Wie ist die Gesundheit unserer Kinder in Baden-Württemberg? Die Antwort auf diese Frage liefert nun die neue, die vom Landesgesundheitsamt (LGA) Baden-Württemberg im Stuttgarter Regionalrat veröffentlicht wurde Kindergesundheitsbericht Baden-Württemberg 2020. Es widmet sich dem Gesundheits- und Entwicklungsstatus von Kindern zwischen null und sieben Jahren, wobei der Schwerpunkt auf der Gesundheit von Kindern im Vorschulalter liegt. In diesem Bericht wird nicht nur der Gesundheitszustand hervorgehoben, sondern auch verschiedene Einflussfaktoren, die sich auf die Gesundheit von Kindern auswirken – einerseits Verhalten und Lebensstil – andererseits Bedingungen wie die sozioökonomischen Bedingungen der Familie, frühe Kindheit Bildung und medizinische Versorgung.
Insgesamt zeigt der neue Baden-Württembergische Kindergesundheitsbericht, dass Vorschulkinder in Baden-Württemberg generell bei guter Gesundheit sind. Hier geborene Kinder haben in der Regel gute Aussichten auf ein langes Leben. Die Lebenserwartung in Baden-Württemberg ist seit Anfang der 1970er Jahre die höchste in Deutschland (Anhang, Abb. 1). „Dies ist auf die guten Gesamtbedingungen für ein gesundes Aufwachsen und Leben in Baden-Württemberg zurückzuführen. Dennoch ist bereits in der Kindheit offensichtlich, dass Gesundheit und Armut miteinander verbunden sind “, sagte Gesundheitsminister Manne Lucha.
Wie in anderen Bundesländern gibt es eine vergleichsweise nachteilige Gesundheitssituation von Kindern aus sogenannten bildungsentzogenen und einkommensschwachen Bevölkerungsgruppen, so Lucha weiter (Anhang, Abb. 2). „Unser Ziel muss es sein, solche Nachteile so gering wie möglich zu halten. Mit der Strategie Starke Kinder – Chancen, die im diesjährigen Schwerpunktjahr 2020 gegen Kinderarmut entwickelt wurde, engagieren wir uns für diese Kinder „, sagte Lucha. Die Strategie zielt darauf ab, die Chancen für armutsgefährdete Kinder in Baden-Württemberg zu verbessern.
Der Stuttgarter Bezirkspräsident Wolfgang Reimer, in dessen Zuständigkeit sich die LGA befindet, betont: „Kinder sind unsere Zukunft. Die Weichen für die Gesundheit im späteren Leben werden in der frühen Kindheit gestellt. Wir achten daher besonders auf die Gesundheit unserer Kinder. Der Kindergesundheitsbericht gibt uns nun einen umfassenden Überblick über die Gesundheitssituation von Kindern in Baden-Württemberg. „“
„Aktuelle Informationen wurden nun gebündelt wieder zusammengeführt – wie im letzten Fall im Kindergesundheitsbericht 2000 in dieser umfangreichen Form. Die während der Einschulungsprüfungen durchgeführten Umfragen dienten als zentrale Datenquelle für den Kindergesundheitsbericht. Die Daten stellen eine hervorragende Grundlage dar, um den Handlungsbedarf für Präventions- und Unterstützungsprogramme zu ermitteln “, erklärt der Leiter der LGA, Dr. Karlin Stark.
Zu den Themenbereichen, in denen noch Handlungsmöglichkeiten bestehen, gehören Beeinträchtigungen aufgrund gesundheitlicher Ungleichheiten, dh die sozial ungleiche Verteilung von Gesundheitschancen und Krankheitsrisiken. Die im Bericht dargestellten Daten zeigen einen klaren Zusammenhang zwischen sozialer und gesundheitlicher Situation. Dies zeigt sich beispielsweise auch bei Übergewicht und Adipositas. Glücklicherweise stagnierte der Anteil übergewichtiger Kinder in den letzten Jahren. Derzeit sind acht Prozent der untersuchten Kinder übergewichtig und drei Prozent fettleibig. Kinder aus sozial schwächeren Familien sind jedoch in der Regel häufiger übergewichtig als Gleichaltrige aus bessergestellten Familien (14 gegenüber 5 Prozent – Bindung, Abb. 2). Mögliche Gründe hierfür können soziokulturelle Faktoren und unterschiedliche Verfügbarkeit von Ressourcen sein.
Kindergesundheitsbericht Baden-Württemberg 2020 ist online beim Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg und von Herunterladen unterhttps://cloud.landbw.de abrufbar.
Informationen zur Strategie Starke Kinder – Chancen sind unter www.starkekinder-bw.de abrufbar.
Hintergrundinformation:
Der Kindergesundheitsbericht Baden-Württemberg 2020 wirft einen Blick auf die verschiedenen Faktoren, die die Gesundheit von Kindern beeinflussen. Dies kann wichtig sein, um einen Handlungsbedarf in der Gesundheitspolitik zu ermitteln und damit auch der Entwicklung und Umsetzung gezielter Maßnahmen zu dienen. Der Bericht bietet einen Überblick über beziehungs- und verhaltensbezogene Faktoren, die die Gesundheit von Kindern, den Gesundheits- und Entwicklungsstatus von Kindern und das Problem der Gesundheit im Zusammenhang mit der Geburt beeinflussen.
Die wesentlichen Datenquellen für den Baden-Württembergischen Kindergesundheitsbericht waren die im Rahmen der Einschulungsprüfungen (ESU) in Baden-Württemberg durchgeführten Erhebungen, amtliche Statistiken und Erhebungen des Robert-Koch-Instituts (RKI).
Die Einschulungsprüfung in Baden-Württemberg
Die Einschulungsprüfungen (ESU) werden für alle Kinder in Baden-Württemberg durchgeführt und sollen die Chance auf einen guten Schulstart für alle Kinder verbessern. Die ESU dient zur Früherkennung von Entwicklungsverzögerungen und gesundheitlichen Einschränkungen, die den Schulbesuch erschweren können.
In Baden-Württemberg findet die ESU im vorletzten Jahr des Kindergartens statt. Bei Bedarf bleibt also genügend Zeit, um die Kinder vor Schulbeginn zu unterstützen. Die ESU wird von Mitarbeitern der Gesundheitsbehörden durchgeführt. Jedes Jahr werden an der ESU in Baden-Württemberg rund 100.000 Kinder zwischen 4 und 5 Jahren untersucht. Die von der ESU gesammelten Daten werden am Ende eines jeden Forschungsjahres an die LGA übermittelt. Dort werden sie ausgewertet und unter anderem im Gesundheitsatlas (www.gesundheitsatlas-bw.de) der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Da die ESU jedes Jahr für ein ganzes Jahr durchgeführt wird, sind die Daten besonders geeignet, um die Entwicklung der Kindergesundheit im Zeitverlauf, regionale Unterschiede und Unterschiede zwischen Bevölkerungsgruppen aufzuzeigen. Die Daten stellen somit eine gute Grundlage dar, um den Handlungsbedarf für Präventions- und Unterstützungsprogramme zu ermitteln.
Definition des sozialen Status nach dem brandenburgischen Sozialindex
Der Brandenburgische Sozialindex nach Böhm et al. (2007) misst den sozialen Status des Kindes anhand der Informationen, die beide Elternteile über ihre Beschäftigung (erwerbstätig / nicht erwerbstätig) und ihre Schulbildung (niedrige, mittlere oder hohe Schulbildung) liefern. Den Kindern wird entweder ein niedriger, mittlerer oder hoher sozialer Status zugewiesen (Anhang, Abb. 3).
Im Rahmen der ESU werden Informationen zur Beschäftigung und Schulbildung der Eltern anhand des freiwilligen Fragebogens für die Erziehungsberechtigten erfasst. Da die Informationen zu Schulbildung und Beschäftigung freiwillig sind, kann der soziale Status nicht für alle Kinder berechnet werden: Von den rund 100.000 Kindern, die im Forschungsjahr 2018/19 gesehen wurden, waren die Informationen für 45% der Kinder verfügbar. Von diesen Kindern konnten 18% einen niedrigen, 35% einen mittleren und 47% einen hohen sozialen Status erhalten.
Investitionen:
Grafik der Ergebnisse im Kindergesundheitsbericht (pdf, 58 KB)
Deckblatt Kindergesundheitsbericht Baden-Württemberg 2020 (pdf, 1 MB)
Zusammenfassung Kindergesundheitsbericht Baden-Württemberg 2020 (pdf, 3 MB)
Inspiriert von Landesregierung BW