In Natura-2000-Gebieten sollten Gebietsmanager der unteren Forstbehörden die Forstwirte zum Arten- und Biotopschutz beraten und den Erhalt der Biodiversität sicherstellen.
„Fast 30 Prozent des Waldlandes Baden-Württemberg sind Teil des europäischen Schutzgebietsnetzes Natura 2000. Die Waldbewirtschafter in diesen Gebieten müssen sich an den Erhaltungszielen und den daraus resultierenden Erhaltungsmaßnahmen für die genannten Schutzgüter, wie beispielsweise bestimmte Lebensräume oder Tier- und Pflanzenarten, orientieren. Da diese Anforderungen sehr komplex sind, wollen wir Waldbesitzern künftig einen Natur- und Artenschutzexperten der Unteren Forstbehörde zur Verfügung stellen. Er berät sie, damit waldbauliche Entscheidungen zu Maßnahmen führen, die der Intention der Schutzgebietssetzung entsprechen, indem konkrete Schutzziele anvisiert werden, die nachhaltig zum Erhalt der Biodiversität beitragen“, so Forstminister Peter Hauk im Nachgang der digitalen Veranstaltung zum Thema „Waldland Baden-Württemberg – Stark im Waldnaturschutz“.
Im Rahmen der Veranstaltung wird die Landesforstverwaltung Baden-Württemberg präsentierten ihr neues Konzept „Natura 2000 Waldgebietsmanagement“. Zu diesem Zweck soll bei den unteren Forstbehörden der Stadt- und Landkreise die Stelle eines Forstgebietsleiters neu geschaffen werden. „Dieser zentrale Ansprechpartner ist sowohl in der Waldbewirtschaftung als auch im Waldnaturschutz kompetent. Sie stellt sicher, dass die Anforderungen aus dem Naturschutzmanagement von Natura-2000-Gebieten mit den betrieblichen Interessen gesteuert werden können“, betonte Minister Hauk. Kernaufgabe ist die Beratung von Forstbetrieben in allen Fragen des Waldschutzes.
Großer Schritt zum Biodiversitätsschutz auf regionaler Ebene
Eine besondere Stärke des Konzepts ist die unternehmensübergreifende Beratung. Denn Natura-2000-Gebietsszenen berühren oft mehrere Forstbetriebe. Der Gebietsleiter hat die Möglichkeit, gemeinsam mit den betroffenen Waldbesitzern flächendeckende Maßnahmenkonzepte abzustimmen und umzusetzen. „Damit können wir erstmals Naturschutzkonzepte kohärent für regionale Settings steuern und damit einen großen Schritt im Biodiversitätsschutz auf regionaler Ebene gehen“, betont Minister Hauk.
Die zentrale Anlaufstelle für alle Fragen des Waldnaturschutzes bringt auch Waldbesitzern mehr Handlungssicherheit, denn die Beratung leistet einen wichtigen Beitrag zur rechtskonformen Umsetzung von Natura 2000.
Minister Hauk fordert die Stadt und die Landkreise auf, den Aufbau der „Forstgebietsmanager“ in der unteren Forstbehörde proaktiv zu unterstützen, damit ab 2023 Waldbesitzer in Baden-Württemberg umfassend beraten werden können.
Waldstrategie Baden-Württemberg
Der Erhalt der Wälder und ihrer vielfältigen Funktionen ist eine große gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Mit dem Waldstrategie Baden-Württemberg 2050 Lassen Sie uns die damit verbundenen Herausforderungen angehen. Die Waldstrategie ist unser langfristiges waldpolitisches Programm, in dem wir unter Beteiligung aller Anspruchsgruppen adaptiv Ziele und Maßnahmen für die Zukunft des Waldes entwickeln. Dazu gehören auch die Themen Waldnaturschutz und Biodiversitätsschutz, auf die wir einen festen Fokus haben.
Ministerium für Ernährung, ländlichen Raum und Verbraucherschutz: Waldstrategie Baden-Württemberg
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