Direkte Zugverbindung von Luzern zum Flughafen Zürich vorübergehend gestrichen
Die Wahl des richtigen Verkehrsmittels gehört zu den wichtigsten Entscheidungen bei Reisen. Insbesondere für Personen, die in den Urlaub fliegen möchten, sind direkte Zugverbindungen zum Flughafen von großer Bedeutung. Doch ab dem Jahr 2024 müssen Reisende aus Luzern auf eine solche Verbindung vorerst verzichten.
Die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) haben angekündigt, vorübergehend die direkte Zuganbindung von Luzern zum Flughafen Zürich einzustellen. Grund hierfür sind Bauarbeiten am Wipkingerviadukt in Zürich. Damit wird für Reisende aus der Zentralschweiz der Weg zum Flughafen komplizierter: Um nach Kloten und in die Ostschweiz zu gelangen, müssen sie ab dem nächsten Jahr am Bahnhof Zürich umsteigen.
Neben der Streichung der Direktzüge nach Zürich hat die SBB auch mitgeteilt, dass die internationale Verbindung zwischen Frankfurt, Luzern und Mailand gestrichen wird. Stattdessen soll diese neu über Zürich geführt werden. Dies bedeutet, dass es ab Luzern nur noch eine direkte Verbindung pro Tag in die norditalienische Metropole gibt. Für alle anderen Verbindungen müssen Reisende mindestens einmal umsteigen.
Diese Ankündigung hat in der Zentralschweiz Kritik und Besorgnis ausgelöst. Viele befürchten, dass Luzern dadurch international abgehängt wird. Auch die Luzerner Regierung zeigt sich verärgert über die Anpassungen. In einer Antwort auf eine Anfrage des Kantonsrats Hannes Koch (Grüne) bezeichnet sie die Entwicklungen als „besorgniserregend“ und bedauert, dass Luzern erneut von Baustellen in anderen Regionen beeinträchtigt wird.
Die Regierung versichert, dass sie sich im Jahr 2025 vehement dafür einsetzen wird, die Direktverbindung zum Flughafen Zürich wiederherzustellen. Während der Bauzeit fordern sie von den SBB kurze Umsteigewege am Bahnhof Zürich, um den Reisekomfort zu erhalten.
Immerhin gibt es auch eine positive Nachricht: Ab 2027 wird es wieder zwei Direktverbindungen pro Stunde zwischen Luzern und dem Flughafen Zürich geben. Zudem soll die Verbindung zwischen Frankfurt und Mailand wieder über Luzern führen, was einer kleinen Erweiterung des Angebots entspricht.
Trotz dieser Aussicht auf Besserung sind viele in Luzern unglücklich über die vorübergehende Streichung der direkten Zugverbindungen. Insbesondere für Reisende mit viel Gepäck wird das Umsteigen am Bahnhof Zürich eine zusätzliche Belastung sein. Die Situation wird von der Luzerner Regierung als Beleg dafür genommen, dass der Knotenpunkt Luzern in den vergangenen Jahren vernachlässigt wurde.
Autor: Elio Wildisen
Redaktor bei zentralplus mit Schwerpunkt Mobilität & Lebensraum