
Die Busverkehrsbranche soll mit dem BW-Index durch eine transparente Darstellung der Kostenstruktur unterstützt werden. Der BW-Index wurde nun zum zweiten Mal vom Verkehrsministerium veröffentlicht.
Das Land Baden-Württemberg unterstützt die Busbranche mit einer transparenten Darstellung der Kostenstruktur in diesem Verkehrssektor. Das Verkehrsministerium hat am Donnerstag zum zweiten Mal den BW-Index veröffentlicht. „Der BW-Index macht die Kostenentwicklung in Baden-Württemberg bei der Busbestellung transparent. Der Preisrahmen ändert sich jedes Jahr aufgrund neuer Tarifverträge mit Mitarbeitern oder der Entwicklung der Kraftstoffpreise. Mit dem BW-Index wird die Kostenstruktur am Markt nun für Verkehrsunternehmen und Behörden wie Kommunen und Kreise transparent“, so Verkehrsminister Winfried Hermann.
Fahrpläne müssen subventioniert werden
Hintergrund der Maßnahme ist die zwischen dem Verkehrsministerium, den kommunalen Landesverbänden und dem Verband privater Busunternehmen in Baden-Württemberg WBO geschlossene Allianz für mittelständische Unternehmen. Damit sollen die Marktbedingungen für mittelständische Unternehmen verbessert werden. Die erste Maßnahme, die seit 2021 umgesetzt wird, ist der BW-Index.
Es geht um die Höhe der Kosten für den Verkehr, der von den Kommunen und Landkreisen angeordnet wird. Viele Fahrpläne, die sich an den Bedürfnissen der Fahrgäste orientieren, sind nicht kostendeckend und müssen bezuschusst werden. Diese Zuschüsse werden für einen Zeitraum von zehn Jahren vereinbart. Bei einer solchen Dauer ist ein entsprechender Risikozuschlag zu berücksichtigen, da nicht alle Entwicklungen vorhersehbar sind. Hier kommt der BW-Index ins Spiel.
Wettbewerb stärken
Anhand der gemeinsam definierten Gruppen wird für Baden-Württemberg ermittelt, wie sich die Kosten entwickelt haben und eine jährliche Anpassung der Kundenentgelte kann von Anfang an in den Verträgen festgeschrieben werden. Minister Hermann sieht darin einen sinnvollen Weg, den Wettbewerb zu stärken: „Verantwortliche Unternehmer werden jetzt im Wettbewerb gestärkt. Bisher haben sie mit ausreichend Puffern kalkuliert und hatten dann oft höhere Angebote als Firmen, die Spitz auf Knopfdruck kalkuliert haben. Verantwortungsvolles Handeln hat daher in der Vergangenheit zu Auftragsverlusten geführt. Und manche Unternehmer, die aufgrund riskanter Kalkulationen den Zuschlag erhielten, mussten angesichts unerwarteten Gegenwinds, etwa wegen kurzfristig stark steigender Kosten etwa für Energie, schnell Insolvenz anmelden. Dieser Fehlentwicklung wollen wir Einhalt gebieten.“
Index aus fünf Aspekten
Fünf Aspekte werden in den Index aufgenommen:
- die Entwicklung der Personalkosten auf Basis des Tarifvertrags
der privaten Busindustrie des Landes - die Diesel- oder Stromkosten für Baden-Württemberg laut Daten
des Statistischen Landesamtes - die Preisentwicklung für Neuwagen
- die Preisentwicklung für Ersatzteile nach Angaben des Statistischen Bundesamtes
- die anderen Kosten nach der Inflationsrate in Baden-Württemberg.
Wie die einzelnen Gruppen gewichtet werden, können die Landkreise vor Ort festlegen. Für 2021 zeigt sich, dass alle Kosten steigen, während der Treibstoff den stärksten Anstieg aufweist.
Inspiriert von Landesregierung BW