Die Einführung einer eigenen Busflotte durch die AVG und VBK stellt einen strategischen Schritt dar, um den Herausforderungen im öffentlichen Nahverkehr zu begegnen und gleichzeitig die Service-Qualität für die Fahrgäste erheblich zu steigern.
Wachsende Anforderungen an den Schienenersatzverkehr
Die Planung und Durchführung zahlreicher Baumaßnahmen im Schienenverkehr bringen eine steigende Notwendigkeit für Schienenersatzverkehr (SEV) mit sich. Die technischen Geschäftsführer der AVG und VBK, Christian Höglmeier, beschreibt diese Situation als bedeutende Herausforderung für Verkehrsunternehmen. Insbesondere die zahlreichen Instandhaltungs- und Modernisierungsarbeiten im gesamten Bundesgebiet führen dazu, dass der SEV-Verkehr in den kommenden Jahren zunehmen wird.
Unabhängigkeit durch eigene Bus-Flotte
Um sich von den Schwierigkeiten des freien Marktes unabhängig zu machen, haben die beiden Verkehrsunternehmen beschlossen, eine eigene SEV-Flotte aufzubauen. Dies gibt ihnen die Flexibilität, kurzfristig auf Störungen im Schienenverkehr reagieren zu können, ohne dabei auf externe Anbieter angewiesen zu sein. Höglmeier betont die Wichtigkeit dieser Maßnahme: „Mit einer eigenen Bus-Flotte können wir in Notfällen schneller handeln und unseren Fahrgästen eine zuverlässige Alternative anbieten.“
Technische Herausforderungen und Qualitätssicherung
Die Schaffung einer eigenen Busflotte soll nicht nur zur Verfügbarkeit solcher Fahrzeuge beitragen, sondern auch die Qualität der Ersatzverkehre verbessern. Oft kämpfen Verkehrsunternehmen mit der Tatsache, dass bei Ausschreibungen große, überregionale Busunternehmen den Zuschlag erhalten, deren Fahrer häufig nicht mit den örtlichen Gegebenheiten vertraut sind und deren Fahrzeuge oft nicht in die bestehenden Betriebsleitsysteme integriert werden können. Dies führt zu unzureichenden Informationen für Fahrgäste, insbesondere bei Echtzeit-Fahrplanauskünften.
Baumaßnahmen und deren langfristige Auswirkung
Die vom Landkreis sowohl geplanten als auch laufenden Baumaßnahmen konzentrieren sich auf die Grundsanierung der Bahninfrastruktur und den barrierefreien Ausbau von Haltestellen. Diese Initiativen sind Teil eines wichtiges Ziels: die Kapazität und Effizienz des Schienenverkehrs in der Region zu steigern. Zukünftige Busnotverkehre, etwa bei unerwarteten Ausfällen aufgrund von Unwettern, werden zunehmend notwendig sein. Die Vorbereitung auf solche Situationen ist ein weiterer Antrieb für die Einführung einer eigenen Busflotte.
Fazit
Insgesamt reagiert die AVG in Zusammenarbeit mit der VBK proaktiv auf die steigenden Anforderungen an den öffentlichen Nahverkehr, indem sie interne Lösungen entwickelt und die Service-Qualität für die Fahrgäste erhöht. Diese Maßnahme könnte nicht nur die Herausforderungen im SEV minimieren, sondern auch ein Beispiel für andere Verkehrsunternehmen sein, die ähnliche Probleme im sich wandelnden Verkehrsumfeld haben.
– NAG