Das Land schreibt einen Ideenwettbewerb für den Wiedereinstieg und Verbleib im Pflegeberuf mit einer Million Euro aus. Gesucht werden spannende Anregungen, wie Pflegekräfte im Job entlastet und ihre Wertschätzung gesteigert werden können.
Pflegekräfte sind die wesentliche Säule eines guten Gesundheitssystems. Doch wie können überforderte, erschöpfte Mitarbeiter in der Pflege gehalten und ehemalige Pflegekräfte für den Beruf zurückgewonnen werden? Das Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration startet einen Ideenwettbewerb zum Verbleib und Wiedereinstieg in den Pflegeberuf. Dafür stehen eine Million Euro zur Verfügung. Dem Ministerrat liegt ein entsprechender Vorschlag des Gesundheitsministers vor Mann Luca an seiner letzten Sitzung am 31. Mai 2022 genehmigt.
Wertschätzung für den Pflegeberuf verbessern
„Viele Kollegen aus der Pflege waren in der Pandemie so betont, dass sie gehen oder zumindest ernsthaft über einen Jobwechsel nachdenken“, sagte Minister Manne Lucha am Donnerstag, 2. Juni 2022, in Stuttgart. „Das müssen wir unbedingt verhindern, denn der Fachkräftemangel ist eines der größten Probleme in Deutschland Pflege. Gleichzeitig gibt es viele kreative Köpfe in Pflegeeinrichtungen und Kliniken, die mit motivierenden Konzepten und nachahmenswerten Ideen auf diesen wichtigen, verantwortungsvollen und unverzichtbaren Beruf aufmerksam machen. Das wollen wir mit diesem Wettbewerb sichtbar machen und zur Nachahmung anregen.“
Gesucht werden durchdachte, clevere und brillante Konzepte, die zur Gesundung der Pflegekräfte und ihrer Berufsbindung beitragen, wie zum Beispiel verlässliche Arbeitszeitmodelle, Weiterbildungsangebote oder Maßnahmen zur Entlastung und Wertschätzung der Pflegekräfte. Die besten Ideen belohnt der Staat mit einem Preisgeld von bis zu 80.000 Euro.
Engagement für eine nachhaltige Pflegereform
Darüber hinaus übernimmt Baden-Württemberg die Federführung in einer Bund-Länder-Arbeitsgruppe für eine umfassende und nachhaltige Pflegereform. Der Arbeitskreis befasst sich insbesondere mit Maßnahmen zur Unterstützung pflegender Angehöriger, Verbesserungen für zu Hause lebende Pflegebedürftige und finanzielle Entlastungen für Bewohner stationärer Pflegeeinrichtungen. „Natürlich sind bessere Arbeitsbedingungen und eine bessere Finanzierung der Pflege durch den Bund sehr wichtig. Aber jede kleine, feine Idee zur Steigerung der Wertschätzung ist sehr willkommen – dafür steht unser Landeswettbewerb“, so Minister Manne Lucha.
Mit dem Allgemeine Pflegeausbildung ein attraktiver neuer Pflegeausbildungsgang ist bereits entstanden. Wichtige Bausteine für die weitere Professionalisierung des Pflegeberufs sind die mit dem Pflegeberufegesetz eingeführten vorbehaltenen Aufgaben, die nur von Pflegefachkräften wahrgenommen werden dürfen, sowie die beabsichtigte eigenverantwortliche Übernahme ärztlicher Aufgaben. Ein weiterer Baustein für die Zukunft der Pflege ist die staatlich geförderte Akademisierung. Hervorzuheben ist auch, dass im Rahmen von „Konzertierte Aktion Pflege“ vereinbarte Verpflichtung, dass alle Pflege- und Betreuungskräfte in Altenpflegeheimen künftig tariflich zu vergüten sind.
Die Ausschreibung für diesen Ideenwettbewerb, der sich an Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen richtet, wird nach Beschluss des Ministerrates nun finalisiert und zeitnah auf der veröffentlicht Website des Sozialministeriums veröffentlicht.
Inspiriert von Landesregierung BW