Die Baden-Württembergische Krankenhausgesellschaft e.V. (BWKG) schlägt Alarm über die finanzielle Situation der Kliniken in der Region. Laut Vorstandsvorsitzendem Heiner Scheffold befürchten 85 Prozent der Krankenhäuser im Land hohe Defizite für das Jahr 2024. Allein im laufenden Jahr fehlen den Kliniken 900 Millionen Euro, was auf eine finanzielle Schieflage hinweist. Wenn man die Defizite des vergangenen Jahres hinzurechnet, ergibt sich ein Gesamtbetrag von über 1,5 Milliarden Euro.
Dieser finanzielle Engpass wird als direkte Folge der verfehlten Krankenhauspolitik des Bundes betrachtet. Kosten für Personal und Sachmittel sind in den letzten zwei Jahren überdurchschnittlich gestiegen, während eine dauerhafte und verlässliche Finanzierung fehlt. Statt notwendige Investitionen zu erhalten, sehen sich viele Kliniken gezwungen, ihre Leistungen zu reduzieren oder sogar ganz zu schließen. Dieser strukturelle Wandel wird kritisiert, da er zu Lasten der medizinischen Versorgung der Bevölkerung geht.
Eine Umfrage des Deutschen Krankenhaus Instituts (DKI) ergab, dass deutschlandweit fast die Hälfte der Krankenhäuser voraussichtlich ihr Leistungsangebot einschränken werden. In Baden-Württemberg sind bereits drei Krankenhäuser in einem Insolvenzverfahren. Im vergangenen Sommer kündigte die Landesregierung ein Hilfspaket in Höhe von 126 Millionen Euro für die Kliniken an. Die BWKG warnte jedoch, dass diese Einmalzahlung nur als kurzfristige Hilfe dienen könne und strukturelle Verbesserungen notwendig seien.