Zusatzqualifikation für Schülerinnen und Schüler der Beruflichen Gymnasien ermöglicht Engagement in der Ganztagsbetreuung von Kindern
Die Bedeutung einer guten frühkindlichen Bildung und Betreuung für die Entwicklung von Kindern und die Gesellschaft als Ganzes ist unumstritten. Um Eltern dabei zu unterstützen, Familie und Beruf besser vereinbaren zu können, spielt die Ganztagsbetreuung eine entscheidende Rolle. An genau dieser Schnittstelle setzt das neue Angebot für Schülerinnen und Schüler der Beruflichen Gymnasien an: Ab dem kommenden Schuljahr haben sie die Möglichkeit, eine Zusatzqualifikation zu erwerben, um sich begleitend zu ihrem Studium oder ihrer Ausbildung in der Ganztagsbetreuung von Kindern zu engagieren.
Konkret können Schülerinnen und Schüler der Sozial- und Gesundheitswissenschaftlichen Gymnasien (Schwerpunkt Soziales, SGGS) an den Beruflichen Gymnasien ein neues Zertifikat erwerben. Mit diesem können sie alle relevanten Voraussetzungen kompakt nachweisen, um sich in der Ganztagsbetreuung von Kindern an Grundschulen und Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren (SBBZ) engagieren zu können. Das neue Wahlfach „Pädagogik der Ganztagsbetreuung an Grundschulen (PäGG)“ steht künftig allen weiteren Profilen und Richtungen des Beruflichen Gymnasiums offen und ergänzt damit die Weiterentwicklung dieses Bereichs.
Durch die Zusatzqualifikation unterstützen die Schülerinnen und Schüler das Stammpersonal in den Ganztagsbetreuungseinrichtungen und erhalten gleichzeitig einen Einblick in die sinnstiftende und erfüllende Arbeit mit Kindern. Diese neue Möglichkeit der Zusatzqualifikation kommt sowohl den Ganztagseinrichtungen bei ihrer täglichen Arbeit zugute als auch den Schülerinnen und Schülern bei ihrer Berufsorientierung. Kultusministerin Theresa Schopper betont den Wert dieser Zusatzqualifikation und erklärt: „Die jungen Erwachsenen erhalten mit dem neuen Wahlfach sowie der praktischen Erfahrung im Ganztag die Chance, ihre persönlichen Kompetenzen und Fähigkeiten zu erweitern und sie unterstützen gleichzeitig Kinder und Familien im Land mit ihrer wertvollen Arbeit.“
Besonders positiv ist, dass die Zusatzqualifikation unabhängig vom Profil des Beruflichen Gymnasiums erworben werden kann. Für Schülerinnen und Schüler des Sozial- und Gesundheitswissenschaftlichen Gymnasiums mit dem Schwerpunkt Soziales genügt der Nachweis eines dreiwöchigen Praktikums in einer Ganztagsangebot an einer Grundschule oder einem SBBZ, zusammen mit dem Besuch des Unterrichts im Profilfach „Pädagogik und Psychologie“ sowie Erste-Hilfe-Kenntnissen. Für Schülerinnen und Schüler der anderen Profile und Schwerpunkte der Beruflichen Gymnasien steht das neue Wahlfach PäGG zur Verfügung. Im Unterricht dieses Faches lernen sie unter anderem, wie Kinder sich entwickeln, wie man respektvoll mit ihnen kommuniziert, wie man Konflikte bewältigt und welche Unterstützungs- und Fördermöglichkeiten es in der Hausaufgabenbetreuung gibt. Zusätzlich zu dieser theoretischen Komponente und einem Erste-Hilfe-Kurs müssen diese Schülerinnen und Schüler ein zweiwöchiges Praktikum in einer Ganztagsbetreuung für Grundschulkinder absolvieren, um das Zertifikat zu erhalten.
Die Möglichkeit, eine Zusatzqualifikation in der Ganztagsbetreuung von Kindern zu erwerben, bietet den Schülerinnen und Schülern der Beruflichen Gymnasien neue Perspektiven und eröffnet ihnen die Chance, ihre persönlichen Kompetenzen und Fähigkeiten zu erweitern. Gleichzeitig profitieren die Ganztagseinrichtungen von dem Engagement dieser jungen Erwachsenen, die durch ihre wertvolle Arbeit Kinder und Familien im Land unterstützen. Die Einführung dieser Zusatzqualifikation ist ein großer Schritt in Richtung einer besseren frühkindlichen Bildung und Betreuung sowie einer verstärkten Unterstützung von Eltern bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf.