Land fördert Kinderschutzprojekte mit 9,8 Millionen Euro
In einer Auftaktsitzung hat die Begleitgruppe zum Masterplan Kinderschutz aktuelle Herausforderungen diskutiert und Erwartungen an den Masterplan formuliert. In den Jahren 2024 und 2025 sollen insgesamt 26 Projekte im Bereich Prävention, Intervention und Betroffenenarbeit mit rund 9,8 Millionen Euro gefördert werden.
Die Landesregierung hat in dieser Woche die Arbeit der Begleitgruppe zum Masterplan Kinderschutz aufgenommen. Rund 40 Vertreterinnen und Vertreter von Behörden, Vereinen, Institutionen und Verbänden, die im Kinderschutz aktiv sind, haben gemeinsam über aktuelle Herausforderungen diskutiert und ihre Erwartungen an den Masterplan formuliert. Der Masterplan Kinderschutz wird unter Federführung des Ministeriums für Soziales, Gesundheit und Integration erarbeitet.
Der Sozialminister Manne Lucha betonte die Bedeutung des Kinderschutzes und die Notwendigkeit einer ganzheitlichen und zukunftsfähigen Strategie. Insbesondere die zunehmende Verschmelzung der analogen und digitalen Welt sowie die wachsenden, komplexen Schutzbedürfnisse von Kindern und Jugendlichen machen einen dynamischen und anpassungsfähigen Prozess im Kinderschutz erforderlich.
Der Masterplan Kinderschutz ist ein wichtiger Teil der Umsetzung der Empfehlungen der Kommission Kinderschutz, die im Jahr 2020 ihren Abschlussbericht präsentierte. Die geförderten Projekte umfassen die Frühen Hilfen, die Entwicklung von Schutzkonzepten, Präventionsarbeit in verschiedenen Bereichen sowie die Arbeit mit „Tatgeneigten“. Geplante Projekte sind unter anderem die Veranstaltung eines Kindertags im Jahr 2025 sowie eine Internetplattform zum Kinderschutz, die Angebote und Strukturen im Land bündeln und zugänglich machen soll.
Die Einrichtung der Begleitgruppe soll sicherstellen, dass der Masterplan Kinderschutz stabile Strukturen schafft und flächendeckend alle Kinder im Land erreicht. Die breite Expertise im Land im Bereich Kinderschutz wird durch die Begleitgruppe gebündelt.
Die Kommission Kinderschutz wurde nach dem „Staufener Missbrauchsfall“ im Jahr 2018 eingerichtet, bei dem ein kleiner Junge von seiner Mutter und ihrem Lebensgefährten sexuell missbraucht wurde. Der Fall hatte bundesweit für Entsetzen gesorgt. Der Masterplan Kinderschutz setzt zahlreiche Ergebnisse der Kommission Kinderschutz nun in die Tat um.
Die Förderung von Kinderschutzprojekten und die Entwicklung eines Masterplans sind wichtige Schritte, um den Kinderschutz im Land zu stärken und zu verbessern. Durch die Vernetzung und Bündelung von Expertise sowie die gezielte Förderung von Projekten kann der Schutz von Kindern und Jugendlichen nachhaltig gestärkt werden.