Die Entscheidung des Arbeitsgerichts Bonn bestätigt die Kündigung von Professorin Ulrike Guérot durch die Universität Bonn aufgrund des Vorwurfs der Verwendung von Plagiaten in ihren Büchern, insbesondere in „Warum Europa eine Republik werden muss“. Laut dem Gericht war der Tatbestand aufgrund ihrer Erfahrenheit als Wissenschaftlerin besonders schwerwiegend, weshalb eine Abmahnung vor der Kündigung nicht erforderlich war.
Der Anwalt von Ulrike Guérot, Tobias Gall, kündigte an, das Urteil vor das Landesarbeitsgericht Köln zu bringen, da er die Entscheidung als „schlicht falsch und unhaltbar“ ansieht. Er bezeichnet den Vorwurf der Täuschung als nicht nachvollziehbar und überraschend im Hinblick auf das Kündigungsrecht. Guérot strebt eine Rückkehr an die Universität Bonn an, um ihre wissenschaftliche Reputation wiederherzustellen.
Ulrike Guérot war lange Zeit eine angesehene Stimme in der Wissenschaft, unter anderem bekannt durch ihren Bestseller „Wer schweigt, stimmt zu“, in dem sie die Coronapolitik und Schutzmaßnahmen scharf kritisierte. Auch ihre Forderung nach Friedensverhandlungen zwischen Russland und der Ukraine stieß auf Kritik. Während des Prozesses vor dem Arbeitsgericht hatten zahlreiche Unterstützer von Guérot die Wissenschaftsfreiheit auf Transparenten gefordert.