230 frisch ausgebildete Polizistinnen und Polizisten verstärken ab sofort die Polizei Baden-Württemberg. Dieser Jahrgang zeichnet sich durch einen außergewöhnlich hohen Frauenanteil aus, nämlich über 40 Prozent, was einen der höchsten Anteile in der Geschichte des mittleren Polizeivollzugsdienstes in Baden-Württemberg darstellt.
Die Polizei in Baden-Württemberg nimmt ihre Aufgabe der Gewährleistung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung sehr ernst und geht daher mit einer der größten Einstellungsoffensiven ihrer Geschichte gegen die Kriminalitätsbelastung vor. Seit 2016 wurden mehr als 10.000 neue Polizistinnen und Polizisten eingestellt, um dem steigendem Bedarf gerecht zu werden und dem Trend entgegenzuwirken, dass mehr Polizistinnen und Polizisten in den Ruhestand gehen als neue eingestellt werden. Damit soll die Polizeipräsenz in der Fläche verstärkt und für mehr Sicherheit gesorgt werden.
Der stellvertretende Ministerpräsident und Innenminister von Baden-Württemberg, Thomas Strobl, betonte bei der Verabschiedung der neuen Polizistinnen und Polizisten in Herrenberg am 29. August 2023 die Wichtigkeit der Weiterentwicklung und Modernisierung der Polizei. Gleichzeitig gratulierte er ihnen herzlich zur bestandenen Ausbildung und hob ihre Verantwortung für die Gesellschaft hervor.
Die Suche nach geeignetem Nachwuchs gestaltete sich aufgrund des Fachkräftemangels und der aktuellen Arbeitsmarktsituation als Herausforderung. Dem wurde jedoch mit einer Reihe von Maßnahmen zur Nachwuchsgewinnung und Anpassungen in der Besoldung Rechnung getragen. Seit 2022 werden Absolventinnen und Absolventen des mittleren Polizeivollzugsdienstes direkt als Polizeiobermeisterinnen und Polizeiobermeister in die Besoldungsgruppe A 8 eingestellt. Zudem wurde das Endamt des mittleren Dienstes von A9 auf A10 angehoben, wodurch die Beförderungsmöglichkeiten erheblich verbessert wurden.
Die Polizei Baden-Württemberg transformiert sich außerdem zu einem modernen und digitalen Arbeitgeber. Die Digitalisierung ermöglicht es den Polizeibeamtinnen und -beamten, ihre Arbeitsabläufe effizienter zu gestalten. Innenminister Strobl wies darauf hin, dass bereits 10.000 Smartphones an Streifen- und Ermittlungsdienste übergeben wurden, während weitere 2.000 Geräte bis Ende September zur Verfügung stehen sollen. Dadurch können beispielsweise Unfälle direkt vor Ort aufgenommen und dokumentiert werden, was zu einer Entbürokratisierung der Arbeit und einer effektiveren Sachbearbeitung führt.
Innenminister Strobl betonte außerdem die Wichtigkeit der Wertschätzung für die Polizistinnen und Polizisten, die neben einer angemessenen Bezahlung auch eine moderne Ausrüstung und eine digitale Ausstattung umfasst. Er bezeichnete die Polizei Baden-Württemberg weiterhin als einen der interessantesten Arbeitgeber des Landes aufgrund ihrer vielseitigen und abwechslungsreichen Tätigkeiten.
Von den 230 Nachwuchskräften haben 64 ihre Ausbildung in Herrenberg absolviert, 63 in Biberach, 38 in Wertheim, 42 in Lahr und 23 in Bruchsal. Etwa 100 von ihnen werden das Polizeipräsidium Einsatz verstärken, während die anderen gleichmäßig auf die regionalen Polizeipräsidien verteilt werden.