Verbraucherschutzminister Peter Hauk stellte den Öko-Monitoring-Bericht 2021 vor. Auch in diesem Jahr wurden mehr Bio-Lebensmittel eingekauft. Die Forschungsergebnisse zeigen, dass Verbraucher Bio-Produkten vertrauen können.
„Der Trend der letzten Jahre zeigte sich auch 2021: Bio-Lebensmittel boomen. Verbraucher wollen qualitativ hochwertige, nachhaltige und umweltfreundliche Lebensmittel. Im Jahr 2021 ist der Absatz von Bio-Lebensmitteln deutschlandweit im Vergleich zum Vorjahr um fünf Prozent gestiegen“, so die Verbraucherministerin Peter Huk am Montag, 30. Mai 2022, im Rahmen der Vorstellung der 20. Öko-Monitoring-Bericht 2021 (PDF) in Stuttgart.
„Mit dem Öko-Monitoring Baden-Württemberg für ökologisch erzeugte Lebensmittel führen wir seit 2002 ein in der Europäischen Union (EU) und bundesweit einzigartiges Prüfprogramm durch“, betonte Peter Hauk. Bio-Monitoring auch 2021 bestätigt: Bio-Frischobst und -gemüse ist weiterhin deutlich weniger mit Rückständen belastet als konventionell erzeugte Ware.
das Chemische und Veterinäruntersuchungsämter Baden-Württemberg (CVUAs) untersuchten im Jahr 2021 rund 550 Öko-Produkte. Die Bandbreite der Untersuchungen im Öko-Monitoring reicht von Pflanzenschutzmittelrückständen über gentechnisch veränderte Organismen, Prozesskontaminanten, mikrobiologische Untersuchungen bis hin zur Herkunft und Echtheit von Bio-Eiern, Bio-Milch und Bio-Milchprodukten. „Unsere Ergebnisse zeigen, dass die Qualität ökologisch erzeugter Lebensmittel sehr gut ist. Wie in den Vorjahren gab es nur vereinzelte Fälle, in denen weitere Untersuchungen und Maßnahmen erforderlich waren“, so die Ministerin.
Wieder nur wenige Rückstände von Pestiziden
Die EU-Öko-Verordnung verbietet den Einsatz chemisch-synthetischer Pestizide. Das Chemische und Veterinäruntersuchungsamt (CVUA) in Stuttgart untersucht daher, ob solche Rückstände in Bio-Produkten nachweisbar sind. Bei Überschreitungen, die auf eine Nichteinhaltung der Anbauregeln des ökologischen Landbaus hindeuten, wird in Zusammenarbeit mit den am Kontrollsystem Beteiligten recherchiert. Von den rund 370 Bio-Produkten, die im Jahr 2021 auf Pestizidrückstände untersucht wurden, beanstandete das CVUA Stuttgart nur sechs Proben wegen irreführender Bio-Kennzeichnung, da in diesen Proben erhöhte Rückstandsgehalte festgestellt wurden.
Damit tragen 98 Prozent aller risikoorientierten Proben im Handel zu Recht das Öko-Siegel im Hinblick auf den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln. Die Reklamationsquote liegt daher seit Jahren auf einem konstant sehr niedrigen Niveau. Unzulässiger Einsatz von chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln in Bio-Produkten ist nur in wenigen Ausnahmefällen festzustellen.
Weitere Untersuchungen im Jahr 2021 betrafen gentechnisch veränderte Organismen (GVO) in Bio-Honig, Bio-Sojaprodukten und Bio-Maisprodukten. Nur 2,4 Prozent der Bio-Sojaprodukte weisen Spuren von GVO-Kontamination auf, während in fast jedem fünften konventionellen Sojaprodukt eine signifikante Kontamination (19,8 Prozent) gefunden wurde. In 20 Jahren Öko-Monitoring war jedoch ein deutlicher Abwärtstrend zu beobachten. Sowohl Bio-Sojaprodukte als auch konventionelle Sojaprodukte sind immer weniger mit GVO-Kontaminationen belastet. Unauffällig waren wie in den Vorjahren Bio-Honig und Bio-Maisprodukte. Auch bei der Echtheit von Bio-Eiern und Bio-Milch, die mit Futtermittelzusatzstoffen geprüft wird, gab es keine Auffälligkeiten. Alle 26 untersuchten Proben von Bio-Milch und Bio-Milchprodukten sowie alle 23 Proben von Bio-Eiern waren zu Recht beanstandet.
Ecomonitoring stärkt das Verbrauchervertrauen
Auch die Tests auf Keime in Salat, Prozesskontaminanten in Oliven, Speisefetten und -ölen sowie Schwermetalle in Säften oder Nektaren aus Beeren verliefen positiv. Lediglich ein ökologisch erzeugtes Olivenöl wies einen erhöhten Mineralölgehalt auf. In solchen Fällen informieren die Behörden den Hersteller und erinnern ihn an seine Sorgfaltspflicht zur Einhaltung der Guten Herstellungspraxis.
„Das Öko-Monitoring trägt wesentlich zum Verbrauchervertrauen bei. Auch im 20. Jubiläumsjahr zeigen die Ergebnisse unserer Tests: Wo Bio draufsteht, ist meistens auch Bio“, betonte Minister Peter Hauk. Besonders erfreulich ist, dass keines der auffälligen Produkte aus Baden-Württemberg stammt. „Wer regionale Bio-Produkte kauft, unterstützt unser Ziel, den Anteil der ökologisch bewirtschafteten Flächen in Baden-Württemberg bis 2030 auf 30 bis 40 Prozent zu steigern und trägt damit zu einer qualitativ hochwertigen und nachhaltigen Lebensmittelproduktion bei“, sagte Minister Peter Hauk.
Landwirtschaftliche Biobetriebe nehmen zu
Seit Inkrafttreten der ersten EG-Öko-Verordnung im Jahr 1992 ist die Zahl der Bio-Betriebe in Baden-Württemberg tendenziell gestiegen. Ende 2021 waren im Land über 13.200 Unternehmen an der Produktion, Verarbeitung und Vermarktung von Bio-Produkten beteiligt. Die Bio-Branche bleibt ein solider Wirtschaftszweig in Baden-Württemberg, der besonders ressourcenschonend mit den natürlichen Lebensgrundlagen umgeht und vielen Menschen entlang der Wertschöpfungskette Beschäftigung bietet.
Baden-Württemberg hat sich zum Ziel gesetzt, den Anteil der ökologisch bewirtschafteten Flächen bis 2030 auf 30 bis 40 Prozent zu steigern. Um Marktverzerrungen zu vermeiden, soll diese Entwicklung im Einklang mit Angebot und Nachfrage erfolgen. Im Juni 2020 hat das Ministerium Produktions- und Marktpotentialstudie EVA – BIOBW 2030 (PDF) durchgeführt, um den Status quo der ökologischen Land- und Ernährungswirtschaft in Baden-Württemberg zu erheben und Handlungsempfehlungen für eine angebots- und nachfragegerechte Entwicklung des ökologischen Landbaus zu entwickeln. Die darin entwickelten Empfehlungen richten sich an alle Akteure der Land- und Ernährungswirtschaft Baden-Württembergs: Wirtschaft und Verbände, Politik und Verwaltung.
Das Öko-Monitoring ist Teil des Aktionsplan „Hinsehen schafft Vertrauen“ (PDF). Sie leistet damit einen entscheidenden Beitrag zur Stärkung des Verbrauchervertrauens in ökologisch erzeugte Lebensmittel und bleibt ein wichtiger Baustein für die Förderung des ökologischen Landbaus im Land. Und nicht zuletzt garantiert die Vielfalt der Bio-Betriebe als Teil der Ernährungswirtschaft des Landes einen Beitrag zur Versorgung der Bürgerinnen und Bürger mit regionalen, hochwertigen und nachhaltig produzierten Lebensmitteln.
Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz: Ökomonitoring 2021 (PDF)
Analyse von Bio-Lebensmitteln – Zusammenfassung aus dem Bericht zum Bio-Monitoring 2021 (PDF)
Ministerium für Ernährung, ländliche Räume und Verbraucherschutz: Kontrolle von Bio-Produkten
Inspiriert von Landesregierung BW