Titel: Klare Richtlinien für den Nachweis von Kennarten im extensiven Grünland: Landwirtschaftsministerium gibt Frist bis September 2024
Das Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz hat wichtige Hinweise zum Nachweis der Kennarten des extensiven Grünlandes veröffentlicht. Die betreffenden landwirtschaftlichen Antragsteller sind aufgefordert, bis zum 22. September 2024 die erforderlichen Nachweise über die App „profil (bw)“ einzureichen, um mögliche Nachteile zu vermeiden.
Die Ankündigung betrifft insbesondere die Ökoregelungen ÖR5 und FAKT II B3.2, die für eine nachhaltige Bewirtschaftung und den Erhalt extensiver Grünlandflächen von Bedeutung sind. Antragstellende müssen nicht nur die spezifischen Kennarten nachweisen, sondern auch für „rote“ Fälle, die sich aus der Kulturartenerkennung und dem Anbau unter Glas ergeben, entsprechende Fotonachweise erbringen. Andernfalls wäre es notwendig, die Nachweise in Papierform zur Verfügung zu stellen und gegebenenfalls in Stichproben durch die unteren Landwirtschaftsbehörden (ULB) überprüft zu werden.
Darüber hinaus hat das Ministerium klargestellt, dass die Ergebnisse der Satellitendatenauswertung zur Kulturartenerkennung ab dem 3. September 2024 für die Antragstellenden in der Plattform FIONA sichtbar sind. Dies ermöglicht eine gezielte Überprüfung der Beantragungskorrekturen, insbesondere bei Flächen mit roten Ergebnissen. Veränderungen müssen bis zum 30. September 2024 erfolgen, um in den Antragsprozess einfließen zu können.
Mögliche Auswirkungen und Herausforderungen
Die neue Regelung hat potenzielle Auswirkungen auf die Planung und Durchführung landwirtschaftlicher Tätigkeiten. Eine der größten Herausforderungen könnte die fristgerechte Einreichung der Nachweise sein. Viele Landwirte sind möglicherweise nicht mit der digitalen Infrastruktur oder der App „profil (bw)“ vertraut, was die fristgerechte Einreichung behindern könnte. Dies erfordert zusätzliche Schulungen oder Unterstützungsangebote seitens der Behörden.
Zudem könnte die umfassendere Anwendung von Satellitendaten und digitalen Monitoring-Tools sowohl eine Chance als auch eine Belastung darstellen. Während diese Technologien helfen können, die Einhaltung von Vorschriften zu überprüfen und Betrug zu minimieren, könnten sie auch einen erhöhten Druck auf Landwirte ausüben, die genaue Dokumentation ihrer Flächen sicherzustellen.
Für Landwirte, die sich intensiv mit den neuen Anforderungen auseinandersetzen und die notwendigen Nachweise rechtzeitig erbringen, könnte dies jedoch auch bedeuten, dass sie von den Förderprogrammen weiterhin profitieren und somit zur nachhaltigen landwirtschaftlichen Praxis beitragen können.
Insgesamt wird die erfolgreiche Umsetzung dieser neuen Richtlinien entscheidend für die Zukunft des extensiven Grünlandes in der Region sein. Die Zusammenarbeit zwischen den Landwirtschaftsbehörden und den Antragstellenden ist hierbei von größter Bedeutung, um die Herausforderungen, die durch diese neuen Anforderungen entstehen, effektiv zu bewältigen.