwischen Wolf und Mensch zu minimieren.
Die Gemeinde Baiersbronn liegt in einem solchen Fördergebiet Wolfsprävention Schwarzwald. Hier sind bereits drei Wölfe dauerhaft sesshaft geworden. Der Vorfall vom 29. Mai 2023 ist daher nicht der erste Wolfsvorfall in der Region. Die genaue Anzahl der Wolfsrisse sowie die Auswirkungen auf die Nutztierhaltung werden derzeit noch untersucht.
Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation weiterentwickelt und ob zusätzliche Maßnahmen ergriffen werden, um die Konflikte zwischen Wolf und Mensch zu entschärfen. In jedem Fall ist es wichtig, dass die Beobachtung von möglichen Wolfssichtungen oder Wolfsrissen umgehend gemeldet wird, um eine genaue Dokumentation der Vorfälle zu ermöglichen und geeignete Schutzmaßnahmen zu ergreifen. Nur so kann ein respektvoller Umgang mit der heimischen Tierwelt und ein möglichst harmonisches Zusammenleben von Mensch und Wolf gewährleistet werden.