Bei seiner Delegationsreise nach Straßburg betonte Ministerpräsident Winfried Kretschmann den Zusammenhalt zwischen Baden-Württemberg und der Région Grand Est bei grenzüberschreitenden Themen wie Corona und den Auswirkungen des Krieges in der Ukraine.
„Die Grenzregion am Oberrhein ist eine der am dichtesten verwobenen in ganz Europa. Und da erste Grenzraumkonferenz zwischen Baden-Württemberg und der Région Grand Est Im Januar 2020 haben wir große Fortschritte gemacht: Die ersten Projekte aus dem Partnerschaftskonzept werden umgesetzt und wir sind in der Corona-Pandemie noch enger zusammengerückt“, sagte der Ministerpräsident Winfried Kretschmann in Straßburg anlässlich der zweiten Grenzraumkonferenz zwischen Baden-Württemberg und dem Region Grand Est. „Auf beiden Seiten der Grenze ist die Corona-Pandemie noch immer eine der größten Herausforderungen seit Jahrzehnten. Jetzt kommen die Auswirkungen von Putins Völkerrechtsverletzungen Angriffskrieg gegen die Ukraine hinzugefügt. Auch hier sind wir sehr eng beisammen. Deutschland mit Frankreich. Die Europäische Union (EU). Die freie Welt. Wir werden viel Kraft brauchen – zum Beispiel, wenn es darum geht, den vielen Flüchtlingen aus der Ukraine Schutz und Hilfe zu bieten.“
Auf seiner Delegationsreise nach Straßburg am 31. März und 1. April wird Ministerpräsident Kretschmann vom Minister für Inneres, Digitalisierung und Kommunen begleitet Thomas Strobelder Minister für Wissenschaft, Forschung und Kunst Teresa Bauerder Minister für Umwelt, Klima und Energie Thekla WalkerMinister für Justiz und Migration Marion Gentgesder Verkehrsminister Winfried HermannMinister für regionale Entwicklung und Wohnungsbau Nicole Razavider Staatssekretär im Staatsministerium und der Vertreter des Landes bei der Europäischen Union Florian Hässlerder Staatssekretär im Ministerium für Bildung, Jugend und Sport Volker Schebestader Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Dr. Patrick Rappder Staatssekretär im Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration Dr. Ute Leidig sowie die Landtagsabgeordneten Sabine Hartmann-Müller (CDU) und Joachim Steyer (AfD).
„Die Région Grand Est und Baden-Württemberg teilen eine gemeinsame Vision hinsichtlich der Herausforderungen auf beiden Seiten der Grenze. Die Corona-Pandemie hat in ganz besonderer Weise deutlich gemacht, wie immens wichtig die grenzüberschreitende Zusammenarbeit und die Handlungsfähigkeit in einem krisenfesten Umfeld sind“, sagte Jean Rottner, Präsident der Région Grand Est. „Die Krise in der Ukraine ist es Dies unterstreicht derzeit die Bedeutung der Zusammenarbeit und beweist, dass mehr europäische Souveränität auf allen Ebenen dringend erforderlich ist. All dies zeigt den Mehrwert der deutsch-französischen Partnerschaft: aneinander festzuhalten und sich gegenseitig zu ermutigen, um die Herausforderungen besser zu meistern politischen Herausforderungen – zum gemeinsamen Nutzen unserer Länder und unserer Bürger.“
Zweite Grenzraumkonferenz baut Zusammenarbeit weiter aus
Im Mittelpunkt der heutigen Grenzraumkonferenz standen Fragen der Mobilität, Umwelt, Sicherheit, Gesundheit und Wirtschaft. Darum ging es Zukunftsprozess Fessenheim. Die Stilllegung des Kernkraftwerks Fessenheim im Juni 2020 brachte Entlastungen, aber auch große struktur- und wirtschaftspolitische Einschnitte für die Region. Der Zukunftsprozess in Fessenheim genießt hohe Priorität in der Landespolitik. Sie wollen, so Kretschmann, ihre ganze Kraft einsetzen, um die Oberrheinregion als führende europäische Region für Zukunftstechnologien und Energiewirtschaft zu etablieren. „In dem Vertrag von Aachen Auch Deutschland und Frankreich haben sich auf höchster Ebene darauf verständigt, den Fessenheimer Zukunftsprozess gemeinsam anzugehen. So haben wir beispielsweise gemeinsam eine Machbarkeitsstudie finanziert, um unser weiteres Vorgehen auf eine solide Wissensbasis zu stellen.“ Die Ergebnisse der Studie werden den Auftraggebern voraussichtlich im Sommer 2022 gemeinsam präsentiert.
Zur beabsichtigten Reaktivierung der Bahnstrecke Breisach-Colmar sagte der Ministerpräsident, Deutschland und Frankreich müssten weiter an einem Strang ziehen. Dabei sollten sie auch gemeinsam ihre Interessen gegenüber der EU-Kommission vertreten. „Die Landesregierung wird sich weiterhin bei der Bundesregierung für Unterstützung einsetzen. Auch von der neuen Bundesregierung erhoffen wir uns neue Impulse. Wir sollten alle Optionen prüfen, um die gemeinsame Finanzierung zu verwalten.“
„Weil gerade in der Region Grand Est das Europa von morgen gebaut werden kann, haben wir gemeinsam mit den drei Grenzländern Saarland, Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg frühzeitig den Wunsch nach einem beispielhaften grenzüberschreitenden europäischen Schienenverkehr formuliert Sie soll für den Wettbewerb von sieben Bahnlinien geöffnet werden“, sagt Rottner. „Dazu gehören die Strecken Mülhausen-Müllheim, Straßburg-Wörth-Karlsruhe und Straßburg-Offenburg. Fast 376 Millionen Euro haben alle Beteiligten für die Anschaffung der 30 Triebzüge ausgegeben ab 2024 unsere Bürger über Grenzen hinweg transportieren. Ein großartiges Beispiel für die unmittelbaren Vorteile unserer engen Zusammenarbeit im Alltag.“
Die Wasserschutzpolizei ist eine Säule der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit
Die Delegation besuchte am Donnerstag, 31. März, die Wasserschutzpolizei in Kehl. Das gemeinsame Zentrum für die deutsch-französische Polizei- und Zollkooperation in Kehl ist die erste Einrichtung dieser Art und ein Vorbild für andere gemeinsame Zentren. Es ist die zentrale Einrichtung für den Daten- und Informationsaustausch zwischen den Sicherheitsbehörden beiderseits des Rheins. Auf deutscher Seite ist die Polizei des Landes und der Bund mit der Bundespolizei und dem Zollkriminalamt. Mit großer Kompetenz, Effizienz und Schnelligkeit sei das Zentrum seit über 20 Jahren ein zuverlässiger Dienstleister für alle operativen Einheiten, so Kretschmann. „Im Netzwerk deutscher und französischer Sicherheitsbehörden ist diese Institution eine unverzichtbare Säule der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit.“
Anschließend besuchte Ministerpräsident Kretschmann die Universität Straßburg. Mit den Universitäten Basel, Freiburg, Haute-Alsace und dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT) bildet die Universität Straßburg den trinationalen Hochschulverbund „Eucor – Der Europäische Campus“. „Gemeinsam forschen wir am Oberrhein an wichtigen Zukunftsthemen: in der personalisierten Medizin, der Quantentechnologie oder rund um Nachhaltigkeit und europäische Identitäten. Also an Themen, die so essenziell sind, dass wir gemeinsam die besten Lösungen finden. “, sagt Kretschmann. „Mit Eucor können wir auch unsere führende Position im europäischen Forschungs- und Bildungsraum sichern. Und stärken Innovationskraft, Wettbewerbsfähigkeit und Wohlstand hier in der Grenzregion. Damit ist Eucor gelebte europäische Integration.“
Verdienstkreuz für den Präsidenten der Region Grand Est
Kretschmann überreichte Bundespräsident Rottner gestern Abend das Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. Der Ministerpräsident würdigte Rottners große Verdienste im Kampf gegen die Corona-Pandemie. „Jean Rottner ist ein Mensch mit großer Leidenschaft für sein Amt und seine Aufgaben – nicht nur für die Menschen in der Région Grand Est. Sondern für die Bürgerinnen und Bürger des gesamten Grenzraums“, sagt Kretschmann. „Eine besondere und einzigartige Frucht unserer engen Zusammenarbeit ist die „Beistandspakt“, das wir Ende November 2020 unterzeichnet haben. Es ist mehr als eine Vereinbarung zur Notfallbehandlung von Patienten. Denn mit diesem Pakt haben wir auch unseren Willen bekräftigt, die grenzüberschreitende Region zu einem gemeinsamen Gesundheitsraum weiterzuentwickeln. Der Pakt zeigt: Das ist keine Schönwetter-Gemeinde. Gerade in schwierigen Situationen zeigen wir Solidarität!“
Inspiriert von Landesregierung BW