BERLIN (AP) – Zehntausende Menschen versammelten sich am Samstag in der deutschen Hauptstadt, um Solidarität mit regierungsfeindlichen Demonstranten im Iran zu zeigen, wo sich eine Bewegung, die durch den Tod einer Frau in Gewahrsam der Moralpolizei ausgelöst wurde, zu einer Herausforderung für die Islamische Republik entwickelt hat.
Die Berliner Polizei schätzte, dass sich bis zum späten Nachmittag 37.000 Menschen der deutschen Demonstration angeschlossen hatten. Die Teilnehmer hielten iranische Flaggen und Schilder hoch, auf denen sie die iranische Führung kritisierten, viele mit dem Slogan „Frauen, Leben, Freiheit“ auf Englisch und Deutsch.
Die vom Woman(Sternchen) Life Freedom Collective organisierte Demonstration begann an der Siegessäule im Berliner Tiergarten und setzte sich als Marsch durch die Berliner Innenstadt fort.
Einige Demonstranten sagten, sie seien aus anderen Teilen Deutschlands und anderen europäischen Ländern gekommen, um ihre Unterstützung zu zeigen.
„Es ist so wichtig für uns, hier zu sein, die Stimme der Menschen im Iran zu sein, die auf der Straße getötet werden“, sagte Shakib Lolo, der aus dem Iran stammt, aber in den Niederlanden lebt. „Und das ist kein Protest mehr, das ist eine Revolution im Iran. Und die Menschen der Welt müssen es sehen.“
Auch andere Themen standen im Mittelpunkt der Demonstrationen in Berlin, darunter ein Aufruf zum sozialen Zusammenhalt im Zuge einer möglichen Energiekrise und ein weiterer für ein Tempolimit auf deutschen Autobahnen.
In Teheran fanden am Samstag weitere regierungsfeindliche Proteste an mehreren Universitäten statt. Die landesweite Bewegung im Iran konzentrierte sich zunächst auf den obligatorischen Hijab des Landes nach dem Tod des 22-jährigen Mahsa Amini am 16. September, während er sich im Gewahrsam der Sittenpolizei befand.
Sicherheitskräfte haben Versammlungen mit scharfer Munition und Tränengas aufgelöst und nach Angaben von Menschenrechtsgruppen über 200 Menschen getötet.
Auch die Regierung in Teheran steht in den europäischen Hauptstädten im Rampenlicht, weil der Iran angeblich explosive Drohnen geliefert hat, die russische Truppen in der Ukraine einsetzen.
Quelle: APNews